Sie hat in keiner Sekunde gewackelt: Mit einer dominanten Vorstellung wurde Samantha Borutta am Samstag bei der U23-EM in Tallinn ihrer Favoritenrolle gerecht und holte sich mit 68,80 Metern die Goldmedaille im Hammerwurf.
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Sie war die große Favoritin. Und sie wollte die Medaille, am besten die goldene. Nicht immer sind das die besten Voraussetzungen dafür, abgebrüht und mit klarem Kopf in einen Wettkampf zu gehen. Samantha Borutta aber gelang bei der U23-EM in Tallinn (Estland) genau das. Schon in der Qualifikation benötigte sie nur einen Wurf für den Einzug ins Finale. Im Finale gelang ihr dann bereits in Runde eins ein Versuch, der Gold wert gewesen wäre. Mit insgesamt fünf 68-Meter-Würfen und der Tages-Bestweite von 68,80 Metern krönte sich die Leverkusenerin unangefochten zur neuen U23-Europameisterin.
Es war eine Premiere für den Deutschen Leichathletik-Verband – denn eine Goldmedaille im Hammerwurf hatte es bei diesen Titelkämpfen zuvor noch nie gegeben. Die letzte DLV-Athletin, die im Endkampf einer U23-EM stand, war 2015 Charlene Woitha auf Platz sechs. Die letzten deutschen Medaillen gab es im Jahr 2005, als die spätere Weltrekordlerin Betty Heidler (69,64 m) Silber holte, Vierte wurde damals Kathrin Klaas (66,50 m).
"Das ist unglaublich. Ich kann's noch gar nicht fassen", sagte Samantha Borutta nach ihrem Titel-Coup. "Ich habe mit der Goldmedaille geliebäugelt, aber dass es dann wirklich passiert, ist echt krass. Mit der blauen Startnummer [der Jahresbesten] weiß man, was von einem erwartet wird. Ich hatte sie noch nie. Und ich wollte sie unbedingt verteidigen." Mit lediglich zwei gültigen Versuchen konnte ihr die Dänin Katrine Koch Jacobsen (66,81 m) nicht gefährlich werden und holte Silber. Die Bronzemedaille sicherte sich mit neuer Bestleistung von 65,98 Metern die Finnin Kiira Väänänen.
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