Den Sieg verpasste er nur um die Winzigkeit von einer Hundertstelsekunde. Doch trotzdem hatte Christoph Kessler am Samstagabend Grund zur Freude. Bei der „6. Langen Laufnacht“ lief der Karlsruher bei seinem Heimspiel zu einer starken neuen Bestzeit von 3:36,63 Minuten.
Angefeuert von den Zuschauern, die auf der Zielgeraden bis auf Bahn vier standen, mobilisierte Lokalmatador Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) im schnellsten der 1.500-Meter-Rennen der „Langen Laufnacht“ am Samstagabend noch einmal alle Reserven. Immer näher kam er auf den finalen 100 Metern an den Franzosen Azeddine Habz heran. Doch überholen konnte Christoph Kessler den Sieger nicht. Eine Hundertstel gab am Ende den Ausschlag.
Trotzdem ließ sich der Karlsruher nach dem Rennen von der heimischen Kulisse feiern. Schließlich steigerte der 27-Jährige seine Freiluft-Bestleistung um mehr als drei Sekunden auf 3:36,63 Minuten. In der Halle war der Karlsruher vor wenigen Monaten allerdings schon 3:38,46 Minuten gelaufen. Auch Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) lief als Vierter schnell wie nie: 3:37,61 Minuten. Die EM-Norm von 3:36,00 Minuten verpasste das DLV-Duo nur knapp.
Vera Coutellier und Jolanda Kallabis pulverisieren Bestzeit
Über 1.500 Meter der Frauen fiel die Entscheidung ebenfalls erst auf den letzten Metern. Mit neuer Bestzeit von 4:11,30 Minuten setzte sich Vera Coutellier (ASV Köln) knapp vor der Finnin Nathalie Blomqvist (4:11,36 min) durch. Als Dritte zeigte die 17-jährige Jolanda Kallabis ein ganz starkes Rennen. Mit 4:16,57 Minuten steigerte ihre Bestzeit um knapp fünf Sekunden und blieb mehr als zehn Sekunden unter der U18-EM-Norm. Es ist ihre dritte Norm für die EM in Jerusalem (Israel) nach 400 Meter Hürden (60,17 sec) und 2.000 Meter Hindernis (6:23,82 min).
Unter „ihrer“ Norm für die U20-WM für Cali (Kolumbien) blieb Carolin Hinrichs (VfL Löningen) mit 4:21,78 Minuten. Ebenfalls für Cali empfahlen sich die Hindernisläufer Silas Zahlten (LG Brillux Münster; 9:01,97 min) und Robin Müller (LC Top-Team Thüringen; 9:02,29 min) sowie beim Sieg von Marius Probst (TV Wattenscheid 01; 1:48,81 min) über 800 Meter der Wiesbadener Pierre Börkey (1:49,49 min). Nach mehr als zwei Jahren Wettkampfpause meldete sich Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) als Zweiter des B-Laufs mit 1:50,37 Minuten und seinem bekannt starken Endspurt zurück.
Beim überraschenden Erfolg von Amélie Svensson (LG Region Karlsruhe) über 3.000 Meter Hindernis in 10:03,61 Minuten musste Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) dem schnellen Anfangstempo Tribut zollen. Die Olympia-Starterin von Tokio lief als Dritte nach 10:08,81 Minuten ins Ziel. Rang zwei ging an U20-Europameisterin Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien; 10:04,15 min). Bei den Männern setzte sich mit deutlicher Bestzeit Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch; 8:37,31 min) durch.
Markus Görger macht läuft zu später Stunde zum Heimsieg
Was Christoph Kessler über 1.500 Meter nicht gelang, schaffte über 5.000 Meter Markus Görger knapp vor 22 Uhr. Der Karlsruher lief zum viel umjubelten Heimsieg. Mit 13:46,66 Minuten verpasste der 24-Jährige seine Bestzeit nur um eine Sekunde. Als Zweiter verbesserte Tom Förster (LG Vogtland) seine Bestzeit um fast 20 Sekunden auf 13:48,67 Minuten.
Die 5.000 Meter der Frauen entschied die Britin Eloise Walker in 15:41,19 Minuten für sich. Als Dritte verbesserte sich Svenja Pingpanck (Hannover Athletics) auf 16:02,67 Minuten, während Linda Meier (LAC Passau; 16:19,38 min) und Kira Weis (KSG Gerlingen; 16:20,21 min) deutlich unter der U20-WM-Norm blieben.
Top-Favoritin Alina Reh (SCC Berlin) hatte auf einen Start über 5.000 Meter verzichtet. „Eine Woche vor dem 10.000-Meter-Europacup wollte ich an diesem Wochenende noch einmal ein gutes Tempoprogramm absolvieren. Man darf nicht vergessen, dass ich drei Monate nicht laufen durfte. Darum kann ich noch nicht jede Woche einen Wettkampf bestreiten“, sagte die EM-Dritte über 10.000 Meter und im Crosslauf.
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