Eine Hallen-DM voller Höhepunkte

Es waren am Wochenende in Leipzig stimmungsvolle Deutsche Hallenmeisterschaften, bei denen es nicht an Höhepunkten mangelte. In der an beiden Tagen ausverkauften Arena gab es nicht nur einen deutschen Hallenrekord über 60 Meter des Wattenscheiders Julian Reus (6,52 sec) zu bejubeln, sondern noch einige weitere herausragende Leistungen auf einem Weltklasse-Niveau.

Entsprechend fiel auch die Bilanz des DLV-Cheftrainers Idriss Gonschinska nach den zwei Tagen aus: „Wir haben viel Freude an diesen Meisterschaften gehabt und viele der gewünschten Leistungssteigerungen zum Ende der Hallensaison erleben dürfen.“

Während einige Athleten die Wintersaison nun beenden, steht für einen Kreis von „10 plus“ Athleten noch im März die Hallen-WM in Portland (USA; 17. bis 20. März) an. Das DLV-Aufgebot wird am Dienstag bekanntgegeben.

Julian Reus und Florian Orth räumen zwei Titel ab

Mit Julian Reus (60 m; 200 m) und dem Regensburger Florian Orth (1.500 m; 3.000 m) gab es in Leipzig zwei Doppelmeister in den Einzeldisziplinen. Die Leipziger Hürden-Asse, angeführt von Erik Balnuweit und Cindy Roleder (lief in 7,88 Sekunden einen Meisterschaftsrekord), rissen die heimischen Fans zu Jubelstürmen hin.

„Ich glaube, dass sich Cindy Roleder mit dem Meisterschaftsrekord in einer für sie ungewohnten Situation und mit einer Druckhaltung fantastisch verkauft und das Publikum begeistert hat“, stellte Idriss Gonschinska fest.

Für Begeisterung sorgte auch die Paderborner Sprinterin Tatjana Pinto, die mit ihrer Weltklassezeit von 7,07 Sekunden über 60 Meter überraschte. Nur zwei Sprinterinnen waren weltweit bislang in diesem Winter schneller. „Mich persönlich hat die Leistungsdarstellung von Tatjana Pinto gefreut, die nach einem schweren Jahr zurückgekommen ist“, sagte Idriss Gonschinska.

Nachwuchs-Hoffnungen sorgen für Furore

Ein besonderes Lob gab es für die Nachwuchskräfte, die sich in Leipzig in den Vordergrund schoben. „Wir haben viele der jungen Gesichter gesehen. Unsere Talente verstecken sich nicht und wollen sich darstellen. Das stimmt uns in der Entwicklung der Leichtathletik über das Olympiajahr hinaus, auch für die EM 2018 in Berlin, positiv“, stellte der DLV-Cheftrainer fest.

Dass in der deutschen Leichtathletik die Nachwuchsarbeit vielversprechende Früchte trägt, zeigten vor allem der Chemnitzer Max Heß mit seinem 17,00 Meter-Dreisprung, der besten Leistung bei einer Hallen-DM seit 19 Jahren, und die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen mit ihrem Sturmlauf zum neuen U20-Hallen-Europarekord. In 8:56,36 Minuten verbesserte sie die alte Bestmarke über 3.000 Meter um rund zehn Sekunden.

In den Sprung-Disziplinen sorgten die Kölner Weitspringerin Alexandra Wester (6,75 m) sowie im Hochsprung-Lager die Stuttgarterin Marie-Laurence Jungfleisch (1,95 m) und der Leverkusener Mateusz Przybylko (2,29 m) für weitere Glanzlichter der Veranstaltung, bei der viele Athleten Selbstvertrauen für den Olympiasommer tanken konnten. Das galt auch für die Kugelstoßerin Lena Urbaniak, die sich mit 18,32 Metern als neue Bestleistung ebenfalls für die Hallen-WM empfehlen konnte.

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