Den Start erwischte sie nicht perfekt. Aber dann zeigte Keshia Kwadwo wieder einmal, was in ihr steckt: In 11,75 Sekunden sprintete die 18 Jahre junge Wattenscheiderin am Freitag bei der U20-EM in Grosseto (Italien) zu ihrer zweiten internationalen Medaille. Es wurde Silber.
Die U18-Europameisterin von Tiflis (Georgien) ist die U20-Vize-Europameisterin von Grosseto! Keshia Kwadwo, noch dem jüngeren U20-Jahrgang angehörig, rannte im 100-Meter-Finale in 11,75 Sekunden auf Rang zwei. Nur die Irin Gina Akpe Moses war in 11,71 Sekunden noch schneller – alle anderen Athletinnen hatte die Wattenscheiderin nach einem verhaltenen Start wieder eingeholt.
"Ein bisschen enttäuscht bin ich schon", musste sich Keshia Kwadwo zwar eingestehen. Schließlich hatte sie das Halbfinale in 11,49 Sekunden dominiert und stand mit der stärksten Bestzeit aller Teilnehmerinnen im Finale. Zugleich konnte sie sich aber auch über die Silbermedaille freuen. Denn diese war ein hartes Stück Arbeit. "Nach dem Start aufzuholen war sehr, sehr schwer", bestätigte sie, "der Wind war sehr stark." Auf den letzten Metern konnte sie zwar die Irin nicht mehr einholen, wohl aber die Norwegerin Ingvild Meinseth, die in 11,77 Sekunden Dritte wurde.
So gab es für den DLV die zweite 100-Meter-Silbermedaille bei U20-Europameisterschaften in Folge: 2015 hatte Lisa Mayer (damals LG Langgöns/Oberkleen, heute Sprintteam Wetzlar) ebenfalls Rang zwei belegt. Ein Jahr später wurde sie mit der deutschen Staffel Olympia-Vierte, jetzt steht sie im WM-Aufgebot für London (Großbritannien). Bestes Omen für Keshia Kwadwo, die ja sogar noch ein Jugend-Jahr vor sich hat.
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