| Olympische Spiele 2021

Daniel Jasinski und Clemens Prüfer belegen Ränge zehn und elf

Gold und Silber für Schweden: Daniel Stahl und Simon Pettersson haben am Samstag das Diskuswerfen bei den Olympischen Spielen in Tokio für sich entschieden. Bronze ging an den Österreicher Lukas Weißhaidinger. Die DLV-Athleten Daniel Jasinski und Clemens Prüfer landeten auf den Plätzen zehn und elf.
Silke Bernhart / Jan-Henner Reitze

Olympische Spiele 2021 kompakt

Erst stoische Konzentration, dann grenzenloser Jubel. Der schwedische Diskus-Weltmeister Daniel Stahl hat sich mit einem Wurf auf 68,90 Meter am Samstag in Tokio (Japan) auch Olympia-Gold gesichert. Und der 28-Jährige konnte gemeinsam mit einem Landsmann feiern: Simon Pettersson (Schweden; 67,39 m) gewann etwas überraschend die Silbermedaille. Überwältigt war auch der Drittplatzierte. Nach EM-Bronze 2018 und WM-Bronze 2019 hat Lukas Weißhaidinger jetzt auch eine Olympia-Bronze-Medaille für Österreich gewonnen. Der 29-Jährige erzielte 67,07 Meter. Mit nur fünf Zentimetern Rückstand landete der Australier Matthew Denny (67,02 m) auf Rang vier.

Mit Bronze hatte Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) bei Olympia 2016 überrascht. Fünf Jahre später ist er wieder im Finale dabei gewesen. Nach schwierigen Jahren in der Zwischenzeit ein Erfolg. Die Saisonleistungen hatten aber etwas mehr erhoffen lassen als Rang zehn (62,44 m). Der 31-Jährige erwischte keinen wirklich gelungenen Wurf.

Clemens Prüfer (SC Potsdam) gehört einer anderen Athleten-Generation an. Der 23-Jährige kam bei seiner Olympia-Premiere im Finale mit 61,75 Metern nicht ganz an seine Leistung aus der Qualifikation (63,18 m) heran und belegte mit Rang elf wieder die gleiche Position.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01):
Das lief heute nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es hat einfach nicht zusammengepasst. Ich habe die Dynamik nicht auf den Diskus bekommen. Mit 62,40 Metern kommt man nicht weit. Im dritten Wurf habe ich noch mal alles versucht, was ging, aber da bin ich beim Umsprung übergetreten. Ich weiß nicht, ob es gereicht hätte, ich will da auch nicht spekulieren. Eigentlich muss man nur einen Wurf treffen, das reicht, wie man sieht, in dem Fall [Daniel Stahl]. Das Zittern nach der Qualifikation hat schon ein bisschen an uns gezehrt, aber wir hatten dann noch gestern den ganzen Tag, heute den ganzen Tag, daran wird es nicht gelegen haben. Vom Feeling her habe ich alles hinterher gegeben in den Diskus, was ging. Aber so ist es manchmal im Sport. Es ist ärgerlich, dass so etwas bei Olympia passiert. Alle trennen im Finale nur Prozente, wir wissen alle, was die anderen gegeben haben, 24/7, über Jahre, um hier im Finale zu sein. Daher empfinde ich es nicht als Zwang, da später zu sitzen und zuzuschauen Wir haben die anderen angefeuert, für uns war es heute nicht der Tag, ich bin mir sicher, sie hätten das für uns auch gemacht.

Clemens Prüfer (SC Potsdam):
Ich war auch froh dableiben zu dürfen. Das war schön, die ganze Energie, die da entsteht, vor allem im letzten Durchgang. Das ist schön dabei zu sein, und man kann auch davon lernen. Das Jahr war für mich zum Kennenlernen – 2024 machen wir es dann richtig! Momentan ist die Enttäuschung trotzdem schon noch groß. Aber im Vorfeld war mein Ziel ins Finale zu kommen. Da war ich jetzt. Natürlich hätte ich hier besser performen können. Und ich wollte es auch. Vielleicht wollte ich es zu viel: Ich wusste, ich brauche einen richtig, richtig guten Wurf, um hier mithalten zu können. Da leidet am Ende dann meistens die Technik drunter. Dann kommt so etwas bei rum. Drei Würfe sind nicht viel, die sind schnell dabei. Ich denke, die Schweden haben es verdient, dass sie jetzt Gold und Silber gewonnen, sie haben einfach zwei, drei Sensationsjahre hinter sich. Sie haben eine geile Trainingsgruppe und sind schon sehr, sehr stark. Das unterscheidet sie dann auch von zum Beispiel mir: Dass sie auf den Punkt auch im Stadion 67 Meter abrufen können. So weit bin ich noch nicht. Aber ich habe noch ein paar Jahre, und irgendwann bin ich derjenige, über den andere so reden.
 

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