| NN Mission Marathon Enschede

Start-Ziel-Sieg: Katharina Steinruck gewinnt mit Bestzeit

Katharina Steinruck hat sich am Sonntag beim NN Mission Marathon im niederländischen Enschede an die zweite Stelle der deutschen Marathon-Rangliste geschoben. In neuer Bestzeit von 2:25:59 Stunden gewann die Frankfurterin das Rennen. Bei den Männern dominierte Weltrekordler Eliud Kipchoge. Stark präsentierten sich aus deutscher Sicht auch Rabea Schöneborn, Laura Hottenrott und Tom Gröschel.
Svenja Sapper/Jörg Wenig

Der bislang schnellste Marathon ihrer Karriere hat Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt) am Sonntag den Sieg beim NN Mission Marathon in Enschede (Niederlande) eingebracht: Die 31-Jährige siegte in 2:25:59 Stunden und unterbot damit ihre bisherige Bestzeit (2:27:26 h) aus dem Jahr 2019 deutlich. Steinruck hat sich damit vom dritten auf den zweiten Rang der nationalen Bestenliste vorgearbeitet, die Melat Kejeta (Laufteam Kassel) anführt.

„Ich kann es gar nicht fassen“, sagte die Siegerin nach dem Rennen, das sie vom Start weg angeführt hatte. „Ich bin komplett fertig, aber sehr glücklich, dass ich die magische Marke von 2:26 Stunden unterboten habe. Es war ein tolles Rennen!“ Als Pacemaker für die deutschen Athletinnen hatten während des Rennens Simon Stützel (LG Region Karlsruhe) und der ehemalige Hindernisspezialist Steffen Uliczka fungiert. „Die Jungs haben mich am Ende ins Ziel geschrien“, berichtete Katharina Steinruck. „Auf dem letzten Kilometer habe ich meine Beine gespürt. Ich dachte nur: 'Lauf, lauf, lauf!'“

Nach zehn Kilometern, die die Spitzengruppe in 34:39 Minuten passierte, hatte sich ein Quartett abgesetzt: Gemeinsam mit Steinruck führten die Kenianerin Gladys Chesir, Hanna Lindholm (Schweden) und Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) das Feld an. Doch die Frankfurterin schüttelte im weiteren Verlauf des Rennens alle drei Konkurrentinnen ab und holte sich den souveränen Sieg.

Drei DLV-Athletinnen mit Bestleistungen

Bemerkenswerte Leistungen zeigten auch zwei weitere DLV-Athletinnen. Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) steigerte sich um gut eineinhalb Minuten auf 2:27:03 Stunden und wurde damit hinter der Portugiesin Sara Moreira (2:26:42 h) Dritte. Die Berlinerin hatte ein etwas verhalteneres Anfangstempo gewählt, lief dadurch aber sehr gleichmäßig. Noch an der 30-km-Marke lag Rabea Schöneborn mit 1:44:15 Stunden auf Kurs für ein Ergebnis um 2:26:30 Stunden. Im letzten Abschnitt verlor sie dann pro Kilometer zwar nur wenige Sekunden, aber es reichte am Ende nicht ganz für einen Platz in den Top Drei der deutschen Rangliste: Zu schlagen gewesen wären 2:26:55 Stunden – aufgestellt von niemand Geringerem als ihrer eigenen Schwester Deborah. 

„Ich bin super zufrieden mit meiner Leistung und freue mich über die persönliche Bestzeit. Natürlich hatte ich die Zeit von 2:26:55 Stunden im Auge. Ich habe alles gegeben und dachte zwischendurch, dass ich es schaffen werde. Aber schon im Bereich zwischen 28 und 30 Kilometer bekam ich muskuläre Probleme. Dadurch hat es am Ende nicht ganz gereicht“, sagte Rabea Schöneborn.

Rang vier belegte letztlich Laura Hottenrott, die bis Kilometer 30 noch mit Katharina Steinruck mitgehalten hatte. Dann musste die 28-Jährige jedoch abreißen lassen. Ihre Marathon-Bestzeit von 2:33:01 Stunden pulverisierte sie: 2:28:02 Stunden standen beim Zieleinlauf auf der Uhr. Die vierte deutsche Starterin Anke Esser (Bayer Leverkusen) kam nicht ins Ziel.

Weltjahresbestleistung für Eliud Kipchoge, Bestzeit für Tom Gröschel

Wieder mal eine Klasse für sich war im Männerrennen Eliud Kipchoge: In 2:04:30 Stunden lief der Weltrekordler über die Marathondistanz die bisher schnellste Zeit des Jahres. Zehn Kilometer vor Schluss verschärfte er das Tempo und setzte sich entscheidend von seinem Landsmann Jonathan Korir ab. „Mission erfüllt“, sagte der Kenianer nach dem Rennen. „Das war ein guter Fitness-Test für die Olympischen Spiele.“

Zufrieden sein konnte auch der Rostocker Tom Gröschel, der als 18. die Ziellinie überquerte: Der einzige deutsche Starter in der Männerkonkurrenz stellte mit 2:12:45 Stunden eine neue persönliche Bestleistung auf. Seine bisher schnellste Zeit, die er 2019 in Düsseldorf gelaufen war, unterbot Gröschel um über eine Minute. Für einen Platz unter den nationalen Top Drei reicht das jedoch nicht. Dafür hätte der 29-Jährige die Zeit von 2:10:18 Stunden unterbieten müssen.

Angepeilt hatte der 29-Jährige eine Endzeit von 2:11:30 Stunden. Die erste Hälfte der 42,195 Kilometer lief in 65:29 Minuten genau nach Plan. Auch bei Kilometer 30 war er mit 1:33:23 Stunden noch auf Kurs für die avisierte Zeit. Bis zum Ende konnte er das Tempo jedoch nicht halten. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Es war schon ein Ritt auf der Rasierklinge, dieses Tempo anzugehen. Als dann meine Gruppe bei Kilometer 28 auseinanderfiel, wurden die Runden auf dem Flugfeld schon sehr, sehr lang“, sagte Tom Gröschel, der sich nach einer Erholungsphase auf einen Herbst-Marathon vorbereiten wird.

Die vollständige Ergebnisliste finden Sie hier.

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