Mit der letzten Aktion der Hallen-WM in Belgrad gab's einen neuen Stabhochsprung-Weltrekord. Armand Duplantis steigerte seine eigene Bestmarke um einen Zentimeter auf 6,20 Meter. Und das nach einem Marathon-Wettkampf von mehr als dreieinhalb Stunden. Das DLV-Duo Oleg Zernikel und Torben Blech belegte die Plätze neun und 13.
Hallen-WM Belgrad 2022 kompakt
Der Stabhochsprung-Wettbewerb entwickelte sich am Sonntagabend bei der Hallen-WM in Belgrad zu einem Marathon – und einem Geduldsspiel für Oleg Zernikel (ASV Landau). Der Deutsche Meister musste vor seinem dritten und entscheidenden Sprung bei 5,85 Metern knapp eine Viertelstunde warten. Der Grund: ein mechanisches Problem beim Herauffahren des linken Auflegers.
Von der langen Verzögerung und einem Wettkampf von mehr als dreieinhalb Stunden ließ sich einer nicht aus Ruhe bringen: Armand Duplantis. Der Weltrekordler und Olympiasieger aus Schweden nahm alle Höhen einschließlich 6,05 Meter im ersten Versuch. Als er danach als Sieger feststand, ließ der Olympiasieger (natürlich) 6,20 Meter auflegen. Weltrekord.
Weltrekord im dritten Versuch als letzte Aktion der Hallen-WM
Nach zwei vergeblichen Versuchen, die er vorzeitig abbrach, schraubte sich Armand Duplantis im dritten Versuch über 6,20 Meter. Zwar wackelte die Latte, doch sie fiel nicht! Es war die finale Aktion der Hallen-WM. Was folgte war Jubel pur. Hinter dem Ausnahmespringer sicherte sich Rio-Olympiasieger Thiago Braz (Brasilien) mit 5,95 Metern und neuem Südamerika-Rekord die Silbermedaille. Bronze ging an den US-Rekordler Chris Nilsen (USA, 5,95 m).
Oleg Zernikel nahm anderthalb Stunden zuvor die unfreiwillige Wartezeit mit Humor. Er legte sich auf die Anlaufbahn zum Entspannen und versuchte, die Konzentration aufrechtzuerhalten. Als die Anlage nach nervenaufreibenden Minuten repariert war, versuchte sich der Landauer an seiner neuen Bestleistung von 5,85 Metern. Obwohl der Sprung besser war als die beiden zuvor, blieb es für ihn wie bei den Olympischen Spielen in Tokio bei Rang neun. 5,75 Meter hatte er im dritten Versuch genommen.
Torben Blech griff nach übersprungenen 5,60 Metern seine neue Saisonbestmarke von 5,75 Metern an. Doch der Leverkusener schaffte die Höhe nicht. Damit belegte der Deutsche Hallenmeister am Ende den 13. Rang.
Hallen-WM Belgrad 2022 kompakt
