| Diamond League-Finale Zürich

„Stehaufmädchen“ Gesa Felicitas Krause will es in Zürich wissen

Das erste Finale in Zürich hat durch den neuen Modus der Diamond League an Spannung gewonnen. Im Speerwurf kämpfen Weltmeister Johannes Vetter und Thomas Röhler um den Jackpot von 50.000 Euro. Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause will nach ihrem Sturz bei der WM zeigen, dass sie mehr ist als die Nummer neun der Welt.
Jan-Henner Reitze

Platz vier bei der WM mit der besten Weite, die dort jemals nicht zu einer Medaille reichte und dann Gesamtsieg in der Diamond League in Zürich. So verlief die Saison 2015 für Thomas Röhler (LC Jena). Wiederholt sich genau diese Geschichte und gelingt dem Olympiasieger nach knapp verpasstem Edelmetall in London (Großbritannien) die gleiche Trotzreaktion?

Dass Weltmeister Johannes Vetter (LG Offenburg) nach seinem WM-Triumph alles andere als „satt“ ist, zeigte er am Freitag mit seinem 93,88-Meter-Kracher in Thum. Und eine Siegprämie von stolzen 50.000 Euro dürfte zusätzliche Motivation sein, nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Erstmals ist der Tagessieger der Diamond League-Finals gleichzeitig der Jackpot-Gewinner, die Ergebnisse der anderen Meetings der Saison spielen keine Rolle. Neben der Prämie gibt es einen Diamanten und eine Wild Card für die WM 2019 in Doha (Katar), die Johannes Vetter als Titelverteidiger schon besitzt.

Sollte der Diamond League-Sieger auch aus Deutschland kommen, wird es trotzdem keine fünf Startplätze für den DLV in Doha geben. Vier Athleten sind das Maximum, das eine Nation in einer Disziplin ins Rennen schicken darf. Als stärkster Gegner im Kampf um den Jackpot ist der Vorjahressieger Jakub Vadlejch (Tschechische Republik) zu erwarten.

Gesa Felicitas Krause bereitet sich akribisch vor

Eine besondere Bedeutung hat das Rennen für Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier), die nach ihrem Sturz bei der WM noch beherzt den neunten Platz erkämpft hatte. Sie ist aus London noch einmal ins Höhentrainingslager nach Davos (Schweiz) geflogen, um in Zürich aus dem bestmöglichen Training an der Startlinie zu stehen.

Sechs Athletinnen gehören zu ihren Gegnerinnen, die in London vor ihr ins Ziel liefen, inklusive der Weltmeisterin Emma Coburn (USA), Olympiasiegerin Ruth Jebet (Bahrain) oder der WM-Dritten Hyin Kiyeng (Kenia). Mit Beatrice Chepkoech ist auch die Athletin dabei, die maßgeblich für das Chaos im WM-Finale verantwortlich gewesen ist, indem sie zuerst am Wassergraben falsch abgebogen und kurze Zeit später gestrauchelt war, direkt vor Gesa Felicitas Krause, die über sie stürzte.

Für die DLV-Athletin geht es nicht unbedingt um den Jackpot, aber um eine gute Platzierung und vielleicht auch ihren deutschen Rekord (9:15,70 min) vom Saisonauftakt in Doha. Die Sympathien und besten Wünsche der Fans sind ihr sicher.

4x100 Meter mit DLV-Beteiligung, Pamela Dutkiewicz verzichtet

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) hat sich mit seinen fünften Plätzen in Rabat (Marokko) und Birmingham (Großbritannien) einen Platz im Diamond League-Finale verdient. Neben WM-Rang fünf ein weiteres Zeichen, dass ihm in diesem Sommer der Anschluss an die Topelite seiner Disziplin gelungen ist. Favorit ist Weltmeister Mutaz Barshim (Katar).

Die WM-Dritte im Hürdensprint Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) verzichtet auf ihren Startplatz. Nur drei Tage nach ihrem Bronze-Triumph in London war die 25-Jährige beim Meeting in Warschau (Polen) gestürzt. Ein Bluterguss am Knie hielt sich hartnäckiger als gedacht. 

Für die 4x100 Meter der Frauen ist auch eine DLV-Staffel angekündigt. Außerhalb der Diamond League-Wertung werden außerdem die 400 Meter Hürden unter anderem mit Lokal-Hero Lea Sprunger (Schweiz) ausgetragen. Auch die Deutsche Meisterin Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) hat einen Startplatz bekommen und damit die Chance, sich gegen starke Gegnerinnen zu bewähren.

Das letzte Bahnrennen von Mo Farah

Seinen endgültigen Abschied von der Bahn gibt Mo Farah (Großbritannien) über 5.000 Meter und trifft dabei auf seinen Bezwinger von den Weltmeisterschaften Muktar Edris (Äthiopien).

Im Stabhochsprung könnte die einmalige Diamond League-Serie von Renaud Lavillenie (Frankreich) reißen, der bisher in allen sieben Jahren der Meetingserie den Jackpot eingestrichen hat. Diesmal bekommt er es mit Weltmeister Sam Kendricks (USA) mit einem Gegner zu tun, der in diesem Sommer ungeschlagen ist.

Ihren fünften Diamond League-Jackpot könnte Speerwurf-Weltmeisterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik) gewinnen. Im Weitsprung ist der Überflieger der Saison Luvo Manyonga (Südafrika) erster Anwärter auf die 50.000 Euro. Der Shooting-Star über 400 Meter Hürden Karsten Warholm (Norwegen) wird wieder kein Risiko scheuen, als Erster den Zielstrich zu erreichen. 

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