Im Fünfkampf der Frauen war Vanessa Grimm nicht zu schlagen. Sie sammelte am Sonntag bei der Hallen-Mehrkampf-DM in Leverkusen 4.263 Punkte – eine Steigerung um 21 Zähler. In der U20 gewann Titelverteidigerin Lucie Kienast mit zwei Punkten Vorsprung.
Vanessa Grimm (Königsteiner LV) trug bei der Hallen-Mehrkampf-DM in Leverkusen 4.263 Punkte zusammen und verbesserte sich gegenüber der Gala-Vorstellung drei Wochen zuvor in Aubière (Frankreich) um weitere 21 Zähler. Sie eröffnete mit 8,63 Sekunden über 60 Meter Hürden und steigerte damit ihre persönliche Bestzeit um 15 Hundertstel. Im Hochsprung punktete die Zehnte der vorjährigen U23-EM mit 1,72 Metern. Die Vier-Kilo-Kugel beförderte die Athletin von Philipp Schlesinger auf 14,04 Meter. Im Weitsprung wurden für die angehende Polizei-Kommissarin 5,87 Meter gemessen, über 800 Meter 2:22,57 Minuten gestoppt.
„Vor drei Wochen in Frankreich lief es schon überraschend gut. Daran wollte ich heute anknüpfen. Ich freue mich, dass das gut geklappt hat“, sagte Vanessa Grimm. „Über die Hürden-Bestzeit habe ich mich total gefreut. Auch dass am Ende noch eine Gesamt-Bestleistung herausgekommen ist. In der nächsten Woche gehen wir wieder in den Aufbau. Das große Ziel für dieses Jahr ist die EM in Paris. Dazu muss ich auf jeden Fall die 6.000 Punkte schaffen. Dafür arbeiten wir jetzt.“
Silber für sprungstarke Janina Lange
Deutsche Vize-Meisterin wurde Janina Lange (MTV Lübeck), die 4.200 Punkte sammelte. Sie fand mit einem Weitsprung von 6,18 Metern den Schlüssel zur Silbermedaille. Zuvor hatte die 22-Jährige mit 1,75 Meter auch das beste Hochsprung-Ergebnis in der Frauen-Konkurrenz abgeliefert. Die abschließenden 800 Meter durcheilte Janina Lange in 2:20,80 Minuten.
4.110 Zähler reichten Lokalmatadorin Mareike Arndt zu DM-Bronze. Die 27-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen sprintete 60 Meter Hürden als Dritte in 8,64 Sekunden, ließ dann aber im Hochsprung mit 1,60 Meter Punkte liegen. Im Kugelstoßen ließ die Europameisterschafts-Teilnehmerin und Deutsche Hallen-Mehrkampfmeisterin von 2017 mit 14,28 Metern ihre Klasse aufblitzen.
Ihre mitfavorisierte Klubkollegin Anna Maiwald stürmte gleich zu Beginn über 60 Meter Hürden in 8,50 Sekunden und mit 13 Hundertsteln Vorsprung vorneweg. Allerdings traten danach Schmerzen in der linken Achillessehne auf, sodass sie den Wettkampf vorzeitig beendete. „Eine Vorsichtsmaßnahme, um Schlimmeres zu verhindern. Wir wollten die Vorbereitung auf den Sommer nicht gefährden“, erklärte Trainer Erik Schneider.
Zwei Punkte zwischen Siegerin und „Vize“
In der U20 blieb es spannend bis zuletzt. Vorjahressiegerin Lucie Kienast (SV Halle) verteidigte ihren Titel erfolgreich, kam aber schwer ins Rollen. Die jüngst im Hallen-Fünfkampf um 300 Punkte und im Weitsprung auf 6,48 Meter verbesserte U20-EM-Teilnehmerin startete mit 9,16 Sekunden über 60 Meter Hürden und ließ 1,75 Meter im Hochsprung folgen. Glanzpunkt war naturgemäß die Weitsprungleistung von 6,16 Metern. Auch über 800 Meter wurde sie Erste – in 2:19,01 Minuten.
„Wir werden erst einmal weiter Mehrkampf und Weitsprung trainieren und dann schauen, wo es hingeht. Die Weitsprungleistung konnte ich ganz gut aus dem Mehrkampftraining entwickeln, dafür haben wir nicht explizit trainiert,“ erklärte Lucie Kienast.
Die Dortmunderin Lilian Tösmann (BV Teutonia Lanstrop), die mit 1,81 Meter im Hochsprung ein Achtungszeichen setzte, wurde mit Silber belohnt. Sie trug 4.116 Punkte zusammen und lag damit nur winzige zwei Zähler hinter der Siegerin. Lara Siemer (Rukeli Trollmann; 3.924 Pkt.), im vergangenen Jahr im Fünfkampf der U18 Deutsche Hallen-Meisterin, folgte auf dem dritten Platz.
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