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U20-EM: Johanna Siebler im Siebenkampf in den Top Acht

Von den drei gestarteten Siebenkämpferinnen hat nur eine den Mehrkampf der U20-EM in Boras (Schweden) beenden können. Johanna Siebler kämpfte sich angeschlagen bis ins Ziel und schaffte es noch in die Top Acht. Lucie Kienast und Joanne Schiffer mussten den Wettbewerb wegen Verletzungen vorzeitig abbrechen.
Pamela Lechner

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TAG 2

Weitsprung

Johanna Siebler mittlerweile Einzel-Kämpferin

Von den drei deutschen Siebenkämpferinnen, die am ersten Tag gestartet waren, war am zweiten Tag nur noch eine übrig. Die Neubrandenburgerin Joanne Schiffer musste bereits in der ersten Disziplin, den 100 Meter Hürden, mit Beugerproblemen aussteigen. Lucie Kienast (SV Halle) wurde über die 200 Meter wegen Übertreten der Linie disqualifiziert und trat am Freitag nicht mehr an. Noch dabei: Johanna Siebler (LC Überlingen), die auf Rang sieben übernachtet hatte.

Im Weitsprung blieb sie etwas unter ihren Möglichkeiten, nach 5,55 Metern im ersten Versuch gelang ihr keine Steigerung mehr. Mit 4.008 Punkten verliert sie drei Plätze und ist nun Neunte. Mit dem Speerwurf kommt aber als nächstes eine ihrer stärksten Disziplinen. In Führung liegt nach 6,30 Metern die Britin Holly Mills (4.506 Pkt), die knapp an der spanischen U18-Europameisterin Maria Vicente (4.492 Pkt; 6,25 m) vorbeiziehen konnte. Beide zeigten die weitesten Sprünge im Feld.

Speerwurf

Ziel in Reichweite

Der Speerwurf gehört zu den stäksten Disziplinen von Johanna Siebler. Mit 43,96 Metern aus dem zweiten Versuch gelang der U20-WM-Teilnehmerin die sechstbeste Weite im Feld. Das brachte sie ihrer anvisierten Gesamt-Platzierung wieder näher. Sie liegt jetzt vor den abschließenden 800 Metern mit 4.751 Punkten auf dem sechsten Rang. Ihr Ziel – die Top Sechs – ist also in Reichweite.

Um den Titel spitzt sich ein spannender Dreikampf zu. Die Schweizerin Annik Kälin (5.243 Pkt; 48,84 m) führt mit nur drei Punkten vor der Spanierin Maria Vicente (5.240 Pkt; 44,19 m). Und auch die Irin Kate O'Connor ist nach der stärksten Speerwurf-Weite (52,92 m) mit 5.228 Punkten nicht weit entfernt.

800 Meter

Johanna Siebler kämpft sich angeschlagen in die Top Acht

Die Entscheidung im Siebenkampf fiel im Regen. Mit Bandage und Tape am rechten Oberschenkel trat Johanna Siebler die letzten beiden Runden an. Nach 2:31,76 Minuten hatte sie das Ziel erreicht, eine bessere Zeit war mit dem Handicap einer Verhärtung, die zum ersten Mal beim Weitsprung aufgetreten war, nicht drin. Für den achten Rang und damit eine Top Acht-Platzierung reichte es aber: 5.422 Punkte hatte sie am Ende auf ihrem Konto.

Den Titel holte sich wie schon bei der U18-EM in Györ (Ungarn) die Spanierin Maria Vicente mit starken 6.115 Punkten, sie war als Zweite hinter der Russin Kseniya Trubinova (2:14,13 min) in 2:16,29 Minuten im Ziel. Auch die zweit- und drittplatzierte Kate O'Connor (6.093 Pkt; 2:16,98 min) und Annik Kälin (6.093 Pkt) blieben über der 6.000 Punkte-Marke. Die Ehrenrunde ließen sich die Mehrkämpferinnen trotz starkem Regen nicht entgehen.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Johanna Siebler (LC Überlingen):'
Ich habe im Weitsprung beim zweiten Sprung ein Stechen gespürt. Im Speerwurf konnte ich nur aus fünf Schritten anlaufen, weil das Überkreuzen der Beine wehgetan hat. Dafür waren die 43 Meter richtig gut. Ich wollte die 800 Meter auf jeden Fall noch laufen. Die Zeit war für meinen Zustand okay. Ich bin froh, es in die Top Acht geschafft zu haben. Die Punktzahl ist nicht so gut. Die Ehrenrunde musste natürlich auch bei Regen sein.

 

TAG 1

100 Meter Hürden

Johanna Siebler nah an ihrer Bestleistung, Joanne Schiffer verletzt

Einen soliden Start in den Siebenkampf erwischte im ersten Lauf auf Bahn eins Lucie Kienast (SV Halle). Die Nummer sechs der europäischen U20-Bestenliste, die im Einzel auch im Weitsprung startet, kam als Sechste in 15,35 Sekunden ins Ziel – ihre Bestleistung liegt bei 15,09 Sekunden. Für die Neubrandenburgerin Joanne Schiffer auf Bahn drei war die erste Disziplin dagegen bereits an der vierten Hürde vorbei. Sie kam ins Stolpern und musste das Rennen abbrechen. Im Zielbereich ließ sie sich behandeln und wurde mit einer Bandage am rechten Oberschenkel aus dem Stadion gefahren. An der zweiten Hürde waren Beugerprobleme aufgetreten, die sie zum Abbruch des Siebenkampfes zwingen.

Den zweiten Lauf konnte Johanna Siebler (LC Überlingen) in einem engen Finish in 14,34 Sekunden vor der Französin Margot Temines (14,36 sec) gewinnen. Bei ihrer Hürden-Bestleistung innerhalb ihres besten Siebenkampfes in Halle war die deutsche U18-Vize-Weltmeisterin von 2017 nur sechs Hundertstel schneller gewesen. Damit sortieren sich Siebler (931 Pkt) und Kienast (796 Pkt) im ersten Zwischenstand auf den Plätzen sechs und 20 ein.

Schnellste Hürdensprinterin war die Britin Holly Mills (13,45 sec), die jetzt mit 1.058 Punkten vor der spanischen U18-Weltrekordlerin Maria Vicente (13,68 sec; 1.024 Pkt) und der Jahresbesten aus der Schweiz Annik Kälin (13,81 sec; 1.005 Pkt) führt. Das Trio lag im dritten und letzten Lauf gemeinsam vorne.

Hochsprung

Solide Höhen für DLV-Mehrkämpferinnen

Im Hochsprung waren die deutschen Mehrkämpferinnen nach dem verletzungsbedingten Ausstieg von Joanne Schiffer nur noch zu zweit. Johanna Siebler meisterte alle Höhen bis einschließlich 1,63 Meter im ersten Anlauf. Bei der nächsten Etage von 1,66 Metern wollte die Latte dann nicht mehr liegenbleiben. Hätte sie die Höhe überquert, wäre es eine Steigerung ihrer Bestmarke um zwei Zentimeter gewesen. Die sprungstarke Lucie Kienast – Bestleistung 1,73 Meter – überquerte bis einschließlich 1,69 Meter ebenfalls alle Höhen auf Anhieb. Die 1,72 Meter waren anschließend knapp zu hoch.

Nach den ersten beiden Disziplinen liegen die DLV-Siebenkämpferinnen mit 1.702 Punkten (Siebler) und 1.638 Punkten (Kienast) auf den Plätzen 13 und 17. Ihr Fazit zur Mittagspause: "Über die Hürden hatten wir Gegenwind, dadurch waren die Zeiten leider nicht su gut", sagte Johanna Siebler. "Ich habe bei den Hürden den Arm einer Konkurrentin in die Quere bekommen, das hat mich ziemlich behindert", erzählte Lucie Kienast. Beide sehen ihre Leistungen, auf denen sich aufbauen lässt, im Rahmen.

An der Spitze liegt weiter das Trio Holly Mills (2.011 Pkt), Annik Kälin (Schweiz; 1.921 Pkt) und Maria Vicente (Spanien; 1.903 Pkt). Die führende Britin verzeichnete hinter der besten Hochspringerin Kate O'Connor (Irland; 1,81 m) mit 1,78 Metern die zweitstärkste Höhe.

Kugelstoßen

Johanna Siebler stößt sich in die Top Sechs

Einen großen Sprung nach vorne machte Johanna Siebler im Kugelstoßen. Im dritten Durchgang erhöhte sie auf starke 13,94 Meter und bot die beste Weite unter allen Siebenkämpferinnen. Das brachte ihr reichlich Punkte und beförderte sie im Zwischenstand (2.492 Pkt) nach drei Disziplinen um sieben Plätze auf Rang sechs nach vorne – hinter der Spanierin Maria Vicente (5. Platz; 2.561 Pkt).

Für Lucie Kienast wurden an der anderen Anlage 10,98 Meter gemessen, damit verbleibt sie als 19. in den Top 20 (2.232 Pkt). In Führung liegt nach der drittbesten Weite von 13,41 Metern jetzt die Irin Kate O'Connor mit 2.640 Punkten.

200 Meter

Johanna Siebler übernachtet auf Platz sieben

Nach der letzten Disziplin des ersten Tages war die stärkste DLV-Mehrkämpferin nicht so ganz zufrieden. Johanna Siebler kämpfte sich im ersten Lauf in 25,96 Sekunden als Sechste ins Ziel. Unter regulären Bedingungen zumindest Saisonbestzeit. Damit rutschte sie im Gesamtklassement zur Halbzeit einen Rang zurück und übernachtet mit 3.293 Punkten auf Platz sieben. In Führung liegt nach der schnellsten 200 Meter-Zeit (23,76 sec) die spanische U18-Weltrekordlerin Maria Vicente mit 3.565 Punkten. Nur zwei Punkte dahinter steht die Britin Holly Mills (3.563 Pkt) vor der Irin Kate O'Connor (3.543 Pkt).

Bei Lucie Kienast, die den ganzen Tag mit Problemen an ihrem Sprung-Fuß zu tun hatte, spielte sich ein kleines Drama ab. Sie wurde nach ihrem Lauf mit "DQ" in den Ergebnislisten geführt, sprich sie wurde wegen Übertretens der Bahn disqualifiziert. Eine genauere Prüfung ergab in der Tat, dass sie in der Kurve auf die Linie getreten war. Ob sie zum zweiten Tag antritt, ist noch offen.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Johanna Siebler (LC Überlingen):
Das Kugelstoßen war okay, nicht überragend, weil meine Bestleistung um die 14,50 Meter ist. Im Vergleich zu den anderen Athletinnen ist es natürlich super, aber die Wurf-Disziplinen sind die Disziplinen, wo ich Punkte gutmachen kann. Ab nächsten Winter werde ich mehr Läufe machen, das konnte ich bisher im Winter nicht machen, weil ich immer erkältet war oder etwas anderes hatte. Die Top Sechs waren vorher mein Ziel. Ich hoffe, dass ich morgen noch einiges im Speerwurf rausholen kann.

 

<link termine top-events u20-em-2019-boras btn>U20-EM 2019 Borås

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