In den technischen Disziplinen geht es bei der Hallen-WM in Birmingham gleich ins Finale, in den Sprints, über die Mittelstrecken und 3.000 Meter der Männer stehen dagegen Vorläufe auf dem Programm. Lesen Sie hier, wie sich die DLV-Athleten dabei am Samstag geschlagen haben.
60 Meter Hürden Frauen Halbfinale |
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Cindy Roleder souverän im Finale
Es war ein bärenstarkes Halbfinale, in dem sich Cindy Roleder (SV Halle) einen der ersten beiden Plätze sichern wollte. Denn nur die führten direkt ins Finale. Mit im Rennen: Freiluft-Weltrekordlerin Kendra Harrision (USA), Freiluft-Weltmeisterin Sally Pearson (Australien) und die zweimalige Hallen-Europameisterin Alina Talay (Weißrussland). Und die DLV-Athletin brachte ihre Leistung mal wieder auf den Punkt. In 7,86 Sekunden lief sie hinter Kendra Harrison (7,79 sec) auf Rang zwei in den Endlauf.
Als Dritte in dem Rennen lief Sally Pearson 7,92 Sekunden. Und diese Top-Zeit war zu wenig, um noch zu den beiden Zeitschnellsten zu gehören, die aus den drei Halbfinals ebenfalls eine Runde weiter zogen. Für ein Finale einer Hallen-WM musste in der Geschichte noch nie eine so starke Leistung her. Oluwatobiloba Amusan (Nigeria; 7,91 sec) ergatterte das letzte Ticket.
Christina Manning (USA) und Nadine Visser mit Landesrekord für die Niederlande gewannen die anderen beiden Halbfinals in jeweils 7,83 Sekunden. Sharika Nelvis (USA) und Isabelle Pedersen (Norwegen) liefen wie Cindy Roleder 7,86 Sekunden. Alina Talay konnte wie schon im Vorlauf in 8,07 Sekunden nicht an ihre Saisonbestleistung anknüpfen und schied aus.
60 Meter Männer Vorlauf |
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Michael Pohl erkämpft sich großes „Q“, Peter Emelieze knapp ausgeschieden
Es war sein ersten Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft und Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) löste diese Aufgabe überzeugend. Auch von einem mäßigen Start ließ sich der 28-Jährige nicht aus dem Konzept bringen, kämpfte sich durch auf Platz drei und verdiente sich als Dritter (6,71 sec) die direkte Qualifikation fürs Halbfinale am Abend. Dort darf sich der selbsterklärte „Hobbyläufer“ noch einmal mit den besten der Welt messen.
Peter Emelieze (ASV Köln) verpasste den Einzug ins Halbfinale als Vierter (6,77 sec) seines Laufs knapp. Nur die ersten Drei jedes Laufes kamen direkt weiter, dazu drei weitere Zeitschnellste. Dafür waren 6,74 Sekunden gefragt. Der 29-Jährige trat erstmals im DLV-Dress bei einer Hallen-WM an, seit 2016 ist er für Deutschland startberechtigt. Für Nigeria hat er schon 2010 und 2012 an Hallen-Weltmeisterschaften teilgenommen. Im Vorfeld der Wettkämpfe in Birmingham hatte er mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.
Für den Favoriten war es ein holpriger Start in die Hallen-WM: Weltrekordler Christian Coleman (USA) stolperte auf den ersten Metern und lag fast auf der Bahn. Ein Grund zu verkrampfen war das für den WM-Zweiten über 100 Meter aber nicht, stattdessen lief er locker weiter und gewann sein Rennen trotz des Fehlers noch in 6,71 Sekunden. Sein Landsmann Ronnie Baker (6,57 sec) war der Schnellste in den Vorläufen.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar):
An sich sollte man zufrieden sein, wenn man ein großes "Q" hat. Allerdings finde ich die Zeit erschreckend schwach. Vielleicht die Uhrzeit? Im nächsten Rennen muss es besser werden. Ich bin sehr hektisch rausgekommen. Der Lauf war dann nicht so schlecht. Deshalb habe ich die 6,73 nicht verstanden. Ich hatte an eine 6,68 oder 6,69 gedacht. Nachher muss ich Gas geben. Darauf, dass ich hier dabei bin, bin ich stolz. Es macht Spaß und ist eine super Erfahrung. Die Gegner sind natürlich ein ganz anderes Klientel.
Peter Emelieze (ASV Köln):
Ich fühle mich richtig gut, aber meine letzten zehn Meter waren hier nicht so gut. Wegen meiner Verletzung konnte ich im Vorfeld der WM nicht richtig trainieren. Ich war nicht topfit. Nach den Deutschen Meisterschaften war es mein erstes Rennen. Es ist schade, dass ich nicht im Halbfinale stehe. Der Vorlauf hat mir Selbstbewusstsein gegeben, alles hält. Ich hatte keine Schmerzen. Für Deutschland zu starten, freut mich. Es ist eine andere Atmosphäre, die mir gut gefällt. Meine Hallensaison hat mit 6,61 Sekunden gut angefangen. Schade, dass ich mich dann eine Woche vor den Deutschen verletzt habe.
60 Meter Männer Halbfinale |
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Michael Pohl mit seiner Zugabe unzufrieden
Schon im Vorlauf war Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar) mit seiner Vorstellung gegen die besten Sprinter der Welt nicht zufrieden. Im Halbfinale knappste er seiner Zeit aus dem Rennen vom Vormittag zwar noch einmal zwei Hundertstel ab. 6,71 Sekunden brachten aber nicht mehr als Rang acht in seinem Lauf. Da wäre aus Sicht des Deutschen Vize-Meisters mehr drin gewesen.
Obwohl sein Start wieder etwas verstolpert wirkte, war Weltrekordler Christian Coleman (USA; 6,45 sec) in seinem Lauf nicht aufzuhalten und zog als Goldfavorit ins Finale am späteren Abend ein. Stärkste Konkurrenten dürften Landsmann Ronnie Baker (USA; 6,52 sec) und der Chinese Bingtian Su (6,52 sec) sein, die in den beiden anderen Halbfinals vorne lagen.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Michael Pohl (Sprintteam Wetzlar):
Warum war ich so langsam? Ich weiß es nicht genau. So langsam darf es nicht sein. Ich kam nicht gut raus. Hinten raus war ich schneller. Die Zeit spricht für sich, sie ist schlecht. Da braucht man nicht zu diskutieren. Ich war zwar aufgeregt, aber nicht mehr so sehr wie im Vorlauf. Zum Sommer muss es besser werden. Wird es auch, jetzt ist die Luft erst einmal raus. Die EM-Norm ist das Ziel.
60 Meter Hürden Männer Vorlauf |
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Erik Balnuweit startet gut, Reserven im weiteren Rennverlauf
Noch nie ist Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) zu einem Saisonhöhepunkt in der Halle mit einer so starken Zeit (7,60 sec) angereist. Diese Vorleistung nährt bei ihm die Hoffnung, nach 2014 zum zweiten Mal in ein Finale einer Hallen-WM einzuziehen. Die Chance darauf erlief sie der siebenmalige Deutsche Hallenmeister im Vorlauf, in dem er sich als Vierter (7,67 sec) für die nächste Runde qualifizierte. Nach einem guten Start hielt er sich hinten raus noch Reserven offen. Für einen Platz im Endlauf wird eine Steigerung nötig sein.
Den Vorlauf gewann Hallen-Europameister Andrew Pozzi (Großbritannien; 7,53 sec), der damit gleichzeitig die schnellste Zeit aller Vorläufe ablieferte. US-Meister Jarret Eaton (7,56 sec) blieb ebenfalls unter 7,60 Sekunden wie Milan Trajkovic (Zypern; 7,56 sec) und Roger Iribarne (Kuba; 7,59 sec). Eine Zeit in diesem Bereich könnte im Halbfinale am Sonntag (4. März) gefragt sein, um ins Finale zu kommen.
STIMME ZUM WETTKAMPF:
Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01):
Grundsätzlich bin ich mit einem großen „Q“ sehr zufrieden, weil ich einen starken Lauf hatte. Da war es wichtig, sich durchzusetzen. Die Zeit ist dann nicht so wichtig. Der Start war ganz gut. Dann habe ich mein Gefühl noch nicht so ganz gefunden. Das habe ich vor den Deutschen ein wenig verloren und suche immer noch danach. Darauf lässt sich aufbauen, ich weiß, was ich machen muss. Morgen im Halbfinale ist es sowieso ein „Alles oder nichts“
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