| Vorschau Silvesterläufe international

Vorjahressieger Richard Ringer zurück in Peuerbach

Bozen, Peuerbach und Madrid - diese ungewöhnliche Städte-Kombination steht für die drei hochklassigsten europäischen Silvesterläufe. Am Donnerstag (31. Dezember) wird dabei in Peuerbach sogar ein deutscher Läufer als Titelverteidiger antreten: Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen).
Jörg Wenig

In Oberösterreich kommt es am Silvestertag zu einer Neuauflage des spannenden Duells aus dem Vorjahr: Richard Ringer trifft erneut auf den Kenianer Victor Chumo. Nachdem auch auf der Ziellinie des 6,1-Kilometer-Rennens von Peuerbach kein Sieger auszumachen war, setzten die Veranstalter die zwei Läufer 2014 beide auf Platz eins. Gemessen an den letzten Resultaten der beiden, könnte Richard Ringer derzeit etwas stärker einzuschätzen sein. Nach einem beeindruckenden Crosslauf-Sieg in Tilburg (Niederlande) im November musste er dann jedoch krankheitsbedingt auf einen Start bei den Cross-Europameisterschaften verzichten.

Doch vielleicht ist es ein anderer Kenianer, den Richard Ringer im Kampf um den Sieg im Blick haben muss: Clement Kemboi lief in diesem Jahr eine Reihe von starken Rennen über 3.000 Meter Hindernis. Über diese Strecke gewann er auch die Goldmedaille bei den Afrikaspielen. Zu beachten sein wird in Peuerbach zudem der tschechische 1.500-Meter-Hallen-Europameister Jakub Holusa.

Bei den Frauen ist im 5,1-Kilometer-Rennen die erst 21-Jährige Kenianerin Alice Nawowuna favorisiert. Sie zeigte im Oktober exzellente Form, als sie in Berlin über 10 Kilometer als Zweite eine Weltklassezeit von 31:02 Minuten erreichte. Ihre voraussichtlich schärfste Konkurrentin ist sogar noch zwei Jahre jünger: Ruth Chebet. Aus Kenia stammend, startet die 3.000-Meter-Hindernis-Spezialistin für Bahrain. Nach langer Verletzungspause wird Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) in Peuerbach an den Start gehen.

Duell Äthiopien gegen Kenia in Bozen

Vergleichsweise stärker besetzt ist das Silvesterrennen von Bozen, dessen Fortbestand allerdings lange Zeit ungewiss war. In der beschaulichen Südtiroler Innenstadt wurde der Weihnachtsmarkt bis Anfang Januar verlängert, so dass es Platzprobleme gab. Das Rennen kann aber nun doch mit einem neuen Zielbereich auf dem Waltherplatz stattfinden.

Auch in Bozen kommt es im 10-Kilometer-Rennen der Männer zu einer Neuauflage des Duells aus dem Vorjahr: 2014 gewann der Äthiopier Muktar Edris gegen seinen Landsmann Imane Merga, der das Rennen zuvor schon dreimal für sich entschieden hatte, ganz knapp im Spurt. Beide gehen auch am Donnerstag an den Start. Mit Tamirat Tola ist zudem ein weiterer starker Äthiopier dabei. Kenia ist mit dem Olympiadritten über 5.000 Meter Thomas Longosiwa und Hindernis-Spezialist Jairus Birech stark vertreten.

Bei den Frauen werden voraussichtlich ebenfalls Läuferinnen aus Kenia und Äthiopien das Geschehen bestimmen: Über die 5-Kilometer-Distanz treffen Viola Kibiwot und Janet Kisa (beide Kenia), die bei den Weltmeisterschaften in Peking (China) im Sommer über 5.000 Meter die Ränge vier und sechs belegt hatten, unter anderen auf die 10.000-Meter-Spezialistin Netsanet Gudeta (Äthiopien).

Ezekiel Kemboi in Madrid

Der Titelverteidiger darf auch in Madrid nicht fehlen: Der aus Kenia stammende Kaan Kigen Özbilen - früher bekannt unter dem Namen Mike Kigen - startet seit ein paar Monaten für die Türkei. Er trifft über 10 Kilometer auf zwei Weltklasse-Hindernisläufer, den viermaligen Weltmeister Ezekiel Kemboi (Kenia) und den US-Amerikaner Evan Jager.

Bei den Frauen sind über diese Distanz auf der leicht abfallenden und daher nicht Rekord-konformen Strecke Linet Masai (Kenia) und Birhane Dibaba (Äthiopien) favorisiert. Masai ist die 10.000-Meter-Weltmeisterin von 2009, Dibaba gewann in diesem Jahr den Marathon in Tokio (Japan).

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