Die deutschen Sprinter haben mit einem starken Endspurt bei den U20-Europameisterschaften in Boras (Schweden) im Finale über 4x100 Meter Staffel-Gold gewonnen. Schlussläufer Lucas Ansah-Peprah konnte noch den Sieg herausholen.
Die deutschen Sprinter haben vor dem Staffel-Finale gesagt, sie haben noch eine Rechnung offen, nachdem sie im 100 Meter-Finale zu dritt vertreten waren und eine Medaille verpassten. Im U20-EM-Finale über 4x100 Meter setzten sie alles daran den Sieg zu holen. Die Staffel war eingespielt und ging in derselben Besetzung wie schon im Vorlauf an den Start.
Startläufer Fabian Olbert (LG Stadtwerke München) wechselte auf den Dresdner Simon Wulff, der in der Kurve an Elias Goer (Sprintteam Wetzlar) übergab. Der U20-Vize-Europameister über 200 Meter trommelte eine starke Kurve auf die Bahn. Als Schlussläufer Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV) das Staffelholz in der Hand hatte, gab er alles und holte die bis dahin führenden Nationen Großbritannien und Italien (39,89 sec) noch ein, die auf den letzten 100 Metern mit Sagesse Nguie und Lorenzo Patta vertreten waren.
Als die deutsche Staffel mit der Siegerzeit von 39,79 Sekunden auf Position eins der Ergebnistafel erschien, war der Jubel des Quartetts groß. Die zunächst vom DLV-Team um eine Hundertstel geschlagenen Briten wurden wegen dem Überschreiten einer Wechselzone noch nachträglich disqualifiziert. So rutschte Italien auf den Silberrang und die Niederlande (40,28 sec) kamen auf den Bronzerang.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Lucas-Ansah Peprah (Hamburger SV):
Die Italiener und Briten waren gefühlt ein oder zwei Meter vor mir, aber ich wollte sie nicht ziehen lassen. Und dann habe ich gekämpft. Unser letzter Wechsel war stabil. Die Rechnung ist aufgegangen. Die Briten haben mir sogar nach dem Rennen noch gratuliert, das hätte ich nicht gedacht und war schon entspannt.
Elias Goer (Sprintteam Wetzlar):
Unser Trainer hat vor dem Rennen gesagt: 'Die Zeit ist egal, einfach Gold holen.' Die 200 Meter-Rennen der letzten Tage habe ich schon gespürt, aber das muss man in so einem Moment einfach vergessen und nochmal alles reinhauen, was man im Tank hat.
Fabian Olbert (LG Stadtwerke München):
Der Sieg ist ein geiles Gefühl. Letztes Jahr hat es bei der U18-EM in Györ nicht mit der Medaille geklappt. Dass die erste internationale Medaille gleich Gold ist, ist schon toll. Im Training lief der Wechsel mit Simon immer gut, auch wenn er ein Stück größer ist. Er hat solche Riesen-Hände, die kann man nicht verfehlen.
Simon Wulff (Dresdner SC 1898):
Die Wechsel waren überhaupt nicht gut. Ich habe ziemlich lange auf den Stab von Fabian gewartet und habe beim Wechsel auf Elias nochmal vorbeigeschlagen. Wir wollten es halt spannend machen.
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