Elf deutsche Meistertitel sind am Samstag und Sonntag in den Männer-Wettbewerben der Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund zu verteilen. Wie heißen die Favoriten auf Gold? Wer kämpft um die Medaillenränge? Und wer könnte für eine Überraschung sorgen? In unserer großen Vorschau blicken wir voraus auf alle Entscheidungen der Männer!
60 Meter |
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Kevin Kranz in der Favoritenrolle
Obwohl es aufgrund der Corona-Pandemie in dieser Hallensaison deutlich weniger Wettkämpfe gibt als sonst, haben die deutschen Kurzsprinter schon vor der Hallen-DM in Dortmund ordentlich abgeliefert. Gleich acht Athleten blieben in diesem Winter bereits unter 6,70 Sekunden. Zum Vergleich: Mehr waren es auch 2020 nach der kompletten, deutlich umfangreicheren Hallensaison nicht.
Konstant schnell präsentierte sich in den vergangenen Wochen Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar). Der 22-Jährige absolvierte in diesem Winter bisher sechs 60-Meter-Rennen. Alle beendete er zwischen 6,59 und 6,63 Sekunden. Damit führt der Hesse die deutsche Hallenbestenliste an und ist Favorit auf die Sprint-Krone in der nach dem Weltklasse-Sprinter der 1920/1930er-Jahren benannten Helmut-Körnig-Halle.
Dass der Weg zu seinem zweiten DM-Titel über 60 Meter nach 2019 kein Selbstläufer wird, weiß Kevin Kranz. „Die Deutschen Meisterschaften werden wieder ein heißer Tanz, denn bis dahin und auch dort werden sich noch einige Jungs in Position bringen“, sagt der Titelfavorit. Ebenfalls schon unter der Hallen-EM-Norm für Torun (Polen; 4. bis 7. März) von 6,63 Sekunden geblieben ist Julian Wagner. Der Sprint-Aufsteiger vom LC Top Team Thüringen führt mit 6,62 Sekunden ein breites Verfolgerfeld an.
Mit Titelverteidiger Deniz Almas (VfL Wolfsburg), Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar), Yannick Wolf (LG Stadtwerke München) und Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) lauert ein Quartett mit Vorleistungen von 6,65 bzw. 6,66 Sekunden auf seine Chance. Nicht in Dortmund dabei ist Julian Reus, der in diesem Winter 6,68 Sekunden vorzuweisen hat. Der deutsche Hallenrekordler vom (LC Top Team Thüringen) verzichtet aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start bei der Hallen-DM.
Titelverteidiger: Deniz Almas (VfL Wolfsburg; 6,60 sec)
Jahresbester: Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,59 sec)
400 Meter |
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Gelingt Marvin Schlegel die Titel-Premiere?
Eine Sekunde sind über 400 Meter eine kleine Ewigkeit. Doch genau mit diesem Vorsprung führt Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz) die deutsche Bestenliste über die zwei Hallenrunden an. Drei Rennen hat der 23-Jährige in diesem Winter bestritten. Dreimal lief er Bestzeit, sein aktueller Hausrekord: 46,58 Sekunden. Nur zwei Viertelmeiler waren in Europa in diesem Winter schneller. Klar, dass der Chemnitzer damit die Favoritenrolle innehat. Es wäre für Marvin Schlegel der erste Titel unterm Hallendach. 2020 war er bereits im Freien bei der DM in Braunschweig nicht zu schlagen.
Die ersten Aspiranten auf die weiteren Podestplätze in Dortmund sind Marc Koch (LG Nord Berlin; 47,58 sec), Titelverteidiger Kevin Joite (Dresdner SC; 47,62 sec) und Fabian Dammermann (LG Osnabrück; 47,64 sec) auf Platz zwei bis vier der deutschen Bestenliste. Ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe will sicher auch Langhürden-Spezialist Constantin Preis (VfL Sindelfingen) mitreden. Er hat allerdings in diesem Winter noch kein Hallenrennen bestritten.
Titelverteidiger: Kevin Joite (Dresdner SC 1898; 47,13 sec)
Jahresbester: Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 46,58 sec)
800 Meter |
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Marc Reuther auf dem Weg zu Titel zwei
Laut Statistik sind die 800 Meter momentan die stärkste Laufdisziplin im DLV. Gleich ein Sextett ist in diesem Winter unter der Hallen-EM-Norm von 1:48,00 Minuten geblieben. Startplätze für Torun gibt es lediglich drei. Allerdings wird nur ein „Normerfüller-Trio“ in Dortmund starten: Marc Reuther (Eintracht Frankfurt; 1;46,21 min), Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe; 1:47,14 min) und Oskar Schwarzer (TV Groß-Gerau; 1;47,92 min). Marius Probst (TV Wattenscheid 01; 1:46,99 min), Marvin Heinrich (Eintracht Frankfurt; 1:47,09 min) und Karl Bebendorf (Dresdner SC; 1;47,33 min) ziehen in Dortmund die 1.500 Meter vor. Doppelstarts sind bei der Hallen-DM nicht möglich.
Mit 1:46,21 Minuten rangiert der 24-jährige Marc Reuther in der europäischen Jahresbestenliste auf Platz drei. Klar, dass ihm die Favoritenrolle gebührt. Setzt er sich in Dortmund durch, wäre es der zweite DM-Titel unterm Hallendach nach 2018. Sollte sich allerdings Marc Reuther eine kleine Schwäche oder einen taktischen Fehler erlauben, wird Christoph Kessler auf seine Chance lauern. Er ist in Dortmund stärkster Herausforderer des Top-Favoriten.
Titelverteidiger: Robert Farken (SC DHfK Leipzig; 1:50,39 min)
Jahresbester: Marc Reuther (Eintracht Frankfurt; 1:46,21 min)
1.500 Meter |
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Grande mit Vieren ohne ein Trumpf-Ass
Der Hallenrekordler, das Spurt-Ass, der Hindernis-Spezialist, der Mittelstrecken-Aufsteiger: Die 1.500 Meter versprechen bei der Hallen-DM in Dortmund jede Menge Spannung. Schließlich ist die Entscheidung absolut offen. Klar konnte Homiyu Tesfaye (TSV Pfungstadt) bei seiner Rückkehr vom Straßenlauf auf die Kunststoffbahn sofort punkten. Der deutsche Hallenrekordler (3:34,13 min) meldete sich Ende Dezember mit 3:39,41 Minuten auf der Mittelstrecke zurück. Damit ist er in der Favoritenrolle für seinen ersten Hallen-DM-Titel seit 2015.
Doch die Konkurrenz ist stark. Speziell Marius Probst muss Homiyu Tesfaye auf der Rechnung haben. Zwar musste der Wattenscheider beim PSD Bank Meeting am 7. Februar in Dortmund das Rennen vorzeitig beenden. Aber mit einer neuen 800-Meter-Bestzeit von 1:46,99 Minuten hat der ehemalige U23-Europameister im DM-Vorfeld bewiesen, dass er als starker Spurter in Sachen Endschnelligkeit nichts verlernt hat.
Hindernis-Spezialist Karl Bebendorf (Dresdner SC) hat bereits die Hallen-EM-Norm über 800 Meter (1:47,33 min) und 1.500 Meter (3:40,88 min) unterboten. Ein Beweis seiner läuferischen Klasse. Ähnlich gut lief es für Marvin Heinrich. Der Frankfurter steigerte beim PSD Bank Meeting seine Hallenbestzeit um mehr als drei Sekunden auf 3:40,93 Minuten. Vier starke Läufer für nur drei Medaillen. Und der in diesem Jahr bisher beste 1.500-Meter-Läufer fehlt sogar in Dortmund: Der Deutsch-Amerikaner Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) verbesserte sich vergangenes Wochenende in New York auf 3:38,16 Minuten. Der 26-Jährige wird die Meeting-Saison in den USA fortsetzen und nicht in Dortmund starten.
Titelverteidiger: Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald; 3:55,66 min)
Jahresbester: Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt; 3:38,16 min)
3.000 Meter |
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Ein Lokalmatador könnte das Rennen machen
Zahllose Runden hat Mohamed Mohumed auf der 200-Meter-Rundbahn der Helmut-Körnig-Halle und dem benachbarten Stadion Rote Erde schon gedreht. Nun geht der Deutsche 5.000-Meter-Meister von der LG Olympia Dortmund bei seinem „Heimspiel“ als Goldkandidat über 3.000 Meter ins Rennen. Zwar hat der 21-Jährige in diesem Sommer noch kein Rennen bestritten, doch seine Zubringerleistungen auf der Überdistanz (5.000 m: 13:23,71 min) und Unterdistanz (1.500 m: 3:38,83 min) sind ein starkes Pfund in einem – oft taktisch geprägten – Meisterschaftsrennen.
Medaillenchancen rechnen sich drei Hindernisspezialisten aus. Mit der besten Jahresleistung von 7:59,83 Minuten reist Martin Grau nach Dortmund. Auch Tim Stegemann (beide LC Top Team Thüringen; 8:06,90 min) hat bereits eine schnelle Vorleistung vorzuweisen. Dritter im Bunde der Hindernisläufer ist Johannes Motschmann (SCC Berlin). Der EM-Starter von 2018 legte Mitte Dezember in Wien mit 2:14:58 Stunden ein starkes Marathondebüt hin. Die Ausdauer passt also.
Der Titelverteidiger und jahresschnellste deutsche 3.000-Meter-Läufer fehlt hingegen in Dortmund. Maximilian Thorwirth (SFD Düsseldorf-Süd) steigerte sich am Samstag als Zwischenzeit in einem Zwei-Meilen-Rennen (3.218 m; 8:17,78 min) in New York auf 7:46,38 Minuten. Damit hat er die Hallen-EM-Norm (7:55,00 min) deutlich unterboten.
Der Düsseldorfer bereitet sich in den kommenden Wochen in den USA auf den Olympia-Sommer vor und peilt die Tokio-Qualifikation über 5.000 Meter an. Ebenfalls in den USA leben und laufen momentan einige weitere starke deutsche Langstreckler: Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach; 7:50,73 min), Devin Meyrer (LG Kreis Ahrweiler; 8:00,95 min) und Hannes Burger (Läuferclub Buchendorf; 8:06,60 min) rangieren unter den Top fünf der deutschen Jahresbestenliste, bestreiten aber die Hallensaison in den USA.
Titelverteidiger: Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd; 7:53,31 min)
Jahresbester: Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd; 7:46,38 min)
60 Meter Hürden |
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Gelingt Erik Balnuweit der achte Streich?
Vor zwölf Jahren wurde Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) erstmals Deutscher Hallenmeister. Es war die Hallensaison vor der Heim-WM in Berlin. Gregory Minoue (TV Angermund) war beim ersten Titelgewinn des Hürden-Routiniers sechs Jahre alt. In Dortmund treffen beide im Rennen um die Medaillen aufeinander.
Klar liegt die Favoritenrolle bei Erik Balnuweit. Siebenmal war der 32-Jährige bereits Deutscher Hallenmeister. In Dortmund soll der achte Titel folgen. Die Helmut-Körnig-Halle ist ohnehin ein gutes Pflaster für den Wattenscheider. Bei den letzten zwei Deutschen Hallenmeisterschaften in der Ruhrgebiets-Metropole 2013 und 2018 war er nicht zu schlagen.
Mit 7,70 Sekunden und der damit exakt erfüllten Hallen-EM-Norm führt Erik Balnuweit die Meldeliste an. Es folgen mit etwas Abstand Yannick Spissinger (MTG Mannheim; 7,83 sec) und eben U20-Hürdensprinter Gregory Minoue (7,87 sec). Für beide sind die Zeiten gleichbedeutend mit neuen Hausrekorden. Auf die Medaillen schielen ebenfalls der 21-jährige Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen) und der 32-jährige Georg Fleischhauer (Eintracht Frankfurt; beide 7,90 sec)
Nicht ins Medaillenrennen wird Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) eingreifen. Der Titelverteidiger verzichtet auf eine Hallensaison und bereitet sich nach überstandenen Knieproblemen langfristig auf den Olympia-Sommer vor.
Titelverteidiger: Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen; 7,59 sec)
Jahresbester: Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01; 7,70 sec)
Hochsprung |
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Drei Kandidaten für Torun
Die Bürde des Europameisters - die trägt Mateusz Przybylko auch in diesem Winter mit zu den Deutschen Hallenmeisterschaften nach Dortmund. 2,28 Meter ist der Leverkusener in diesem Jahr schon gesprungen. Das ist die Norm für die Hallen-EM. Doch ihm fehlen in diesem Winter aufgrund coronabedingter Einschränkungen und einer Knöchelprellung zuletzt doch einige Trainingssprünge, die wichtig sind, um die Technik zu festigen. Aber Mateusz Przybylko ist ein Athlet, der große Motivation aus Wettkämpfen zieht. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf den Dortmunder Wettkampf, denn er weiß, dass seine siebte Goldmedaille bei nationalen Hallenmeisterschaften kein Selbstläufer ist.
Denn die Konkurrenz um seinen neuen Trainingspartner Falk Wendrich (LAZ Soest) und den Münchener Tobias Potye ist gut drauf. Falk Wendrich hat erst vor wenigen Wochen seinen Lebensmittelpunkt von Soest nach Leverkusen verlegt und arbeitet nun gemeinsam in der Trainingsgruppe von Hans-Jörg Thomaskamp mit Mateusz Przybylko an der Erfüllung seines Olympiatraums.
Auch Tobias Potye bringt beste Voraussetzungen, gute Zubringerwerte und eine neue Bestleistung von 2,26 Meter mit. Um vier Zentimeter konnte der Münchener bereits in diesem Winter seine Bestleistung steigern. Voraussetzungen, die die die Hoffnung nähren, dass neben dem Europameister noch zwei weitere DLV-Hochspringer nach Torun reisen können.
Titelverteidiger: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,23 m)
Jahresbester: Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,28 m)
Stabhochsprung |
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Dreikampf um den Titel
Der Stabhochsprung der Männer macht aktuell so viel Spaß wie schon länger nicht. Gleich drei Springer haben in diesem Jahr bereits die für Torun geforderten 5,72 Meter übersprungen. Allen voran der Senkrechtstarter der Saison Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der ehemalige Zehnkämpfer ist angekommen in der obersten Liga des Stabhochsprungs, hat mit 5,86 Metern seine Bestleistung in diesem Winter um 16 Zentimeter gesteigert und den Leichtathletik-Fans zudem mit dem Song „Stäänefleejer“ der Kölner Band Kasalla, der er zu seinen Sprüngen am liebsten einspielen lässt, einen Karnevalsohrwurm in den Kopf gepflanzt.
Eng mit ihm befreundet ist ausgerechnet sein ärger Rivale im Kampf um Gold – Titelverteidiger Bo Kanda Lita Bahre (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der 21-Jährige springt seit diesem Winter mit 5,10 Meter langen Stäben und konnte damit auch bereits Bestleistung und damit auch Hallen-EM-Norm springen.
Mit 4,90 Meter langen Stäben ist dagegen Aufsteiger Oleg Zernikel (ASV Landau) unterwegs. Der 25-Jährige kann in diesem Jahr mit neuem Selbstvertrauen Höhen jenseits der 5,70 Metern abrufen und damit auch endlich das Vermögen zeigen, was die Experten ihm schon so lange nachgesagt haben.
Titelverteidiger: Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,70 m)
Jahresbester: Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,86 m)
Weitsprung |
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Maximilian Entholzner auf dem Sprung zum nächsten Titel
Der Jahresbeste ist gleichzeitig auch der Titelverteidiger. EM-Starter Maximilian Entholzner (LAC Passau) präsentierte sich unlängst mit 7,97 Metern in seiner Studienheimat Spanien in guter Form. Ein Schlüssel für die ansteigende Form war eine Anpassung im Anlauf, den er nun ein paar Schritte kürzer als bisher gestaltet, so aber seine Schnelligkeit gut am Brett in Weite umsetzen kann. Dennoch: Genau dieser Anlauf ist auch aktuell noch seine Schwachstelle, eben weil er nach der Umstellung noch nicht komplett gefestigt ist.
Nur ein paar Zentimeter weniger weit flog der EM-Zweite Fabian Heinle (VfL Stuttgart), der sich nach langer Verletzungspause zurück im Wettkampfzirkus meldete, nun aber doch kurzfristig seinen Start in Dortmund absagen musste.
Ein Kandidat für die Medaillen ist auch immer der Vorjahreszweite Gianluca Puglisi (Königsteiner LV), der sich in diesem Winter auch schon gut mit 7,84 Metern präsentiert hat. Nicht am Start ist der mehrmalige Deutsche Meister Julian Howard (LG Region Karlsruhe), der eine Entzündung an einem Schleimbeutel im Fuß auskurieren muss.
Titelverteidiger: Maximilian Entholzner (LAC Passau; 7,81 m)
Jahresbeste: Maximilian Entholzner (LAC Passau; 7,97 m)
Dreisprung |
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Max Heß vor dem fünften Hallentitel
Ist Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) am Start, dann kann er sich bei seinem Vermögen eigentlich nur selber schlagen. 16,77 Meter weit ist der Europameister des Jahres 2016 in diesem Winter bereits gesprungen und führt damit mit über einem Meter Vorsprung vor der nationalen Konkurrenz die Bestenliste an. Zusammen mit seinem Trainer Harry Marusch arbeitet der Hallen-EM-Dritte des Jahres 2019 an technischen Feinheiten, die Routine soll nun aber auch über die Wettkämpfe kommen und damit im besten Fall auch wieder mit Sprüngen jenseits der 17 Meter sichtbar werden.
Als Titelverteidiger reist jedoch Felix Wenzel (SC Potsdam) an, der kürzlich erst sein Absprungbein umgestellt hat - eine Umstellung, die Zeit braucht, aber dem Vernehmen nach schon erste Früchte trägt. Ein weiterer Kandidat für die Medaillen ist aber auch der enge Trainingskamerad von Max Heß, Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz), der neben seinem Start im Dreisprung auch im Weitsprung antreten will.
Titelverteidiger: Felix Wenzel (SC Potsdam; 15,74 m)
Jahresbester: Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,77 m)
Kugelstoßen |
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Die Herausforderer lauern
Die Herausforderer sind dem Favoriten dicht auf den Fersen. Der Favorit? Das ist natürlich Titelverteidiger David Storl (SC DHfK Leipzig). Anfang Februar wurde der ehemalige Weltmeister zum zweiten Mal Vater und trat auch genau deshalb in der Hallensaison bisher kaum in Erscheinung.
Die 20,18 Meter von Rochlitz sollen für Storl entsprechend erst der Anfang in dieser Saison gewesen sein. Wenn sein Thron aber in Dortmund wackelt, dann wird wie zuletzt bei der DM 2019 in Berlin die Konkurrenz zur Stelle sein. Zum Beispiel der Sindelfinger Simon Bayer, der ebenfalls in diesem Jahr schon die 20-Meter-Marke überboten hat. Oder aber der bayerische Rekordhalter Christian Zimmermann (Kirchheimer SC) und Storls Trainingspartner Dennis Lewke (SC DHfK Leipzig), denen jeweils nur wenige Zentimeter fehlen.
Für Stöße sogar jenseits der 20,85 Meter werden nicht nur Medaillen, sondern auch Tickets zur Hallen-EM vergeben. Der Nominierung kann David Storl gelassen entgegenblicken, denn er hat den Richtwert schon im Freien überboten. Mehr Motivation wird da wohl die Aussicht auf den achten deutschen Hallentitel verleihen.
Titelverteidiger: David Storl (SC DHfK Leipzig; 20,58 m)
Jahresbester: David Storl (SC DHfK Leipzig; 20,18 m)
Hallen-DM 2021 Dortmund: Die große Vorschau auf die Frauen-Wettbewerbe
Hallen-DM 2021 Dortmund