Zwar ein wenig vom Winde verweht, aber alle Ehren wert waren am Sonntag beim 2. Trainingswettkampf des TSV Bayer 04 Leverkusen die Dreisprung-Resultate. Neele Eckhardt-Noack setzte den ersten 14-Meter-Sprung der Freiluft-Saison, und auch die Talente zeigten sich in guter Verfassung. Die Stabhochspringer mussten dagegen vor einem Hagelschauer Reißaus nehmen.
Drei DLV-Athletinnen zum Saison-Auftakt über 13,80 Meter – das waren Leistungen, auf denen sich im weiteren Saison-Verlauf aufbauen lässt. Mit minimal zu viel Rückenwind (+2,1 m/sec) und 14,10 Metern holte sich am Sonntag in Leverkusen die Dritte der Hallen-EM Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen) den Sieg. Dahinter feierte die Deutsche Hallenrekordlerin Kristin Gierisch mit 13,87 Metern (+2,1 m/sec) ihr Debüt im neuen Leverkusener Trikot und zugleich ihr Comeback nach fast 15 Monaten Wettkampf-Pause. Platz drei ging an Hallen-EM-Teilnehmerin Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01; 13,82 m; +2,9 m/sec).
"Das war ein guter Einstand. Die positiven Aspekte überwiegen", fasste Bundestrainer Charles Friedek die Dreisprung-Resultate zusammen und hob auch die 15,77 Meter von Christoph Garritsen (TSV Bayer 04 Leverkusen) hervor, der sich hinter dem Chemnitzer Max Heß deutschlandweit auf Rang zwei positionierte. "Für Kiri war es wichtig, sich mal wieder zu zeigen. Es ist noch einiges zu tun, der Übergang vom 'Hop' zum 'Step' ist noch eine große Baustelle. Wenn wir die in den Griff kriegen, wird's auch noch deutlich weiter gehen."
In der U23 setzte Caroline Joyeux (LG Nord Berlin; 13,30 m) noch mit etwas zu viel Wind eine Punktlandung auf die U23-EM-Norm, für die auch Kira Wittman (LG Göttingen; 13,23 m) ihr Potenzial offenbarte. Der Deutschen U18-Meisterin Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) gelang mit 13,41 Metern (+2,9 m/sec) in der weiblichen U20 ein Ausrufungszeichen. Und U23-Athletin Imke Daalmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) münzte den Frust über sechs Ungültige im Dreisprung sowie eine gesteigerte Anlaufgeschwindigkeit in eine neue Weitsprung-Bestleistung (6,35 m) um.
Stabhochspringer vom Wetter ausgebremst
Wer die Ergebnislisten des Stabhochsprungs der Männer durchforstet, wird sich zunächst die Augen reiben: Nachdem mit den drei Hallen-EM-Startern Bo Kanda Lita Baehre, Torben Blech (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und Oleg Zernikel (ASV Landau) drei Athleten die 5,50 Meter gemeistert hatten, wurde die Latte gleich bei 5,80 Metern aufgelegt. Die Erklärung dafür liefert Bundestrainerin Christine Adams: "Der Himmel war schwarz. Man konnte sehen, dass eine schwere Gewitterfront auf uns zukommt, und das Ende des Wettkampfs wurde dann maximal hektisch."
Die Athleten waren sich einig: Wir versuchen uns einfach direkt an 5,80 Metern, gleichbedeutend mit der Olympia-Norm, die Oleg Zernikel noch fehlt. Besonders Bo Kanda Lita Baehre konnte hier einen starken Versuch zeigen, bei dem er nur im Fallen die Latte mitnahm. Als Torben Blech zum dritten Mal Anlauf nahm, fielen schon die ersten Hagelkörner, anschließend flüchteten sich alle Beteiligten ins Trockene – in der Hoffnung, dass sie das nächste Mal bei besserem Wetter ihre gute Form unter Beweis stellen können.
Hochspringer tasten sich in das Wettkampf-Jahr
Hochklassig besetzt war auch der Hochsprung der Frauen, in dem sowohl die vielfache Deutsche Meisterin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) als auch die WM-Neunte von Doha (Katar) Imke Onnen (Hannover 96) ihre Comeback nach langer Verletzungs-Auszeit feierten. Beide meisterten zum Auftakt in das Olympia-Jahr ebenso wie die Deutsche Hallenmeisterin Alexandra Plaza (LT DSHS Köln) 1,84 Meter.
Auch im Wettbewerb der Männer schlossen die drei Erstplatzierten höhengleich den Wettbewerb ab. Zu diesen zählte neben dem für Leverkusen startenden Niederländer Douwe Amels und dem Mexikaner Edgar Rivera im Trikot des LT DSHS Köln auch Falk Wendrich (LAZ Soest). Mit 2,20 Metern konnte der Deutsche Hallen-Vizemeister bereits ein gutes Niveau von der Hallen- mit in die Freiluft-Saison nehmen.
Über 100 Meter standen für Joshua Hartmann (ASV Köln) nach der erfolgreichen Olympia-Qualifikation mit der DLV-Staffel bei den World Relays die ersten Einzelstarts des Jahres an. In 10,38 und 10,48 Sekunden setzte er die ersten Marken des Jahres.
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