| Ausblick

Malaika Mihambo & Co. holen sich in Pliezhausen Geschwindigkeit für Tokio

Sie laufen wieder. Nach der coronabedingten Absage 2020 kehren die Leichtathletinnen und Leichtathleten am Samstag für die 30. Auflage des Internationalen Läufermeetings wieder ins Schönbuchstadion von Pliezhausen zurück.
David Köndgen

„Dieses Meeting ist ein wichtiger Schritt für einige unserer Spitzenathleten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen“, sagt DLV-Präsident Jürgen Kessing über das 30. Internationale Läufermeeting der "krummen Strecken" am Samstag, den 8. Mai in Pliezhausen.

Zu den besagten Spitzenathleten zählt Deutschlands Sportlerin der Jahre 2019 und 2020 Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) zweifelsfrei. Die Weitsprung-Weltmeisterin von Doha (Katar) 2019 eröffnet ihre Olympia-Saison über 150 Meter im Sprint. „Regionale Meetings wie in Pliezhausen sind für Sportler wie mich derzeit besonders wichtig, weil sie einfacher abzuhalten sind als größere Veranstaltungen“, sagt die 27-Jährige.

Der Top-Star des Jubiläums-Ausgabe des Meetings trifft beim Ausflug auf die Sprintstrecke auf namhafte Konkurrenz, zum Beispiel die EM-Achte über 200 Meter Laura Müller (SV Saar 05 Saarbrücken).

Genehmigung in letzter Minute

Bis zur gesicherten Ausrichtung der Traditionsveranstaltung in diesem Jahr war es für das ehrenamtliche Organisationsteam des LV Pliezhausen 2012 ein langer Weg zwischen Hoffen und Bangen. Seit Ende 2020 liefen die Vorbereitungen. Bis zuletzt stand eine Absage des Jubiläums-Meetings im Raum. Erst fünf Tage vor der Veranstaltung kam endlich die ersehnte finale Genehmigung.

„Wir sind dankbar, dass wir das Meeting tatsächlich durchführen können und damit vor allem unseren deutschen Athleten einen erfolgreichen Start in die Olympia-Saison bieten können“, sagt Meeting-Direktor Thomas Jeggle. Er sei jedoch „auch traurig, dass wir nicht offen sind für die vielen wettkampforientierten Läuferinnen und Läufer“.

Pavel Maslak erfolgreichster Athlet im Teilnehmerfeld

Bei den Männerrennen über 150 und 300 Meter kommt der Favorit aus Tschechien: Der dreimalige Hallen-Weltmeister Pavel Maslak reist mit einer 400-Meter-Bestleistung von 44,79 Sekunden an und bringt es auf insgesamt zwölf internationale Medaillen. Das macht ihn zum höchstdekorierten Starter in der Geschichte des Internationalen Läufermeetings, das seit Jahrzehnten viele nationale und internationale Topathleten für ihren Saisoneinstieg auf den Unterdistanzen nutzen.

Zu den Stammgästen zählen die Hürden-Kader von Olympia-Sieger Volker Beck (Moskau 1980). So zum Beispiel Lokalmatadorin Carolina Krafzik (VfL Sindelfingen). Die WM-Halbfinalistin von 2019 und zweifache nationale Meisterin tritt die kurze Anreise mit einer Bestzeit von 55,64 Sekunden an. Die Olympia-Norm von 55,40 Sekunden scheint in Reichweite. Aus diesem Grund steht in diesem Jahr ausnahmsweise auch die volle 400-Meter-Hürden-Distanz auf dem Programm.

Bei den Männern gilt es für den Olympia-Traum 48,90 Sekunden zu erfüllen. Drei Kandidaten sind zum Saisonauftakt in Pliezhausen dabei: Luke Campbell (Eintracht Frankfurt), WM-Halbfinalist von Doha 2019, bringt eine Bestzeit von 49,14 Sekunden mit, Vereinskamerad Joshua Abuaku kann bislang 49,49 Sekunden vorweisen. Und auch der Dritte im Bunde, U23-Bronzemedaillengewinner von 2019 Emil Agyekum (SCC Berlin), lief schon unter 50 Sekunden (49,69 sec).

Starke nationale Felder über 600 und 1.000 Meter

Die verkürzte Mittelstrecke von 600 Metern will Läufermeeting-Seriensiegerin (2016-2018) Christina Hering (LG Stadtwerke München) erneut für sich entscheiden. Eine ihrer Teamkolleginnen steht auf der Startliste für die 1.000 Meter: Katharina Trost. Hinzu kommt noch die Hallen-DM-Dritte Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler).

Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe), Deutscher Vizemeister in der Halle über 800 Meter, bringt zwar die schnellste 800 Meter-Zeit mit (1:46,11 min), wird sich aber über 1.000 Meter auf einen harten Kampf gegen starke nationale Konkurrenz einstellen müssen. Ambitionen auf den Sieg hat definitiv auch der achtfache Tschechische Meister Jan Friš.

Deutsche Meisterin gegen Vizemeisterin lautet am Spätnachmittag das Duell über 2.000 Meter Hindernis, oder kurz: Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) vs. Lea Meyer (VfL Löningen).

Premiere für den Livestream

Jakub Holuša (Tschechien) ist der international am höchsten dekorierte Name auf der Startliste der letzten Laufentscheidung (Start: 19:50 Uhr) über 3.000 Meter. Der 33-jährige Routinier (PB: 7:51,39 min) war 2017 WM-Fünfter, zweimal Vize-Weltmeister in der Halle (2012 & 2016) und Hallen-Europameister 2015 über 1.500 Meter.

Aufgrund der Corona-Auflagen sind 2021 keine Zuschauer im Schönbuchstadion zugelassen – die gute Nachricht für alle Leichtathletikfans: das Internationale Läufermeeting wird erstmals via Livestream übertragen. In Zeiten der Pandemie erfinden sich also auch die „krummen“ Strecken nochmals neu, um den Spitzenathleten vor Ort einen Wettkampf zum Einstieg in die Olympia-Saison und dem Publikum zumindest virtuell „Spitzenleichtathletik hautnah“ anbieten zu können.

Zum Livestream bei sportdeutschland.TV

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