Bozen, Peuerbach und Madrid sind die wohl hochkarätigsten Silvesterläufe im europäischen Ausland. Eine Reihe von afrikanischen Weltklasseläufern gehen bei diesen Rennen am Sonnabend an den Start. Im österreichischen Peuerbach zählt aber auch Richard Ringer wieder zu den Favoriten. Die „Großmutter“ aller Silvesterläufe wird in Sao Paulo gestartet: Das brasilianische 15-Kilometer-Rennen findet bereits zum 92. Mal statt.
Bozen: Neues Duell zwischen Merga und Edris?
In Bozen könnte es am Samstag zu einem erneuten Duell zwischen den Äthiopiern Imane Merga und Muktar Edris kommen. In der Südtiroler Landeshauptstadt gewann Imane Merga bereits dreimal, bevor er sich vor zwei Jahren in einem spannenden Schlussspurt knapp gegen Muktar Edris geschlagen geben musste.
Im vergangenen Jahr wurden die beiden von einem Landsmann überrascht: Tamirat Tola gewann das 10-Kilometer-Rennen vor Edris und Merga. Der Titelverteidiger ist am Sonnabend allerdings nicht am Start. Zu beachten sein wird in Bozen neben den Kenianern Thomas Longosiwa und Jairus Birech sicherlich der aus Eritrea stammende Halbmarathon-Europameister Tadesse Abraham (Schweiz).
Bei den Frauen könnte es im 5-Kilometer-Rennen zu einem Duell zwischen der äthiopischen 10.000-Meter-Vize-Weltmeisterin Gelete Burka und der kenianischen Crosslauf-Weltmeisterin Agnes Tirop kommen. Auch Äthiopiens Weltklasse-Hindernisläuferin Etenesh Diro kann über diese Distanz eine sehr gute Rolle spielen. Die Britin Stephanie Twell könnte die stärkste europäische Läuferin im Rennen sein.
Peuerbach: Ex-Sieger Kangogo, Ringer, Chumo am Start
Die Sieger der letzten drei Jahre treffen am Silvestertag in Peuerbach über 6,1 Kilometer aufeinander: Cornelius Kangogo (Kenia) siegte 2013, ein Jahr später wurden sein Landsmann Victor Chumo und Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) nach einem Fotofinish gemeinsam auf Rang eins gesetzt, und 2015 gewann Chumo eine Neuauflage des Duells mit Ringer knapp vor dem Deutschen. In den Kampf um den Silvestersieg in Oberösterreich könnte aber auch der Kenianer Isaac Kosgei eingreifen. An den Start gehen auch weitere DLV-Asse wie der Deutsche Meister über 1.500 Meter Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald).
Im 5,1-Kilometer-Rennen der Frauen war Titelverteidigerin Alice Nawowuna die große Favoritin. Die Kenianerin hatte im sensationellen Weltrekord-Rennen über 10.000 Meter in Rio im vergangenen August Platz vier belegt. Eine Muskelverletzung im Bereich des Hüftbeugers zwang sie jedoch zu einer kurzfristigen Absage.
Als Ersatz konnte Athletenmanager Carsten Eich ihre Landsfrau Angela Jemesunde Tanui verpflichten, Siegerin des Halbmarathons von Trient und mit einer Halbmarathon-Bestzeit von 67 Minuten ausgestattet. Ihre stärkste Gegnerin könnte in Peuerbach Amela Terzic (Serbien) sein, die das Rennen 2012 und 2013 gewonnen hatte. Auch Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg), EM-Teilnehmerin im Halbmarathon, wird zu Silvester in Peuerbach laufen.
Madrid: Kaan Özbilen peilt Hattrick an
Einen Hattrick peilt am Silvestertag der aus Kenia stammende Türke Kaan Özbilen an. Er hat das 10-Kilometer-Rennen in Madrid (Spanien) bereits in den vergangenen beiden Jahren für sich entschieden. Sein schärfster Konkurrent könnte Nguse Amlosom (Eritrea) sein, der im olympischen 10.000-Meter-Finale von Rio Rang neun belegt hatte. Die Spanier sind mit einer Reihe von Topläufern in Madrid vertreten. Darunter sind der 5.000-Meter-Europameister Ilias Fifa und der zweimalige Cross-EM-Zweite Ayad Lamdassem.
Bei den Frauen geht Brigid Kosgei mit einem Handicap ins 10-Kilometer-Rennen. Sie lief in den letzten drei Monaten zwei Marathonrennen – nach Rang zwei in Lissabon (Portugal) im Oktober folgte ein Sieg in Honolulu (Hawaii/USA) im Dezember –, so dass sie nicht in Topform sein kann. Davon könnten Liv Westphal (Frankreich) oder auch Karolina Nadolska (Polen) profitieren.
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