Am vergangenen Wochenende trafen sich im Rahmen des ,,Freunde der Leichtathletik”-Fair-Play-Camps über 60 erfolgreiche Nachwuchsathletinnen und -athleten des Jahrgangs 2006 im Olympischen und Paralympischen Leistungszentrum Kienbaum. Neben zahlreichen Tests, Workshops und Team-Building-Maßnahmen wurden ihnen auch erste Trainingseinheiten mit den Nachwuchsbundestrainerinnen und -trainern ermöglicht.
Den Auftakt des fünftägigen Camps in Kienbaum machten die DLV-Chefbundestrainerin im Bereich Nachwuchs Elke Bartschat und Benjamin Heller, Senior Manager Jugend, in dem sie den ersten Kontakt zu den Nachwuchsbundestrainern und -trainerinnen (NWBT) mit den Athleten und Athletinnen der jeweiligen Disziplinen herstellten und den weiteren Ablauf des Camps erklärten. Diese Möglichkeit, im Rahmen eines Camps auf diesem Leistungsniveau Erfahrungen zu sammeln, wird durch die Unterstützung des Fördervereins „Freunde der Leichtathletik“ (FdL), ermöglicht. Dieser war in Kienbaum vertreten durch Christiane Offel (stellvertretende Vorsitzende).
Nicht nur die Weiterentwicklung der körperlichen Leistung durch das Training mit den NWBT stand bei dieser Veranstaltung im Vordergrund, sondern auch die Aufklärung über bestimmte Bereiche, mit denen zukünftige Spitzensportlerinnen und Sportlerin im Rahmen des Leistungssports in Berührung kommen. Fairplay im Sport ist dabei ein zentrales Thema, welches durch viele Komponenten in einem Workshop erläutert wurde.
Doping-Prävention und Medienkompetenz
Des Weiteren wurden die Teilnehmenden in dem Workshop „Doping Prävention“ von den Jugendbotschaftern und -botschafterinnen Doping Prävention darüber informiert, welche Medikamente verboten sind, wie Dopingkontrollen ablaufen und welche Online-Zertifikate, wie z.B. der NADA und von European Athletics mit I RUN CLEAN durchzuführen sind. In Fallbeispielen wurden praxisnahe Fragestellungen zu Werten im Sport bearbeitet und gemeinsam besprochen.
Auch im Bereich Medienkompetenz konnte den Talente durch Michelle Sammet, die auch für den Weltverband World Athletics arbeitet, gezeigt werden, welche Chancen und Risiken die Sozialen Netzwerke mit sich bringen und wann welches Medium für einen Topathleten am besten geeignet ist.
Zudem gab es die Möglichkeit, sich in Form einer Gesprächsrunde bei Christiane Offel über die Besonderheiten einer Teilnahme bei größeren Meisterschaften zu informieren.
Überprüfung der leistungsspezifischen Voraussetzungen
Das Wochenende war unter anderem geprägt von Tests und Messungen, bei denen die Voraussetzungen der Sportler in den unterschiedlichsten Bereichen analysiert wurden. Angefangen mit dem morgendlichen Wiegen des Körpergewichts und dem Messen von Größe, Sitzhöhe und ähnlichen Körpermaßen, welches von den Mitarbeitern des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT) Leipzig durchgeführt wurde.
Die Bewegungsvorraussetzungen von Koordination bis Kraft konnten durch die Physiotherapeuten Matthias Hendricks und Ewa Enders im Functional Movement Screening (FMS) in sieben Übungen getestet werden. Dadurch lässt sich ein individuelles Bewegungsprofil darstellen und ermöglicht somit die Chance, spätere Defizite zu vermeiden.
Fokus auf mentaler Stärke
Bei der tatsächlichen Wettkampfleistung eines Athleten und einer Athletin spielen nicht nur körperlichen Voraussetzungen, welche in den sportmotorischen Tests wie Drop-Jump, Counter-Movement-Jump, 60 m Sprints, Kugelschocken oder dem Cooper-Test sichtbar wurden, eine Rolle, sondern vor allem mentale Stärke. Durch das Wiener Testsystem konnten die Athleten selbst hier durch die Jugendbotschafterin Sportpsychologie Michelle Berger auf die Probe gestellt werden. Durch schnelle Reaktionen auf verschiedene optische und akustische Signale wurden sie auf ihre Stressbelastbarkeit geprüft.
Stressbelastbarkeit ist vor allem wichtig, wenn sich die Athleten für die EM in Jerusalem oder das EYOF in der Slowakei nächstes Jahr qualifizieren können. Allgemein waren alle Talente sehr motiviert und konnten erste Einblicke in ein potenzielles Nachwuchskadertraining erlangen und zudem Kontakte zu anderen Athleten und Athletinnen ihrer Altersklassen knüpfen.