Wie der große Bruder, so die kleine Schwester. Am Samstag legte Timo Northoff mit 19,17 Metern als überlegener Kugelstoß-Sieger bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast vor. Da wollte seine zwei Jahre jüngere Schwester Pia mit dem Diskus bei den Winterwurfmeisterschaften nicht nachstehen.
Mit gut fünf Metern Vorsprung hatte Pia Northoff die Meldeliste der Altersklasse U18 mit 50,54 Metern als bislang einzige 50-Meter-Werferin des Winters angeführt. Eine Favoritenrolle, die die U18-EM-Fünfte mit einem engagierten Wettkampf auch am frühen Sonntagmorgen – während einige Mitstreiterinnen noch einen sichtlich müden Eindruck machten – vollauf bestätigte.
Gleich der erste Versuch sorgte mit einer Steigerung auf 52,10 Metern für klare Verhältnisse. Mit 51,81 und 51,55 Metern bestätigte die 16-Jährige diese Leistung in den Durchgängen drei und vier und hätte auch damit den deutschen Jugendmeistertitel locker gewonnen. Silber holte sich mit 44,88 Metern Sina Prüfer (Hallesche Leichtathletik-Freunde), die am Vortag das Kugelstoßen für sich entschieden hatte.
Eine familiäre Erfolgsgeschichte
Für die Familie Northoff gab’s also erneut Grund zum Jubel. Mit Pia freuten sich Bruder Timo und ihr Trainer und Vater Tilman Northoff. Natürlich war das Erfolgs-Trio gemeinsam auf dem Platz. „Wir wollen beide, dass der andere auch immer gewinnt“, beschreibt Pia Northoff den besonderen familiären Zusammenhalt. Hat nur einer der beiden Sprösslinge einen Wettkampf und sei er noch so weit entfernt, reist Vater Tilman natürlich immer mit oder hinterher. „Das ist eine sehr familiäre Geschichte“, erklärt das Trio.
Vater und Tochter haben am Tag zuvor auch den Kugelstoß-Wettbewerb von Timo Northoff verfolgt, der im letzten Durchgang die Tagesbestweite von 19,17 Metern erzielte. Vor seinem letzten Versuch stand schon fest, dass ihm der Titel sicher ist und er konnte nochmal alle Kräfte mobilisieren. "Als ich wusste, dass es zum Sieg gereicht hat, fiel eine ganz schöne Last ab, da habe ich nochmal alles für eine gute Weite gegeben", sagte der Drehstoßer.
Timo Northoff konnte damit an seine Hallen-Bestleistung aus dem Vorjahr anknüpfen. "Wir haben in der Vorbereitung viel herum experimentiert, es lief nicht ganz rund im Training, von daher bin ich mit der Wintersaison zufrieden", bilanziert er. Die Geschwister starten seit Anfang 2019 für den TV Wattenscheid, wo sie in vielen Dingen finanziell unterstützt werden. "Wattenscheid liegt ein Stück entfernt, aber wenn wir die Möglichkeit haben, nutzen wir dort auch die guten Bedingungen zum Training."
Gemeinsam zur U20-EM?
Im Sommer soll es erfolgreich weitergehen. „Gesund bleiben und versuchen sich zu steigern“, gibt Pia Northoff die Marschroute vor, die genauso für ihren Bruder gilt, der 2017 in Nairobi (Kenia) schon U18-Weltmeister wurde. Denn auch dieses Jahr locken internationale Ziele. Für Pia ist es aufgrund ihres jungen Alters zuerst das Europäische Olympische Jugendfestival (EYOF) in Baku (Aserbaidschan), für Timo oder sogar für beide zusammen die U20-Europameisterschaften im schwedischen Boras.
Bei 50 Metern glatt steht die U20-EM-Norm für die Diskuswerferinnen. Diese Marke hat Pia Northoff am Sonntagmorgen in Sindelfingen gleich dreimal übertroffen. Die Mindestleistung für die Kugelstoßer liegt bei 18,50 Meter, eine Weite, die ihr Bruder locker stoßen kann. Einer weiteren sportlichen Familienreise, diesmal in den hohen Norden, steht damit nichts mehr im Weg.
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