| Cali 2022

U20-WM Tag 6 | Die DLV-Talente in den Finals

Die deutschen Nachwuchsathletinnen und -athleten kämpfen am letzten Tag der U20-WM in Cali (Kolumbien) in den Finals um gute Platzierungen und Medaillen. Hier lesen Sie, wie sich die Talente behauptet haben.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

Weibliche U20


100 Meter Hürden | Finale


Hawa Jalloh sprintet im Hürden-Finale auf Platz fünf

Hawa Jalloh (Wiesbadener LV) darf sich fünftbeste U20-Athletin der Welt über 100 Meter Hürden nennen. Im Finale der U20-WM trug sich die Siebte der letztjährigen U20-Europameisterschaften mit 13,36 Sekunden in die Ergebnisliste ein. Die von ihr selbst erhoffte Steigerung im Vergleich zu den Vorrunden blieb damit aus. Schon nach der ersten Hürde hatte die 19-Jährige mit einem Rückstand auf die Spitze zu kämpfen und konnte diesen bis zum Schluss nicht mehr verkürzen. Dennoch erzielte sie die siebtbeste Zeit ihrer Karriere. Im Vorlauf war sie 13,30 Sekunden, im Halbfinale 13,33 Sekunden gesprintet.

„Wenn ich ehrlich bin, bin ich nicht zufrieden. Ich habe zu sehr an die erste Hürde gedacht und zu wenig Druck hinbekommen. Die Medaille wäre ein Traum gewesen, aber es war auch nicht so, dass ich hier angereist bin und mir gesagt habe, ich muss eine gewinnen. Trotzdem wäre ich heute gerne besser gelaufen.“

An der Spitze gab es einen jamaikanischen Doppelsieg. Kerrica Hill siegte in 12,77 Sekunden vor Alexis James (12,87 sec). Bronze ging an Anna Toth aus Ungarn in neuem nationalem Rekord von 13,00 Sekunden.

 


Dreisprung | Finale


Anna Gräfin Keyserlingk auf Platz fünf, Ruth Hildebrand mit PB auf Rang sechs

Lediglich fünf Zentimeter sollten die beiden deutschen Athletinnen letztlich im Dreisprung-Finale voneinander trennen. Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) sind bei der U20-WM mit 13,26 Metern und 13,21 Metern auf die Plätze fünf und sechs gesprungen. Gold ging an die Usbekin Sharifa Davronova mit 14,04 Metern.

Anna Gräfin Keyserlingk benötigte zunächst etwas Zeit, bis sie in den Wettkampf fand. Nach Sprüngen auf 12,87 Meter und 13,07 Meter ließ sie schließlich die Tagesbestweite folgen und steigerte damit ihre Qualifikations-Weite um zwei Zentimeter. Ruth Hildebrand legte dagegen den weitesten Sprung in ihrer bisherigen Karriere hin. Auch sie erreichte diesen im dritten Versuch, alle anderen Sprünge blieben dagegen unter der 13-Meter-Marke.

„Zufrieden bin ich momentan noch nicht. Ich bin zwar weiter gesprungen als in der Qualifikation, aber die Medaille hätte drin sein können. Heute lag es am Anlauf, was ärgerlich ist, da das eigentlich meine Stärke ist. Ich denke, ich werde das morgen etwas positiver sehen. Denn letztlich ist es ein versöhnlicher Abschluss für eine ruppige Saison“, analysierte Anna Gräfin Keyserlingk ihren Wettkampf.

„Mein Ziel war eine Top-8-Platzierung und Bestleistung. Ich habe beides hinbekommen und das als jüngerer Jahrgang. Nur leider wieder ohne Brett, das wären sonst 13,40 Meter geworden. Ich weiß, dass ich diese Weiten springen kann und das gibt mir ein super Gefühl für die nächste Saison. Ich bin sehr zufrieden, aber mit der Unterstützung eines so coolen Bundestrainers wie Jens Hoyer konnte es eigentlich nur gut werden“, ordnete Ruth Hildebrand ihre Leistung ein.

Silber und Bronze gewannen Sohane Aucagos (Frankreich; 13,38 m) und Tiana Boras (Australien; 13,30 m).
 


5.000 Meter | Finale


Kira Weis auf Rang zwölf, Kuriosum um Linda Meier

Wie alle Athletinnen und Athleten am Samstagnachmittag (Ortszeit), durften sich auch die Finalistinnen über 5.000 Meter über die Anfeuerung der mehreren tausend Zuschauer im Stadion freuen. Kira Weis (KSG Gerlingen) und Linda Meier (LAC Passau) liefen in dieser Atmosphäre auf die Plätze zwölf und 16.

Beide Deutsche reihten sich zu Beginn des Rennens am hinteren Ende des Feldes ein. Im weiteren Verlauf zog es sich auseinander und auch Linda Meier musste eine Lücke zu Kira Weis reißen lassen. Auf den letzten Runden konnten sich beide Athletinnen jedoch noch nach vorne arbeiten und einige Platzierungen im 19-köpfigen Feld gutmachen. Kira Weis beendete das Rennen in 16:57,63 Minuten, Linda Meier in 17:19,94 Minuten.

„Ich bin sehr zufrieden, weil ich erfolgreich Erfahrung gesammelt habe. Auch wenn es am Ende nicht das Ergebnis geworden ist, was ich mir vielleicht erhofft hatte, war es ein gutes Rennen. Ich hatte Spaß und das ist das aller Wichtigste. Ich konnte gegen Ende auch nochmal aufholen, deswegen kann ich – auch wenn es nicht die perfekte Leistung war – zufrieden sein“, meinte Kira Weis.

Ein Kuriosum ereignete sich am Ende des Laufs von Linda Meier. Die 18-Jährige lag nach Zielschluss bereits einige Sekunden erschöpft auf dem Boden, ehe ihr einer der Kampfrichter mitteilte, sie müsse noch eine weitere Runde laufen – fälschlicherweise, wie sich später herausstellte. Unter Applaus des Publikums drehte sie die finale Runde.

 


4x400 Meter | Finale


Deutsche Staffel schließt U20-WM auf Platz sieben ab

Platz sieben für das deutsche Quartett über 400 Meter. Das ist das letzte Resultat der diesjährigen U20-WM mit deutscher Beteilung. Maja Schorr (SV Go! Saar 05), Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund), Justine Wehner (SC Magdeburg) und Lara-Noelle Steinbrecher beendeten das Finale in 3:34,95 Minuten.

Das DLV-Quartett startete auf der Außenbahn mit Maja Schorr ins Rennen, die einen guten Beginn erwischte und als führende Athletin auf die Zielgerade einbog. Auf den letzten Metern verlor sie zwar noch eine Position, schickte damit aber Anna Malia Hense noch immer in aussichtsreicher Position ins Rennen. Diese übergab eine Runde später als Fünftplatzierte an Justine Wehner, die auf der weiteren Stadionrunde einen Platz an die Konkurrenz abgeben musste. Auch Lara-Noelle Steinbrecher verlor hintenraus noch einen Rang und brachte den deutschen Staffelstab somit als Siebte ins Ziel.

„Die Zeit ist immerhin schneller als gestern im Vorlauf, aber wir wären gerne noch schneller unterwegs gewesen“, analysierte Lara-Noelle Steinbrecher. „Das große Ziel war es, das Finale zu erreichen und das haben wir geschafft. Deswegen können wir grundsätzlich zufrieden sein“, ergänzte Anna Malia Hense. „Ich habe versucht von außen Druck zu machen, um mich gut zu positionieren, aber die anderen waren schon recht weit vor mir. Immerhin konnte ich auf den letzten Metern die Position halten. Uns war wichtig, dass der Wechsel zwischen Justine und mir diesmal besser funktioniert als gestern, das hat auf jeden Fall geklappt“, fügte sie an.

„Ich habe versucht an der Kanadierin dranzubleiben und wollte am Ende nochmal eine kleine Attacke starten, habe das aber nicht mehr geschafft“, ordnete Justine Wehner ein. „Ich habe recht schnell gemerkt, dass es schwierig werden wird und habe dann versucht, einfach nochmal ein gutes Rennen zu laufen. Zum Schluss habe ich nochmal eine Position verloren. Wäre es um eine Medaille gegangen, wären wahrscheinlich nochmal die Kräfte zurückgekommen, aber so war dann doch etwas die Luft raus“, sagte Lara-Noelle Steinbrecher.

Gold gewannen die USA in 3:28,06 Minuten vor Jamaika (3:31,59 min) und Großbritannien (3:31,86 min).
 

Männliche U20


Diskuswurf | Finale


U20-WM Tag 6 | Diskus-Finale in deutscher Hand: Marius Karges und Mika Sosna gewinnen Gold und Silber

 

U20-WM 2022

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