| Hannover-Marathon

Anna Hahner will sich den Olympia-Start sichern

Um einen Startplatz beim olympischen Marathon geht es am Sonntag (10. April) in Hannover für zwei der Favoriten des Rennens: Sowohl der Südafrikaner Lusapho April als auch Anna Hahner (Run2Sky/Gengenbach) wollen sich auf der sehr schnellen Strecke das Ticket für Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) sichern.
Jörg Wenig

Lusapho April will aber noch deutlich schneller rennen als für Olympia nötig: Er greift am Sonntag seinen eigenen Streckenrekord an, den er vor drei Jahren mit 2:08:32 Stunden aufgestellt hatte. Gelingt ihm eine neue Kurs-Bestzeit wäre er der erste Mann in der Geschichte des Rennens mit drei Siegen. Überraschend registrierten die Veranstalter des HAJ Marathon Hannover ein Jahr nach der 25. Jubiläumsausgabe des Rennens einen Teilnehmerrekord. Rahmenwettbewerbe eingerechnet, haben sich bisher 20.196 Athleten in die Startlisten eingeschrieben.

Mit ihrer Berliner Bestzeit von 2:26:44 Stunden aus dem Jahr 2014 ist Anna Hahner die schnellste Läuferin auf der Startliste. Damit gehört sie zu den Sieg-Anwärterinnen am Sonntag. Einmal hat die 26-Jährige bereits ein großes Rennen gewonnen: 2014 triumphierte sie sensationell beim Vienna City Marathon (Österreich). Jetzt hat sie sich entschieden, auf der flachen Strecke in Hannover zu laufen.

Mental und körperlich in Topform

Denn es geht für Anna Hahner in erster Linie um die Zeit. Nachdem sie in Berlin im vergangenen September mit 2:30:19 Stunden unter ihren Möglichkeiten geblieben war und die später angepasste deutsche Olympianorm von 2:30:30 Stunden nur knapp unterboten hatte, ist ihr Rio-Startplatz noch nicht sicher. „Ich bin mental und körperlich in Topform und möchte am Sonntag die erste Hälfte in 1:15 Stunden anlaufen“, sagte Anna Hahner, die dann sicher versuchen wird, den zweiten Teil schneller zu laufen. Lisa Hahner, die im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester das Rio-Ticket so gut wie sicher hat, wird das Tempo mitlaufen. „Ich habe gut trainiert und freue mich auf Hannover“, sagte sie.

Während die Hahner-Zwillinge beide unter die Top Drei laufen könnten, sind aber auch ein paar Läuferinnen im Rennen, die ihnen einen Strich durch die Rechnung machen könnten. In erster Linie gilt dies für Tizita Terecha Dida. Die Äthiopierin verbesserte sich im vergangenen Jahr als Siegerin des chinesischen Guangzhou-Marathons auf 2:28:02 Stunden. Gut möglich, dass sie am Sonntag schon vom Start weg schneller laufen wird als Lisa und Anna Hahner. Vielleicht könnte dann sogar der Streckenrekord von Olena Burkovska (Ukraine), die 2013 mit 2:27:07 Stunden gewann, in Gefahr geraten.

Attacke auf den Streckenrekord

Im Rennen der Männer soll der Streckenrekord angegriffen werden. Hier ist eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 64:00 Minuten geplant, um vielleicht am Ende erstmals eine Zeit unter 2:08 Stunden zu erreichen. Zwei kenianische Athleten im Starterfeld sind eine solche Zeit schon einmal gelaufen: Philipp Sanga erreichte 2011 in Frankfurt 2:06:07 Stunden, Duncan Koech, der 2008 übrigens in Hannover gewonnen hatte, steigerte sich in Köln 2012 auf 2:07:53 Stunden. Die beiden konnten zuletzt jedoch nicht an derartige Leistungen anknüpfen.

Am ehesten ist ohnehin wohl Lusapho April eine solche Leistung zuzutrauen. Er wird bereits zum fünften Mal in Hannover starten. „Ich bin fit und fühle mich gut. Ich glaube ich kann eine persönliche Bestzeit erreichen und hoffe auf ein Ergebnis unter 2:08 Stunden“, sagte der Südafrikaner. Für eine Olympia-Nominierung würde für ihn voraussichtlich eine Zeit um etwa 2:11:30 Stunden ausreichen.

Einer der am Sonntag in der ersten Gruppe mitlaufen möchte ist Moses Masai. Der Kenianer, der 2009 bei den Weltmeisterschaften im 10.000-Meter-Finale Platz drei belegt hatte, ist noch nie unter 2:10 Stunden gelaufen. Seine Bestzeit von 2:10:36 Stunden erreichte er in Düsseldorf 2014. „Ich werde das 64-Minuten-Tempo für die erste Hälfte mitlaufen. Es ist mein Ziel, in Hannover unter 2:08 Stunden zu laufen“, sagte Moses Masai.

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