Mit Weltjahresbestleistung von 2,37 Meter gewinnt der Weißrusse Maksim Nedaseku Gold bei der Hallen-EM im Hochsprung. Tobias Potye stellt seine Hallen-PB ein und wird Vierter. Mateusz Przybylko hat mit Fußproblemen zu kämpfen und schließt den Wettkampf als Siebter ab.
Der Weißrusse Maksim Nedasekau (Weißrussland) hat am Sonntag bei der Hallen-EM in Torun (Polen) Titelverteidiger Gianmaco Tamberi (Italien) entthront. Mit Weltjahresbestleistung von 2,37 Metern sprang der 23-jährige Freiluft-Vize-Europameister zu Gold im Hochsprung und sicherte sich seine erste Medaille bei einer Hallen-EM.
Nedaseku und Tamberi lieferten sich einen engen Kampf. Nachdem der Titelverteidiger 2,35 Meter im zweiten Versuch übersprungen hatte und Nedaseku zweimal an dieser Höhe gescheitert war, ließ sich der Weißrusse direkt 2,37 Meter auflegen. Bereits im ersten Versuch meisterte er diese Höhe und verwies Gianmarco Tamberi damit auf den zweiten Platz, der mit seinen weiteren Sprüngen nicht mehr kontern konnte. Maksim Nedaseku probierte sich im Anschluss sogar noch an 2,40 Meter, scheiterte daran aber jeweils deutlich.
Tobias Potye stellt Hallen-PB ein, Mateusz Przybylko mit Verletzungssorgen
Tobias Potye verpasste dagegen den Sprung auf das Podium nur knapp. Hinter dem höhengleichen Belgier Thomas Carmoy landete der Athlet der LG Stadtwerke München mit 2,26 Metern auf einem starken vierten Platz. Bei dieser Höhe hatte sich Potye einen Fehlversuch mehr geleistet als der Drittplatzierte. Mit seiner Leistung stellte der 25-Jährige seine Hallen-Bestleistung ein, die er erst im Januar in Wien (Österreich) aufgestellt hatte.
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte bereits in den vergangenen Wochen mit Schmerzen im rechten Fuß zu kämpfen. Auch in Torun bereiteten ihm diese Probleme. Nachdem er die Einstiegshöhen noch ohne Schwierigkeiten überspringen konnte, leistete er sich bei 2,23 Metern seinen ersten Fehlversuch. Im Anschluss daran versuchte er sich noch an 2,26 Metern, zog sich schließlich aber aus dem Wettkampf zurück. Mit 2,19 Metern belegte Przybylko in der Endabrechnung den siebten Platz.
STIMMEN WETTKAMPF:
Tobias Potye (LG Stadtwerke München)
„Stolz und Ärger halten sich heute die Waage. Ich hatte es in der Hand, habe es dann aber hergeschenkt. Ich habe versucht ruhig zu bleiben, aber wir wurden immer sehr schnell aufgerufen. Ich habe das Beste daraus gemacht, aber das war es längst noch nicht. Die 2,29 Meter, da bin ich mir sicher, hätte ich springen können. Vom ersten Einspringen bis zu 2,29 Meter hat sich ein richtiger Wandel vollzogen. Zum Ende war die Präsenz da. Wenn ich ein bisschen früher im Wettkampf aufwache, habe ich auch keinen Fehlversuch bei 2,26 Meter, der mich dann die Medaille kostet. Respekt an die Sieger, das war eine Vorführung am Ende! Nächste Woche fahren wir ins Trainingslager, dort kann ich mich hoffentlich von den Strapazen erholen und das Knie weiter in den Griff bekommen. Dann kann ich das nächste Mal auch voll draufhalten."
Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen)
„Bis 2,19 Meter hatte ich ein gutes Gefühl und gedacht, dass ich heute sogar PB springe. Dann habe ich den Fuß falsch aufgesetzt, er war noch nicht so fit, wie ich gedacht hatte. Dann hatte ich wieder Schmerzen und habe versucht, 2,23 Meter auszulassen und 2,26 Meter im ersten zu machen. Aber es ging einfach nicht. Schade! Ich hatte ähnliche Schmerzen schon in Dortmund, heute war es nochmal ein bisschen mehr, weil ich voll durchgezogen habe. Ich habe so wenige Wettkämpfe dieses Jahr gemacht und bin auch im Training wenig gesprungen. Der Fuß muss sich an die Belastung gewöhnen. Ich hoffe, dass nichts kaputt ist, sondern nur überdehnt. Insgesamt ist in der Hallen-Saison das Fluggefühl wieder da. Hätte ich die Schmerzen nicht gehabt, bin ich mir sicher, dass ich höher gesprungen wäre. Im Sommer geht es dann richtig ab."