Die Karriere von Hochspringer Eike Onnen schien vor zwei Jahren schon am Ende zu sein. Nun zählt der 33-Jährige aus Hannover in der kommenden Woche zu den deutschen Medaillenhoffnungen bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli).
Hoffnungsfroh tritt Hochspringer Eike Onnen (Hannover 96) die Reise nach Amsterdam an. Er strebt bei den Europameisterschaften, die am Mittwoch in Amsterdam beginnen und nächsten Sonntag enden, eine Medaille am Abschlusstag an. Das Vorhaben des Deutschen Meisters ist nicht unrealistisch. Nach seinem Sprung über 2,31 Meter vor knapp zwei Wochen in Bühl liegt er in der europäischen Jahresbestenliste auf Platz drei.
"Man muss erst mal ins Finale kommen. Das ist das erste Ziel", sagte Eike Onnen vor der EM, die für ihn mit der Qualifikation am Samstag beginnt. Der Hochspringer will hoch hinaus. "Ich habe mir eine neue Saisonbestleistung vorgenommen. 2,32 Meter wären super", fügte der Routinier hinzu. Mit 33 Jahren ist er ein Dauerbrenner in der erweiterten Spitze der europäischen Hochspringer.
Allerdings verlief seine Karriere nicht ganz reibungslos. Gerade bei großen Wettkämpfen musste Eike Onnen einige herbe Rückschläge in Kauf nehmen. Experten glaubten 2013 und 2014 bereits an das Ende seiner Karriere, als er in beiden Jahren über 2,12 Meter nicht hinauskam. Doch sie täuschten sich. 2015 gelang dem Modellathleten mit 2,31 Meter ein glänzendes Comeback, an das er in dieser Saison anknüpfte.
Ziel: Topleistungen beim Saison-Höhepunkt
Nun will der Niedersachse zeigen, dass er große Höhen auch bei Top-Events überwinden kann. "2,30 Meter sollten es schon werden. Das könnte noch für einen EM-Medaillenrang reichen", meinte der Deutsche Meister. Nicht nur seine Mutter und Trainerin Astrid Fredebold-Onnen wird ihn nach Amsterdam begleiten. Auch zahlreiche Verwandte aus der sportbegeisterten Familie werden ihn in der niederländischen Metropole unterstüzen – darunter seine Schwester Imke Onnen, die 2015 Deutsche Hallenmeisterin und Deutsche U23-Meisterin wurde.
Die EM ist für Eike Onnen der erste von zwei Saison-Höhepunkten. Das Olympia-Ticket hat der Mann, dessen Bestleistung von 2,34 Meter aus dem Jahr 2007 datiert, bereits sicher. In Rio de Janeiro muss er aber auf die familiäre Unterstützung verzichten. "Bei Olympia möchte ich mich besser platzieren als im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Peking, als ich Zwölfter wurde", erklärte der Hochspringer. "Als derzeitiger Achter in der Jahresweltrangliste möchte ich schon unter die ersten Fünf kommen."
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)
