| Dortmund 2021

Hallen-DM Tag 1 | Frauen: Amelie-Sophie Lederer zündet wie eine Rakete

In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle werden am Samstag fünf neue Deutsche Hallenmeisterinnen gekürt. Wir berichten von Disziplin zu Disziplin von den Entscheidungen der Hallen-DM 2021.
Martin Neumann / Jan-Henner Reitze

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60 Meter

Amelie-Sophie Lederer startet gleich in europäische Spitze durch

Ein echtes Feuerwerk brannte Amelie-Sophie Lederer (LG Stadtwerke München) auf die Bahn in der Helmut-Körnig-Halle und sorgte für die Überraschung am ersten Wettkampftag. Schon im Vorlauf stürmte die 26-Jährige, die in denen vergangenen Jahren hart an ihrem endgültigen Durchbruch in die nationale Spitze gearbeitet hat, in 7,20 Sekunden zur Bestzeit (bisher: 7,26 sec) und Hallen-EM-Norm (7,25 sec). Im Finale stand sie plötzlich mit der besten Vorleistung aller Athletinnen. Von plötzlichem Druck war aber ganz und gar nichts zu spüren. Im Gegenteil. Die Münchenerin zündete die nächste Rakete und startete in 7,12 Sekunden gleich in die europäische Spitze durch. In diesem Winter war in diesem Vergleich erst eine Athletin schneller. Und das ist keine geringere als 200-Meter-Weltmeisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 7,08 sec), die ihre Hallensaison allerdings schon für beendet erklärt hat.

Auch hinter der Überraschungssiegerin waren die Zeiten schnell. Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich mit ihren konstant starken Zeiten in diesem Winter gute Medaillenchancen ausrechnen konnte, steigerte sich auf 7,19 Sekunden und belohnte sich mit Silber. Zeitgleich auf Rang drei unterbot Yasmin Kwadwo (LC Paderborn, 7,19 sec) ihre fast auf den Tag genau sechs Jahre alte Bestzeit (7,24 sec) deutlich und empfahl sich ebenfalls für die Hallen-EM.

Als Vierte sprintete Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar; 7,20 sec) ihre schnellste 60-Meter-Zeit seit dem Jahr 2017. Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 7,23 sec) beendete ihren Comeback-Winter auf Platz fünf. Auch Alexandra Burghardt (LG Wacker Burghausen), die sich in diesem Winter ebenfalls erfolgreich zurückgemeldet hat, erfüllte als Sechste (7,24 sec) noch die Norm für die Hallen-EM. Titelverteidigerin Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 7,26 sec) wurde Siebte.

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60 Meter Hürden

Erstes Hallen-Gold für Ricarda Lobe

Im Vorlauf war Ricarda Lobe (MTG Mannheim) besser aus den Blöcken gekommen und hatte in 8,14 Sekunden eine Saisonbestleistung aufgestellt. Im Finale musste die 26-Jährige kämpfen, denn gleich zwei Athletinnen hielten mit der Favoritin mit, die am Start etwas kleben geblieben war. Im Auslauf wurde es richtig eng, aber es reichte. 8,19 Sekunden waren nicht die erhoffte Steigerung in Richtung Norm für die Hallen-EM (8,10 sec) oder gar der Bestzeit (7,99 sec) aus dem Jahr 2017.  Der erste Hallen-Titel dürfte für die EM-Fünfte von 2018 aber eine zusätzliche Motivation sein, nach Verletzungsproblemen, ihrer Bestform wieder näher zu kommen.

Der Siegerin nur zwei Hundertstel im Nacken saß Louisa Grauvogel (TSV Bayer 04 Leverkusen; 8,21 sec). Nachdem sie 2019 schon Bronze über diese Strecke geholt hatte, ging es damit diesmal einen Platz weiter nach oben. Schon viermal auf dem undankbaren vierten Platz ist Monika Zapalska (LC Paderborn) bei Deutschen Hallenmeisterschaften gelandet. Diesmal klappte es endlich mit einer Medaille, wie schon im Freien im vergangenen Sommer in der Farbe Bronze (8,23 sec).

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Stabhochsprung

Lisa Ryzih genügt ein Sprung zum Titel-Hattrick

Lange hatte Lisa Ryzih gewartet. Erst nach knapp anderthalb Stunden griff die Stabhochspringerin vom ABC Ludwigshafen in den Wettbewerb ein. Doch die Warte-Taktik hatte Erfolg. Während die 32-Jährige ihre Einstiegshöhe von 4,41 Metern im ersten Anlauf meisterte, scheiterten ihre drei verbliebenen Konkurrentinnen an dieser Höhe. So war ihr sechster Hallen-DM-Titel und der dritte in Serie perfekt. Danach ließ die Deutsche Hallenmeisterin 4,61 Meter auflegen, scheiterte aber dreimal.

Um die weiteren Medaillen mussten die Fehlversuche entscheiden. Denn mit den Deutschen Freiluft-Meisterinnen Stefanie Berndorfer (SSV Ulm 1846) und Ria Möllers sowie Katharina Bauer (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) übersprang ein Trio 4,31 Meter. Da Katharina Bauer aber drei Versuche benötigte, blieb ihr nur die „Holzmedaille“. Silber sicherte sich Stefanie Berndörfer, Bronze Ria Möllers.

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Dreisprung

Neele Eckhardt springt zu ihrem dritten Titel

Die Titelverteidigerin war in Dortmund nicht zu schlagen: Dreispringerin Neele Eckhardt (LG Göttingen) fand gut in den Wettkampf und setzte mit 13,85 Metern im ersten Versuch die Konkurrenz direkt unter Zugzwang. Diese Weite sollte im Verlauf des Wettkampfs keine Konkurrentin mehr gefährden können. So sicherte sich die Göttingerin zum dritten Mal nach 2018 und 2020 Gold bei Deutschen Hallenmeisterschaften.

Spannend war der Kampf um Silber: Sowohl Jessie Maduka (TV Wattenscheid 01) als auch die Deutsche Freiluftmeisterin Maria Purtsa (LAC Erdgas Chemnitz) kamen im zweiten Versuch auf 13,67 Meter. Da sich beide im Verlauf des Wettkampfes nicht mehr steigern konnten, musste der zweitbeste Sprung entscheiden. Da hatte die Neu-Wattenscheiderin um fünf Zentimeter – 13,48 zu 13,43 Meter – knapp die Nase vorn.

Maria Purtsa durfte sich mit der Steigerung ihrer Hallen-Bestleistung um gleich 21 Zentimeter trösten. Auch im Freien steht der Hausrekord der Chemnitzerin übrigens bei 13,67 Meter. Rang vier ging mit neuer Hallen-Bestleistung von 13,16 Metern an Caroline Joyeux (LG Nord Berlin).

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Kugelstoßen

Christina Schwanitz macht das halbe Dutzend voll

Im zweiten Versuch machte Christina Schwanitz ernst. Die Kugelstoßerin vom LV 90 Erzgebirge beförderte ihr vier Kilogramm schweres Arbeitsgerät in der ersten Entscheidung der 68. Hallen-DM in Dortmund auf 18,87 Meter. Damit war der Weltmeisterin von 2015 ihr sechster DM-Titel unterm Hallendach nicht zu nehmen. Im weiteren Verlauf zeigte die Mutter von dreijährigen Zwillingen ihre Klasse und ließ weitere Top-Weiten von 18,81, 18,84 und 18,82 Meter folgen.

Ganz dicht dran an ihre Saisonbestleistung von 18,18 Metern kam Sara Gambetta (SV Halle). Mit 18,06 Metern und einem weiteren Versuch auf 18,03 Meter setzte sie sich im Rennen um Silber gegen Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) durch. Die Drehstoßerin kam auf 17,65 Meter. Sowohl Sarah Gambetta (SB: 18,18 m) als auch Katharina Maisch (SB: 18,12 m) fehlen damit nur wenige Zentimeter zur Hallen-EM-Norm (18,20 m) für Torun. Titelverteidigerin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) konnte bei der Medaillenvergabe nicht mitreden. Nach dem Umstieg auf die Drehstoßtechnik belegte sie mit 16,09 Metern Rang sieben.

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Hallen-DM 2021 Dortmund

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