Am Dienstag wurden bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Perth (Australien) die Sprintfinals über 200 Meter ausgetragen, für die sich etliche deutsche Aktive qualifiziert hatten. So gab es deutsche Medaillen am laufenden Band.
Den medaillenreichen Auftakt über 200 Meter machten am Dienstag in Perth die älteren Athleten mit ihren Silber- und Bronze-Plätzen durch M85-Sprinter Heinz Ebermann (SC DHfK Leipzig) mit Platz zwei (41,03 sec) und Dr. Horst Hufnagel (LG Alsternord Hamburg) in der M80 mit Platz drei (34,38 sec).
Der Vize-Weltmeister über 100 Meter Hermann Beckering (M75; SpVg Ahorn) musste sich, lange in Führung liegend, auf den letzten Metern erneut geschlagen geben. Nach dem Lauf konnte er sich über Platz zwei in 29,84 Sekunden nicht recht freuen und war zunächst untröstlich. "Ich kann es mir nicht erklären, plötzlich sind meine Beine wieder ganz fest geworden, genau wie über 100 Meter", sagte er.
Ganz eng ging es im 200-Meter-Finale der Altersklasse M60 zu. Dr. Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten) verbesserte sich nach seinem Bronzeplatz im 100-Meter-Finale über die doppelte Distanz auf Platz zwei (24,63 sec). Die herausragende deutsche Bilanz in diesem Lauf: Reinhard Michelchen vom VfL Sindelfingen erreichte Platz vier (25,42 sec) und Rudolf König vom Saalfelder SV (25,46 sec) Platz fünf. Hier darf man auf die Staffeln gespannt sein.
Zwei Goldmedaillen in zehn Minuten
Nach diesen Erfolgen seiner älteren Sprintkollegen wollte Roland Gröger (M50; TopFit Berlin) nicht nachstehen und gewann souverän in 22,97 Sekunden seinen zweiten Weltmeistertitel. Der Bronzeplatz in diesem Finale fiel an Meinert Möller von der TuS H/M Kiel in 23,41 Sekunden mit einer Hundertstel Vorsprung. Nun darf man gespannt sein, ob Gröger am Freitag im 400-Meter-Lauf der Hattrick gelingt.
Das Ergebnis des M50 Finales spornte Dr. Bernd Schauwecker (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) an. In der Altersklasse M45 kam er in 22,57 Sekunden ebenfalls zum Weltmeistertitel, und Duplizität der Ereignisse: sein deutscher Finalkollege Thomas Kessler (SG Walldorf Astoria 1902) belegte mit 22,82 Sekunden den Bronzeplatz. Nach diesen Ergebnissen tobte der deutsche Zuschauerblock. Da ließ es sich die WMA-Vizepräsidentin und Vorsitzende im Bundesausschuss Senioren Margit Jungmann nicht nehmen, diese Siegerehrung selbst vorzunehmen.
Bei den Athletinnen ragte nur Iris Opitz von der LAV Elstertal Bad Köstritz hervor. Sie kam im Sprint der Altersklasse W50 auf Platz zwei in 26,48 Sekunden. Im Lauf der Altersklasse W55 verfehlte Angelika Grissmer von der LG Neckar-Enz mit Platz vier (28,97 sec) knapp einen Podiumsplatz.
Stabhochsprung mit Olympiateilnehmer von Seoul
Im Stabhochsprung der Altersklasse M40 traf der deutsche Springer Sven Meyer (Solinger LC; Platz 5 mit 3,65 m) auf den russischen Olympia-Teilnehmer von 1988 Grigoriy Yegorov Pochelov, der jetzt für die spanischen Senioren startet. In Seoul (Südkorea) hatte er hinter dem Ukrainer Segey Bubka und dem Russen Rodion Gataulin mit 5,80 Metern Platz drei belegt. In Perth siegte er mit 4,30 Metern vor dem höhengleichen Howard Arbuthnot (Australien), der mehr Fehlversuche produziert hatte..
Noch erfolgreicher als Sven Meyer war Volkmar Reinecke (Hannover 96) aus der Niedersächsischen Hauptstadt, der nach einem Satz über 4,05 Meter seinen Weltmeistertitel mit nach Hause nehmen darf.
Medaillen im Endkampf gesichert
Im Speerwurf der Altersklasse M70 mobilisierten die deutschen Speerwerfer Helmut Hessert vom TSV Schott Mainz (40,18 Meter) und Norbert Röhrle (LG Stadtwerke München; 38,21 Meter) im letzten Versuch alle Kräfte und gingen mit Platz eins und Platz drei aus diesem Wettkampf hervor.
Noch nach dem Vorkampf sagte Helmut Hessert: "Wir holen beide eine Medaille!" Dabei hatte er noch bis zum Freitag vor den Titelkämpfen wenig Zeit zum Training gehabt, da die Weinlese im Vordergrund stand.
Goldmedaillen für DLV-Werfer
In der Altersklasse M35 fügte Dominik Lewin aus der Werfer-Hochburg LV 90 Erzgebirge seiner Medaillensammlung mit 15,09 Metern eine weitere Goldmedaille im Kugelstoßen hinzu. In derselben Disziplin wurde Karsten Schneider (SSV 91 Binz) Vize-Weltmeister in der Altersklasse M50 mit 14,27 Metern.
Im Diskuswurf der Altersklasse W40 ging der Titel an Bettina Schardt (MTG Mannheim) mit 44,06 Metern. Silke Stolt (W45; LAZ Bruchköbel) landete mit ihrem Diskus mit 37,58 Metern auf Platz zwei .
Die Kurzhürden-Wettbewerbe stehen erst ab Mittwoch auf dem Programm. Karin Förster vom LC Paderborn trat daher zum Auftakt über die 200 Meter lange Hürdenstrecke in der W70 an. Sie kam in 42,88 Sekunden auf Platz zwei.
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