Mit einer Weltklasse-Weite von 80,44 Metern hat Hammerwerfer Merlin Hummel (UAC Kulmbach) für den Glanzpunkt in den Wettbewerben der männlichen Jugend am ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock gesorgt. Über 5.000 Meter zeigte Sieger Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld) einen großen Kampfgeist.
Ein couragiertes Rennen über 5.000 Meter der U20 zeigte Benjamin Dern (LAZ Birkenfeld). Als Dritter der Meldeliste setzte er sich vom restlichen Feld ab und lief einen Vorsprung von rund 100 Metern heraus, während die U20-EM-Teilnehmer Yassin Mohumed (LG Olympia Dortmund) und Tom Förster (LG Vogtland) das Verfolgerfeld anführten. Zwei Runden vor Schluss schmolz der Vorsprung. Eingangs der letzten Runde konnten Förster und der Silbermedaillengewinner der U20-EM über 3.000 Meter, Yassin Mohumed, bis auf 25 Meter heranlaufen, doch Dern konnte das Tempo hochhalten und selbst noch einmal zum Schlussspurt ansetzen und seine Verfolger überraschend erfolgreich auf Distanz halten.
„Vor dem Rennen hatte ich mir meine Zwischenzeiten überlegt und war überrascht, dass niemand das Tempo mitgegangen ist. Ich habe mich gewundert, dass ich auf einmal allein vorne war. Ich habe damit gerechnet, dass ich auf den letzten Metern eingesammelt werde. Die letzte Runde war sehr hart, aber den Schlussspurt habe ich mir mit einer langsameren vorletzten Runde aufgespart“, erklärte der Sieger, der nach neuer Bestzeit von 14:39,21 Minuten das Ziel erreichte. Im Endspurt konnte sich Tom Förster (14:45,60 min) den zweiten Platz vor Yassin Mohumed (14:47,20 min) sichern.
Obwohl er seinen Titel verteidigen konnte, war Jonas Pomsel (SC Potsdam) mit seinem Hochsprung-Wettkampf in der U20 nicht zufrieden. „Ich habe nicht so richtig reingefunden und mein Schwungbein war zu langsam“, erklärte er. Über die Siegeshöhe von 2,06 Metern und den Titel konnte er sich dann aber doch freuen. Lukas Haiduk (LG Neumünster) und Sebastian Kottmann (LG Stadtwerke München) konnten erstmals die Zwei-Meter-Marke überqueren und belegten mit 2,03 Metern die Plätze zwei und drei.
Merlin Hummel mit 80-Meter-Wurf
In seinen letzten Versuch haute Merlin Hummel im Hammerwurf der U20 noch einmal alles rein. Der Hammer flog weit – und zwar bis auf 80,44 Meter. Eine Weltklasse-Weite zum Abschied bei seinem letzten Meisterschaftswettbewerb in den Jugendklassen. „Der Wettkampf verlief gar nicht so gut, irgendwie war der Wurm drin. Deswegen kam diese Weite im letzten Versuch tatsächlich überraschend, denn ich war schon etwas müde“, so der Silbermedaillengewinner der U20-Europameisterschaften zufrieden.
Als nächstes freut sich Merlin Hummel auf die Herausforderungen, die die U23-Altersklasse nun mit sich bringt. „Das wird ein neuer Ansporn werden, mich da im ersten Jahr erst einmal hochzukämpfen.“ Dicht an seine Bestleistung kam der Silbermedaillengewinner Sören Klose (VfR Evesen) mit 71,17 Metern im fünften Durchgang heran. Der letztjährige U18-Sieger Kai Hurych (KSV Fürth 09) wurde mit 68,07 Metern Dritter.
In einem langsamen Lauf über 3.000 Meter der U18 blieb das Feld bis zur letzten Runde eng zusammen. Jan Dillenmuth (TV Assenheim) konnte aus einer guten Position heraus eine starke letzte Runde zeigen und in 8:50,42 Minuten zum Titel spurten. Dahinter folgten Silas Zahlten (LG Brillux Münster; 8:51,76 min) und Moritz Kleesiek (Laufteam Kassel; 8:53,43 min) auf den weiteren Podiumsplätzen. „Der Rennverlauf mit dem langsamen Tempo und dem Endspurt war genauso, wie ich es gehofft hatte, denn ich komme eher von den Unterdistanzen. Ich hatte auf eine Medaille gehofft. Ich denke, ich brauche noch ein bisschen, um zu realisieren, dass ich Gold gewonnen habe“, erklärte der Sieger.
Spannender Hammerwurf der U18
Im 5.000 Meter Bahngehen der U18 zeigte sich der Jahresschnellste Frederick Weigel (SC Potsdam) bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften selbstbewusst und setzte sich gleich an die Spitze der Konkurrenz. Titelverteidiger Jassam Abu EL Wafa (SV Halle) heftete sich an dessen Fersen und sorgte für einen spannenden Wettkampf. Auf dem letzten Kilometer baute Weigel seinen Vorsprung kontinuierlich aus und holte sich in 22:40,74 Minuten den Titel. Für Abu EL Wafa wurde es Silber (22:53,16 min.), Bronze gewann Arvid Kockel (SV Halle; 23:46,92 min.).
Knapp an der 15-Meter-Marke kratzte Denyo Schluckwerder (LAC Berlin) im Dreisprung der U18. Mit 14,96 Metern im dritten Versuch konnte er seine bisherige persönliche Bestleistung um drei Zentimeter verbessern und sich den Titel sichern. „Ich habe mich heute gut gefühlt. Der Wettkampf hat richtig Spaß gemacht. Ich bin sehr stolz auf diese Medaille“, erklärte der Sieger, der auch im Weitsprung als Favorit gemeldet ist und beide Disziplinen weiterhin parallel betreiben möchte. Die beiden weiteren Medaillengewinner konnten mit deutlichen Leistungssteigerungen um jeweils zirka einen Meter auf sich aufmerksam machen: Valentin Brenner (Erfurter LAC) verbesserte sich auf 14,68 Meter und konnte sich über die Silbermedaille freuen. Bronzegewinner Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) sprang auf 14,40 Meter.
In einem spannenden Wettbewerb im Hammerwurf der U18 wirbelte der fünfte Durchgang die Platzierungen durcheinander: Zunächst konnte sich Linus Liebenwald (UAC Kulmbach) mit 62,33 Metern an die Spitze katapultieren, direkt danach gelang Benedikt Schweizer (TSV Bayer Leverkusen), der zuvor außerhalb der Medaillenränge gelegen hatte, ein Wurf auf 62,81 Meter und damit die Führung. Im letzten Durchgang gelang keinem Teilnehmer mehr eine Verbesserung, sodass Gold und Silber an Schweizer und Liebenwald gingen. Den Bronzerang belegte Michael Neuenroth (LG Eintracht Frankfurt) mit 61,87 Metern.
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