| Hallen-DM

Annett Stein: „Die Athleten haben einen super Job gemacht"

Die 68. Deutschen Hallenmeisterschaften sind Geschichte. Über zwei Tage gab es in Dortmund spannende und packende Wettbewerbe zu sehen. Auch die Chef-Bundestrainerin des DLV Annett Stein zeigt sich mit der Durchführung der Veranstaltung und den Leistungen ihrer Schützlinge zufrieden.
Nicolas Walter

Es war das erste große Highlight des Leichtathletik-Jahres 2021. In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle trafen am Wochenende Deutschlands Top-Athleten aufeinander und zeigten dabei viele spannende und hochklassige Leistungen.

Insgesamt konnten 57 Athletinnen und Athleten in Dortmund eine neue persönliche Bestleistung aufstellen, hinzu kamen 115 neue Saisonbestleistungen „Es ist kein leichtes Jahr. Wir können nicht wie gewohnt ins Trainingslager reisen, bereiten uns zuhause an unseren Stützpunkten vor. Diese Zahlen der Bestleistungen sind Beweis dafür, dass unsere Athletinnen und Athleten sowie ihre Trainer einen super Job gemacht haben. Sie haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt, waren kreativ und haben das Training umgesetzt. Das ist ein sehr zufriedenstellendes Bild“, ordnete DLV-Chef-Bundestrainerin Annett Stein im Anschluss an die Veranstaltung ein.

Als „absolutes Highlight“ bezeichnete Annett Stein die Leistung von Kevin Kranz, der am Samstag über 60 Meter den deutschen Hallen-Rekord in 6,52 Sekunden einstellte. Die Bestmarke von Julian Reus  (LC Top Team Thüringen), der seine Hallensaison bereits beendet hat, steht seit 2016.

„Packende und spannende Sprint-Rennen“

Generell bewertete die Chef-Bundestrainerin die beiden Sprint-Rennen als sehr positiv: „Sowohl das Frauen- als auch das Männerrennen war sehr packend und spannend. Wir haben sehr viel mehr Normerfüller für die Hallen-EM, als uns Plätze zur Verfügung stehen. Das zeigt, dass das Leistungsniveau und die Leistungsdichte sehr hoch sind.“

„Eines der Highlights am Sonntag war mit Sicherheit auch der Hochsprung der Männer, bei dem ich den Ausgang so nicht erwartet hatte“, sagte Annett Stein über den Sieg von Jonas Wagner (Dresdner SC), der seine Bestleistung um sechs Zentimeter auf 2,28 Meter steigern konnte.

„Bei den Läufen waren sehr viele Ausgänge überraschend. Marius Probst hat mich beispielsweise mit seinem Endspurt überrascht, auch Gesa Krause war stark unterwegs. Genauso natürlich auch Caterina Granz, die im gleichen Rennen einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Beeindruckend war auch der Lauf von Hanna Klein über 3.000 Meter. Im Stabhochsprung hat mich sehr gefreut, dass Torben Blech die bisherigen guten Saisonleistungen in einen deutschen Meistertitel umwandeln konnte.“

„Alle Athleten haben sehr diszipliniert agiert“

Zur Bedeutung der Durchführung der Hallen-DM sagte Annett Stein: „Wir haben für fast alle Kaderathleten eine Hallen-Saison umsetzen können. Das waren aber meist nur kleinere Wettkämpfe am Trainingsstandort oder kleinere Sportfeste. Eine Deutsche Meisterschaft zeigt dagegen eine ganz andere Atmosphäre und Herausforderung. Die Athleten können sich in leistungsstarken Konkurrenzen messen und auch in Drucksituationen ihre Qualitäten unter Beweis stellen.“

Das strenge Hygienekonzept der Veranstaltung sah vor, dass sich jede der knapp 500 Personen vor Ort einem Corona-Schnelltest unterziehen musste. Alle Athleten mussten zusätzlich einen negativen PCR-Test vorweisen. In der Halle hielten sich Athleten, Betreuer, Mitarbeiter und Pressevertreter ordnungsgemäß an die Schutzmaßnahmen. Für ihre Schützlinge stellte Annett Stein fest: „Alle haben sehr diszipliniert agiert. Das Hygienekonzept war sehr schlüssig und hat gut funktioniert. Die Athleten waren sehr dankbar dafür, dass diese Veranstaltung stattfinden konnte und sind sich daher ihrer Verantwortung bewusst gewesen.“

Das nächste große Leichtathletik-Highlight steht bereits in knapp zwei Wochen an. In Torun (Polen) wird vom 5. bis zum 7. März die Hallen-EM stattfinden. „Internationale Erfahrungen zu sammeln ist im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Daher wäre eine Teilnahme an der Hallen-EM ein weiterer Schritt. Vor allem auch, weil sich die Sportler in hochklassigen Konkurrenzen und Drucksituationen durchsetzen müssen. Auf diese Erfahrungen können sie in Tokio zurückgreifen“, sagte Annett Stein.

Das DLV-Aufgebot für Torun wird am kommenden Donnerstag (25. Februar) bekanntgegeben.

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