| Jump'n'Run Meeting

Majtie Kolberg und Johanna Pulte setzen in Dortmund die Akzente

Das Jump'n'Run-Meeting in Dortmund – Normwettkampf für die U20-EM und -WM über die Strecken von 800 bis 5.000 und 3.00 Meter Hindernis – hatte am Samstag einige vielversprechende Leistungen der Nachwuchstalente zu bieten. Majtie Kolberg brachte sich vor der U23-DM in eine gute Ausgangsposition.
Peter Middel

Richtig die Post ab ging am Samstag in Dortmund vor allem im 3.000-Meter-Lauf der weiblichen Jugend U20: Sieben Läuferinnen unterboten beim Jump'n'Run Meeting die Norm von 9:30 Minuten für die U20-EM in Tallinn (Estland; 15. bis 18. Juli), drei von ihnen sogar die U20-WM-Vorgabe für Nairobi (Kenia; 17. bis 22. August) von 9:25 Minuten. Das Rennen entschied Johanna Pulte (SG Wenden) in persönlicher Bestzeit von 9:20,82 Minuten (bisher 9:42,27 min) vor Anneke Vortmeier (ASV Duisburg, 9:23,11 min) und Emma Heckel (TG Tells Finanz Regenburg, 9:23,40 min) für sich. Die Deutsche U18-Meisterin über 3.000 Meter verhielt sich zunächst zurückhaltend. Zwei Runden vor Schluss preschte sie jedoch nach vorne und spielte wieder einmal mehr ihre enorme Spurtstärke aus.

Dabei hatte die Siegerin mit diesem Erfolg und ihrer Zeit gar nicht gerechnet. „Ich habe mich in der vergangenen Woche gar nicht wohlgefühlt. Ich hatte müde Beine und litt unter Schlafmangel, sodass ich vor dem Rennen ungewöhnlich nervös war. Schön ist, dass alles anders gekommen ist, als ich befürchtet hatte,“ freute sich die überglückliche Sauerländerin, die nun die U20-EM-Normen über 1.500 Meter (4:22,92 min) , 3.000 Meter (9:20,82 min) und 5.000 Meter (16:29,89 min) erfüllt hat.

Teamwork im Hindernislauf

Welche Strecke sie in Tallinn läuft, steht noch nicht fest. „Das werde ich noch mit meinen Trainern absprechen. Nach dem heutigen Rennen tendiere ich persönlich mehr zu den 3.000 Metern. Aber entschieden ist noch nichts,“ betont Johanna Pulte, die zurzeit eine Ausbildung als Werkstoffprüferin absolviert.

Vorbildlich lösten sich im 3.000-Meter-Hindernislauf der weiblichen Jugend U20 Carolin Hinrichs (VfL Löningen, 10:20,35 min) und Ronja Funck (TV Jahn Walsrode, 10:20,92 min) – die beide noch der Altersklasse U18 angehören – mit der Führungsarbeit ab, sodass sie letztendlich mit ihren neuen Bestzeiten klar unter den Normen für die U20-EM (10:30 min) und für die U20-WM (10:25 min) lagen. Ronja Funck hat übrigens die Leichtathletik-Begeisterung von ihrer Mutter Annette Funck, die unter ihrem Mädchennamen Thimm für die LG Fallingbostel bei Landes- und Norddeutschen Meisterschaften erfolgreich war, übertragen bekommen.

Majtie Kolberg im Alleingang zur Norm

Groß war der Jubel bei Majtie Kolberg, die über 800 Meter in 2:03,13  Minuten die Norm für die U23-EM in Tallinn (2:03,80 min) unterbot. Dabei war die 22-jährige Ahrweilerin nach Zwischenzeiten von 29,5 Sekunden über 200 Meter und 60,0 Sekunden über 400 Meter in der Schlussrunde auf sich allein gestellt.  „Das verlangte sehr viel Kraft, zumal der Wind nicht gerade leistungsfördernd war. Aber ich bin unwahrscheinlich froh, dass ich die Norm geschafft habe,“ strahlte die DM-Fünfte, für die das Rennen in Dortmund ein guter Test für die deutschen U23-Meisterschaften in Koblenz (26./27. Juni) war.

Hinter Majtie Kolberg verbesserte sich die erst 16-jährige Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) von 2:06,50 auf ausgezeichnete 2:05,75 Minuten und erfüllte damit zum wiederholten Mal in dieser Saison die Vorgaben für die U20- EM und -WM. Die Tochter von Damian Kallabis, einst Europameister über 3.000 Meter Hindernis, hatte vorher mit 4:21,49 Minuten auch beide Normen über 1.500 Meter unterboten. Welcher Strecke sie bei den kommenden Herausforderungen den Vorzug geben wird, lässt sie offen: „Vieles wird auch von meinem Training abhängen, aber ich sehe alles ganz entspannt, denn ich bin ja noch jung.“ 

Beide Normen erfüllte auch Langstreckler Tom Förster (LG Vogtland): Er steigerte sich über 5.000 Meter um über 18 Sekunden, kam nach 14:06,51 Minuten ins Ziel und empfahl sich damit für Tallinn und Nairobi. 

Brenda Cataria-Byll testet vielversprechend über 100 Meter

Für Sven Wagner (Königsteiner LV) sollte der 1.500-Meter-Lauf in Dortmund zur Frustbewältigung dienen. „Ich war bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig total verkrampft, daher wollte ich in Dortmund diese Scharte auswetzen. Ich bin insgesamt zufrieden, aber der Lauf ist mir wegen des Windes deutlich schwerer gefallen als noch vor zwei Wochen in Pfungstadt, als ich mit 3:40,92 Minuten die Norm für die U23-EM in Tallinn abhaken konnte,“ erklärte der letztjährige dreifache deutsche Jugendmeister. Für ihn blieb die Uhr diesmal bei 3:42,01 Minuten stehen. 

Über 100 Meter der Frauen dominierte U20-Athletin Antonia Dellert (Sprintteam Wetzlar) in 11,63 Sekunden. Um ihre aktuellen Schnelligkeitswerte zu überprüfen, gab 400-Meter-Spezialistin Brenda Cataria-Byll (LG Olympia Dortmund) der kurzen Sprintstrecke den Vorzug und überraschte als Zweite in 11,73 Sekunden. Dabei war sie im Vorlauf mit 11,64 Sekunden sogar noch schneller.

Die 20-Jährige fokussiert sich nun auf die Laufnacht am 19. Juni in Regensburg, wo sie ihre 400-Meter-Bestzeit von 52,77 Sekunden angreifen möchte. Daher bat sie Bundestrainer Thomas Kremer nach ihren beiden 100-Meter-Auftritten noch zu einem Trainingslauf über 300 Meter, den sie in vielversprechenden 37,90 Sekunden absolvierte.

Zu den vollständigen Ergebnissen geht es hier.

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