Die deutschen Leichtathleten haben sich am Sonntag bei der Team-EM in Lille (Frankreich; 23. bis 25. Juni) mit einer starken Mannschaftsleistung den Titel geholt. Wie die DLV-Athleten die Wettbewerbe im Stadion erlebt haben, berichteten sie in der Mixed Zone gegenüber leichtathletik.de.
Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1.500 Meter; 1. Platz; 4:09,57 min):
Unsere Taktik ist aufgegangen. Ich bin total glücklich. Ich sollte mich zunächst zurückhalten, was ich ja sonst nicht mache. Der Fokus liegt erst mal auf den 1.500 Metern, wahrscheinlich auch bei den <link>Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli).
Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01; 100 m Hürden; 1. Platz; 12,75 sec):
Nach dem Fehlstart war es richtig schwierig, die Konzentration hochzuhalten. Mein Start war verschlafen. Bei der vierten, fünften Hürde war ich erst wach. Ich denke aus jedem Rennen nehme ich etwas mit. Es war eine Erfahrung mit einem Fehlstart umzugehen. Die Zeit spielte heute keine Rolle. Es ging um den Sieg für das Team. Vor der DM in Erfurt laufe ich noch in Ostrava und Lausanne und dann geht es direkt nach Erfurt.
Robert Harting (SCC Berlin; Diskus; 1. Platz; 66,30 m):
Es war ein sehr grober Wurf, noch nicht fein genug. Für einen Athleten, der lange verletzt war, ist es wichtig, den Rhythmus zu finden. Das Format hier ist gut. Bis zur WM kann noch soviel passieren. Ich habe mich sehr fokussiert und wollte der Mannschaft die volle Punktzahl bringen. Das hat geklappt. Wenn einer weiter wirft, merkt man, wie einfach es ist, den Kopf auszuschalten. Der Wind von vorne ist förderlich. Alle anderen Windrichtungen sind schädlich. Ich bin etwas enttäuscht, dass ich meine Stärke noch nicht so zeigen kann, aber wer mich kennt, weiß, dass ich alles gebe. Ich muss meine Bewegung mobilisieren, dass sie so weich wie möglich wird, dann sind auch wieder größere Weiten möglich.
Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 200 Meter; 3. Platz; 22,98 sec):
Der Anfang war gut, aber dann ging nichts mehr. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Die Punkte für das Team habe ich geholt. Das war wichtig. Eigentlich war ich ja nur Ersatz, aber drei Rennen in drei Tagen, das merkt man eben. Und die 200 Meter sind noch mal etwas anderes als die 100 Meter. Der Wind war komplett unberechenbar. Damit müssen aber alle klarkommen.
Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt; Weitsprung; 1. Platz; 6,66 m):
Es hat sehr gut geklappt. Nach dem ersten Sprung mit 6,66 Metern bin ich erst einmal in ein kleines Loch gefallen. Ich wäre gerne weiter gesprungen. Ich habe natürlich auch immer mal nach den Ergebnissen von Ratingen geschaut, aber heute habe ich mich voll auf den Weitsprung fokussiert. Bei der DM in Erfurt werde ich nochmal im Weitsprung starten und danach läuft der Countdown für die WM.
Hendrik Gruber (TSV Bayer 04 Leverkusen; Stabhochsprung; 2. Platz; 5,55 m):
Heute hatten wir eine absolute Windlotterie. Schon das Einspringen lief nicht nach Plan. Mit 5,30 Metern bin ich gut in den Wettbewerb reingekommen. Bei 5,65 Metern hatte ich Pech mit dem Wind. Mein nächster Wettkampf ist am Mittwoch in Landau. Dort möchte ich die WM-Norm attackieren. Ich habe bisher eine stabile Serie. Jetzt hoffe ich, dass ich die Norm von 5,75 Metern für die WM noch schaffe.
Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; Dreisprung; 1. Platz; 17,02 m):
Ich habe immer darauf gewartet, dass die Fahne still stand. So konnte ich mich gut auf die Windverhältnisse einstellen. Jetzt wartet die Diamond League in Paris, die DM in Erfurt sowie die U23-EM. Es wird ein bisschen stressig mit meinem Studium, da ich bis 3. August noch Prüfungen in technischer Mechanik und Mathematik schreibe. Da muss ich eben mein Heftchen immer dabei habe, damit ich lernen kann. Irgendwie werde ich das schon hinbekommen. In der Hallensaison habe ich es ja auch geschafft.
Katharina Molitor (TSV 04 Bayer Leverkusen; Speerwurf; 4. Platz; 60,71 m):
Die Kapitänsrolle war für mich eine ehrenvolle Aufgabe. Es ist noch nicht das, was ich mir vorstelle. Es gab Wettkämpfe, wo ich zuviel nachgedacht habe. Derzeit sind meine Beine oft zu schnell. So richtig weiß ich noch nicht, woran es liegt, dass der Speer nicht weiter fliegt. Gott sei Dank haben wir in Sachen WM-Qualifikation nicht so eine enge Situation wie im letzten Jahr.
Aleixio Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 200 Meter; 7. Platz; 20,90 sec):
Es war sehr hart, auf Bahn eins zu laufen. Es war für mich ein anstrengendes Wochenende. Jetzt geht es darum, nach einer kurzen Regenerationsphase, sich wieder neu zu motivieren. Das werde ich tun und dann konzentriere ich mich voll auf die DM, wo ich über 100 Meter, 200 Meter und in der Staffel starten werde.
Alina Reh (SSV Ulm 1846; 5.000 Meter; 3. Platz; 15:32,50 min):
Ich weiß nicht genau, was los ist. Mein Oberschenkel hat ab 3.000 Meter zugemacht. Für das Mannschaftsergebnis ist Platz drei gut. Wenn ich bei der DM starte, dann über 1.500 Meter.
Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01; 110 m Hürden; 6. Platz; 13,60 sec):
Es war eine sehr starke Konkurrenz. Das muss man erst einmal bestehen. Die Zeit ist ganz okay. Derzeit habe ich aber noch kein so gutes Gefühl. Ich muss mit meinem Trainer absprechen, ob wir noch einen Wettkampf bis zur DM in Erfurt machen oder mehr ins Training gehen. Ich hatte lange Zeit Adduktorenprobleme, da fehlt einfach ein bisschen die Feinarbeit, aber es wird schon klappen.
Marie Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1893; Hochsprung; 2. Platz; 1,97 m):
Ich bin super in den Wettkampf gekommen, obwohl ich leicht erkältet war. Man hat ein bisschen mehr Druck bei der Team-EM, da es ja um Punkte für die Mannschaft geht. Ich habe mein Bestes gegeben und mit 1,97 Metern eine Saisonbestleistung geschafft. Jetzt kommt vor der DM in Erfurt noch ein Wettkampf in Bühl. Ich hatte erst vor kurzem die erste Technikeinheit. Da haben wir vor allem am Anlauf gearbeitet, das hat sich heute ausgezahlt.
Sara Gambetta (SC DHfK Leipzig; Kugelstoßen; 4. Platz; 17,49 m):
Es war sehr schwierig. Ich war etwas ohne Druck im Wettkampf. Ich wäre gern e noch weiter vorne gelandet und hätte gerne mehr Punkte für das Team geholt. Das hat leider nicht geklappt
Tim Stegemann (Erfurter LAC; 3.000 m Hindernis; 6. Platz; 8:42,77 min):
Dass ich von Beginn an Tempo mache, hat sich erst im Rennen herauskristallisiert. Es war mein erster Einsatz in der A-Nationalmannschaft. Ziel war war es, meine Bestzeit zu untermauern, aber die Beine wurden müde. Aber ich habe gekämpft. Bei der DM in Erfurt gehe ich mit der schnellsten Zeit in den Lauf und möchte das Heimspiel gewinnen.
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