Der Kugelstoß-Wettbewerb der U20-WM von Bydgoszcz wurde zu einer Demonstration der Stärke von Alina Kenzel. Mit herausragenden 17,58 Metern holte sie sich ungefährdet die Goldmedaille.
Zweiter Finaltag der U20-Weltmeisterschaften, erste Medaille für das deutsche Team – und diese glänzte gleich golden! Die Nummer eins der Welt Alina Kenzel (VfL Waiblingen) ließ im Kugelstoß-Wettbewerb nie einen Zweifel daran aufkommen, dass der Sieg am Mittwoch nur über sie gehen würde. Schon im ersten Versuch flog die Kugel auf 16,91 Meter. Selbst mit diesem Stoß hätte sie mit mehr als einem halben Meter Vorsprung die Goldmedaille geholt. Als in Runde drei die Kugel auf herausragende 17,58 Meter flog, war der Sieg endgültig in der Tasche.
"Ich habe das hier einfach genossen", sagte die vierte deutsche U20-Weltmeisterin im Kugelstoßen. Mit ihrem Erfolg tritt sie unter anderem in die Fußstapfen von Shanice Craft (MTG Mannheim), die 2012 in Barcelona (Spanien) mit 17,15 Metern gewonnen hatte. Druck habe sie kaum verspürt, sagte Alina Kenzel. Ihr Trainer Peter Salzer, der ihr auch in Bydgoszcz zur Seite stand, habe sie super auf den Wettkampf vorbereitet. Zusätzliche Motivation verlieh der Besuch ihres Vaters, der extra nach Polen gereist war, um seine Tochter anzufeuern. "Ich habe ihn vor dem Wettkampf mit Rosen gesehen. Das hat mir gezeigt, dass er schon vorher stolz auf mich war", strahlte Alina Kenzel.
Fast hätte es im Wettbewerb sogar eine zweite deutsche Medaille gegeben: Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) setzte sich mit 16,18 Metern aus dem ersten Versuch lange in den Top Drei fest. Doch erst zog die US-Amerikanerin Alyssa Wilson (16,33 m) vorbei, und im dritten Durchgang dann auch noch die Chinesin Jiayuan Song (16,36 m). So blieb Platz vier für die zweite DLV-Teilnehmerin, die zunächst ein paar Tränen der Enttäuschung vergoss. Aber: "Wenn mir jemand vorher gesagt hätte, dass ich hier Vierte werde, hätte ich dem einen Vogel gezeigt. Morgen werde ich mich über die Platzierung freuen."
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