Kugelstoßer Niko Kappel hat am Sonntagvormittag bei der Para-WM der Leichtathleten in Dubai Silber gewonnen. Im 100-Meter-Vorlauf sprintete Johannes Floors zu einem neuen Weltrekord.
„Das war der härteste Wettkampf, den wir je in unserer Startklasse hatten“, sagte Niko Kappel (VfL Sindelfingen), nachdem er im Kugelstoßen der Klasse F41 mit 13,87 Metern Zweiter geworden war. Auch wenn er seinen WM-Titel von London 2017 nicht verteidigen konnte, wirkte er nach seinem Finale bei der Para-WM der Leichtathleten in Dubai erleichtert und zufrieden mit Silber. Dennoch erklärte er zugleich: „Ich habe in Welzheim inoffiziellen Weltrekord gestoßen, da will man natürlich mehr. Aber ich mag es, wenn der Ring rau ist und der hier war schnell und glatt.“
Gold gewann der junge Usbeke Bobirjon Omonov, der seine Bestweite gleich um 1,72 Meter auf 14,03 Meter verbesserte. „Ich habe im Vorfeld schon gesagt, dass er auch weit stoßen kann“, zeigte sich Kappel nicht verwundert über die Leistungssteigerung. Der Brite Kyron Duke (13,82 m), der Kappel in Leverkusen in diesem Jahr den Weltrekord entrissen hatte, holte Bronze.
100-Meter-Weltrekord für Johannes Floors
Schon kurz zuvor hatte Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Vorlauf über 100 Meter eine Wahnsinnszeit ins Ziel gebracht: Der beidseitig Unterschenkel-amputierte Sprinter, der in der Klasse T64 startet, überquerte bereits nach 10,54 Sekunden die Ziellinie und knackte damit seinen eigenen Weltrekord von 10,66 Sekunden. Zudem war er auch schneller als die bisher besten einseitig Unterschenkelamputierten, deren Bestmarke bei 10,61 Sekunden stand.
„Das ist eine Marke, die ich wollte“, sagte Floors, ergänzte aber gleich: „Das ist noch Luft nach oben.“ Mit 10,99 Sekunden gewann sein Vereinskollege Felix Streng den zweiten Vorlauf über 100 Meter locker. „Das wird ein heißes Duell im Finale, da freue ich mich schon drauf“, sagte Floors.
Francés Herrmann war mit ihrer Leistung im Speerwurf der Klasse F34 nicht zufrieden, mit 15,47 Metern sicherte sie sich als Vierte jedoch zumindest den Qualifikations-Slot für die Paralympics 2020 in Tokio (Japan). „Das war die Hauptsache, aber warum es heute nicht weiter ging, kann ich mir gerade nicht erklären“, sagte die Athletin vom BPRSV Cottbus.
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