| Hallen-EM 2017

Wieder U23-Rekord: “Koko” Klosterhalfen erkämpft EM-Silber

Top-Favoritin Laura Muir setzte sich bei den Hallen-Europameisterschaften in Belgrad (Serbien) über 1.500 Meter taktisch clever und ungefährdet durch. Dahinter knüpfte Konstanze Klosterhalfen als Vize-Europameisterin bei den „Großen“ nahtlos an ihre Erfolge als Jugendliche an. Mit einer läuferisch und kämpferisch starken Leistung holte die 20-jährige Leverkusenerin Platz zwei und verbesserte ihren zwei Wochen alten deutschen U23-Hallenrekord ein weiteres Mal.
Harald Koken

Konstanze Klosterhalfen hängte sich im 1.500-Meter-Finale zunächst umsichtig an die fünfte Stelle. Als Laura Muir nach 68 Sekunden für die ersten 400 Meter das Kommando übernahm, folgte die 20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen postwendend, um keine Lücke aufreißen zu lassen. Bei 1.000 Metern (Zwischenzeit 3:00 min) lief sie dicht an die Favoritin heran.

Die Hallen-Europarekordlerin über 3.000 Meter, mit einer Freiluft-Bestzeit von 3:55,22 Minuten ausgestattet und auch über die doppelte Distanz am Sonntag Topfavoritin, machte eingangs der Schlussrunde ernst. Mit pfeilschnellen letzten 200 Metern stürmte Laura Muir zu einem neuen Hallenrekord für Großbritannien und zu einem neuen Meisterschaftsrekord. Ihre Zeit: 4:02,39 Minuten.

Konstanze Klosterhalfen auf den Spuren von Brigitte Kraus

Schon bald danach kam Konstanze Klosterhalfen ins Ziel – rasch realisierend, dass sie noch nie so schnell gelaufen war wie in Belgrad. Die Freude darüber und über den kontinentalen Vize-Meistertitel ließen die Athletin von Sebastian Weiß in regelrechte Jubel-Arien ausbrechen, dabei die deutsche Flagge ausgelassen schwenkend. In 4:04,45 Minuten blieb sie noch einmal fast eine halbe Sekunde unter ihrem zwei Wochen alten deutschen Hallenrekord der U23.

Es war die erste deutsche Hallen-EM-Medaille seit 1988, als die Deutsche Hallenrekordlerin und Hallen-Europameisterin von 1983 Brigitte Kraus Bronze geholt hatte. Und es war die viertschnellste Zeit, die seit 1971 auf dem Silberrang von Hallen-Europameisterschaften erzielt wurde.

U23-Cross-Europameisterin Sofia Ennaoui (Polen; 4:06,59 min) sprintete als Dritte ins Ziel.


STIMME ZUM WETTBEWERB

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Ich habe mich vorher nicht getraut, einen Gedanken an eine Medaille zu verschwenden. Dass es jetzt auch noch Silber wird, das ist unbeschreiblich. Wir haben im Vorhinein viel überlegt, um vorne mitlaufen zu können. Dass dann wirklich jemand anders die Initiative ergreift und das Tempo so hochhält, das war perfekt für mich. Das hätte ich sonst nur selber machen können. So konnte ich einfach mitlaufen. Dass ich dann das Tempo halten konnte, das war super. Ich habe von der Tribüne  gehört: Schnelles Tempo, schnelles Tempo. Als ich Laura Muir angegriffen habe, dachte ich nur: Das kann jetzt nicht sein. Sie konnte dann aber auch gegenhalten. Nach hinten habe ich mich gar nicht umgedreht. Ich dachte nur: Laufen, laufen, laufen! Diese Flagge um die Schultern zu haben, ist jetzt so ein tolles Gefühl.

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