| Hallen-DM

Showdown in Leipzig: Die Finals der Frauen am Sonntag

Am Wochenende (27./28. Februar) gehen in Leipzig die Deutschen Hallenmeisterschaften über die Bühne. Wer kann sich den Meistertitel holen und wer in letzter Minute noch das Ticket zur Hallen-WM in Portland (USA; 17. bis 20. März) lösen? Wir berichten über jede Enscheidung bei den Frauen am Sonntag inklusive der Stimme der Siegerin.
mbn/hk/fc/pr

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FRAUEN

200 Meter

Rebekka Haase macht mit Bestzeit das Triple voll

„Bei den 200 Metern ist es am Start viel entspannter, weil man nicht nebeneinander sitzt. Da bekommt man nicht mit, was die anderen machen“, sieht Rebekka Haase den Vorzug im Vergleich zu den 60 Metern, wo sie am Samstag die Silbermedaille hinter einer extrem rasanten Tatjana Pinto (LC Paderborn; 7,07 sec) geholt hatte. Dass sie alleine vorne weg zu starken Zeiten sprinten kann, sei Übungssache und funktionierte in der Arena Leipzig bestens. Mit 23,10 Sekunden verbesserte die dreifache U23-Europameisterin ihre alte Bestmarke um 13 Hundertstel – aktuell Europas schnellste Zeit der Hallensaison. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte es beim dritten Titel in Folge ruhig noch schneller gehen können. „Aber ich kann zufrieden sein.“ Im Sommer peilt Rebekka Haase „deutlich neue Bestzeiten“ über 100 und 200 Meter an.

Zu einer schnellen Zeit ließ sich in ihrem Windschatten Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen) ziehen.  Die U20-Vize-Europameisterin über 100 Meter gewann mit einer starken Steigerung auf 23,30 Sekunden die Silbermedaille. „Meisterschaftsrennen spornen mich einfach an“, sagte die 19-Jährige gegenüber den interessierten Journalisten. Im Sommer will sie auf ihrer Lieblingsstrecke in den Bereich zwischen 23 und 23,10 Sekunden laufen. Das sollte nach dieser Vorstellung ein Leichtes sein.

Bronze holte sich als Siegerin des ersten Zeitendlaufs die Freiluft-Meisterin von 2012 und 2013 Inna Weit (ART Düsseldorf; 23,64 sec). Vierte wurde Esther Cremer (TV Wattenscheid 01; 23,78 sec). Die 400-Meter-Spezialistin hatte sich im dritten Zeitvorlauf schon über eine neue Bestmarke (23,59 sec) freuen dürfen. Die Meisterinnen über 60 Meter Hürden Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) und 60 Meter Tatjana Pinto waren nicht am Start. pr

400 Meter

Lara Hoffman rutscht unverhofft auf den Goldrang

Als Jahres- und Vorlaufschnellste sollte im Finale für Laura Müller (LC Rehlingen) eigentlich nichts anbrennen. Sie ging langsamer an als im Vorlauf und hatte noch genug Körner für die zweiten 200 Meter. „Die zweite Runde war sehr gut“, bilanzierte die 20-Jährige nach dem Rennen. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Vierte der U20-WM von Eugene (USA), die beim Schrillen der Glocke als Erste auf die Innenbahn einscherte und die Führung bis ins Ziel nicht mehr abgab, noch nicht, dass ihre Siegerzeit von 53,17 Sekunden nicht zählen wird. Die Freiluft-Vizemeisterin wurde anschließend disqualifiziert, weil sie versehentlich auf eine Linie getreten war. Es wäre der erste Meistertitel bei den Aktiven für die U23-EM-Sechste gewesen, umso größer war die Enttäuschung.

Und so war es plötzlich Lara Hoffman, die mit 53,41 Sekunden den Titel holte. Dabei blieb die Kölnerin nur vier Hundertstel über ihrer Bestzeit aus 2014. Sie und ihre Vereinskollegin Friederike Möhlenkamp, die mit einer neuen Bestzeit von 53,45 Sekunden nur knapp das Nachsehen hatte, wussten während ihres engen Endspurtes um die Medaillenfarben nicht, dass es um Gold ging. Unverhofft auf das Podest rutschte als Dritte die Leverkusenerin Friederike Hogrebe mit 54,32 Sekunden.

Nicht am Start war die Deutsche Freiluft-Meisterin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg), die wegen eines Infekts nicht ihren Titel verteidigen konnte. Sie hatte 2014 mit einer Zeit von unter 53 Sekunden (52,99 sec) den Titel in der Halle gewonnen. pr

800 Meter

Starker Solo-Lauf von Christina Hering

Titelverteidigerin Christina Hering hatte in diesem Winter mit ihrer Steigerung auf 2:00,93 Minuten Selbstvertrauen getankt, und das bewies sie auch bei der Hallen-DM im Finale über 800 Meter. Vom Startschuss weg zeigte sie Initiative, schob sich an die Spitze und nicht nur das. Nachdem sie die erste Runde in 29,92 Sekunden hinter sich gebracht hatte, setzte sich die Münchnerin mehr und mehr ab. Zunächst waren es wenige Meter. Nach der Hälfte (Zwischenzeit 59,81 sec) hatte sie schon rund zwanzig Meter zwischen sich und die Konkurrenz gelegt.

Daran änderte sich bis zur Ziellinie, die Christina Hering bei ihrem starken Solo-Lauf nach 2:02,48 Minuten erreichte, nicht mehr viel. Dort angekommen meinte die großgewachsene Mittelstrecklerin zufrieden: „Ich wollte zeigen, dass ich auch alleine rennen kann. Das war Wahnsinn. Es war auch eine tolle Stimmung in der Halle.“ Ihr neues Selbstvertrauen will sie jetzt mit in den Olympiasommer nehmen.

Hinter Christina Hering war es spannend im Kampf um die weiteren Podestplätze. Die Leverkusenerin Carolin Walter, vor vier Jahren selbst noch Hallenmeisterin, verteidigte den zweiten Platz bis zum Schluss (2:05,47 min). Dahinter aber schob sich Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit einem überlegten Rennen noch an der Regensburgerin Stella Kubasch (2:06,07 min) vorbei auf den Bronzerang. Sie durfte sich auch über eine neue persönliche Bestzeit von 2:05,59 Minuten freuen. fc

1.500 Meter

Maren Kock zum dritten Mal vorn

Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg) warf ihre ganze Erfahrung und Souveränität in die Waagschale, um nach 2012 und 2015 zum dritten Mal Deutsche Hallen-Meisterin über 1.500 Meter zu werden. Die 25-Jährige aus Brögbern im Emsland ließ zunächst die Mitbewerberinnen gewähren. Die am Ende mit Silber belohnte Lena Klaassen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 4:37,32 min) hängte sich vom Start weg vor das Feld und führte den Pulk bei 400 Metern in verhaltenen 67,56 Sekunden und dann einige weitere Runden an.

Eingangs der letzten Runde verschärfte Maren Kock dann die Fahrt, um in 4:36,59 Minuten lockeren Fußes den nächsten Meistertitel einzufahren. "Ich habe vermutet, dass es ein langsames Rennen wird und dann im Spurt meine Stärke ausgespielt", sagte die Deutsche Meisterin. "Drei Wochen vor dem Meeting in Karlsruhe war ich krank. Da habe ich mich zwar geärgert, aber gesagt: besser als drei Tage vor der Deutschen", meinte die Wahl-Regensburgerin, die zur Vorbereitung lediglich einen 800-Meter-Start unter dem Hallendach absolviert hatte.

Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg; 4:37,69 min), einige Zeit durch eine Verletzung aus der Bahn geworfen, holte mit einer energischen Schlussrunde wie im vergangenen Jahr den dritten Platz. hk

3.000 Meter

U20-Europarekord: Konstanze Klosterhalfens nächster Streich

Konstanze Klosterhalfen hat sich am Sonntag bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig einen weiteren Hallen-Europarekord der U20 gesichert. Über 3.000 Meter verbesserte die 19-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen die zwei Jahre alte Bestleistung der Polin Sofia Ennaoui (9:06,27 min) um fast zehn Sekunden auf 8:56,36 Minuten. Alina Reh (SSV Ulm 1846), die Zweite wurde, verlor ihren im Vorjahr aufgestellten Deutschen U20-Hallenrekord, blieb aber ebenfalls unter der alten kontinentalen Rekordmarke. <link news:46211>Mehr...

4x200 Meter

Wattenscheiderinnen holen Titel zurück

Im Vorjahr war ihre Siegesserie unterbrochen worden. Doch das wollten die Staffel-Läuferinnen vom TV Wattenscheid 01 so nicht stehen lassen. 400-Meter-Ass Esther Cremer, zuvor bereits über 200 Meter in 23,78 Sekunden Vierte, Christina Haack, Monika Zapalska, mit der Steigerung auf 8,11 Sekunden Hürden-Vierte, und die nach ihrem Fehlstart im Hürdensprint-Finale besonders motivierte Pamela Dutkiewicz setzten sich im zweiten von vier Zeit-Endläufen mit 1:35,31 Sekunden durch.

Damit übertrumpften sie das im Lauf zuvor in 1:35,97 Minuten vorn liegende Team des LC Paderborn. Tatjana Pinto, Janina Kölsch, Ina Thimm und Josefina Elsler freuten sich am Ende über Silber. Die Vorjahres-Siegerinnen vom LT DSHS Köln holten nunmehr Bronze. Frederike Möhlenkamp, Lara Hoffmann, Christine Salterberg und Lena Naumann liefen als Siegerinnen des dritten Zeit-Finales 1:36,62 Minuten. hk

Hochsprung

Blitzsaubere Flugshow von Marie-Laurence Jungfleisch

Eindrucksvoller hätte Marie-Laurence Jungfleisch in Leipzig nicht unter Beweis stellen können, dass sie die derzeit stärkste deutsche Hochspringerin ist. Die Stuttgarterin nahm alle Höhen einschließlich der 1,95 Meter im ersten Versuch. Dafür waren ihr der Respekt und auch der Applaus der Konkurrenz gewiss. „Es lief von Anfang an gut. Ich hatte keine Probleme mit dem Anlauf. Es waren nur Kleinigkeiten“, sagte Marie-Laurence Jungfleisch. Auch die 1,98 Meter, an denen sich die WM-Sechste als Weltjahresbestleistung versuchte, schienen nicht unmöglich. Vor allem der dritte Versuch war knapp: „Es war alles drüber, nur die Beine nicht. Das hat mich ganz schön geärgert.“

Ähnlich knapp war der dritte Sprung von Katarina Mögenburg bei 1,89 Meter. Die Leverkusenerin hatte zuvor 1,86 Meter im ersten Versuch übersprungen und sich damit Platz zwei gesichert. Im Vergleich zur letzten Hallen-DM verbesserte sie sich um einen Rang.

In die Rolle der Anheizerin war Ariane Friedrich geschlüpft. Die Frankfurterin sorgte für Stimmung, ließ sich vom Publikum lautstark anklatschen. Nach im zweiten Anlauf übersprungenen 1,86 Meter scheiterte sie an 1,89 Meter. Vor den Leichtathletik-Fans in der Arena verbeugte sie sich zum Abschied gleich mehrmals. Platz drei bedeutete die erste DM-Medaille seit vier Jahren für die deutsche Rekordhalterin, die damit nach ihrer Babypause wieder mitmischt.

Als Vierte gab die Kölnerin Alexandra Plaza (1,83 m) ihr Saisondebüt. Die U20-Athletin Lale Eden vom Heidmühler FC sorgte mit ihrer Bestleistung von 1,83 Meter (Platz 5) für Aufsehen. Titelverteidigerin Imke Onnen (LG Hannover) verzichtete mit einer Fußblessur auf den Wettkampf. fc

Weitsprung

Die Nummer eins der Welt ist nicht zu schlagen

Der Frauen-Weitsprung wurde in der Arena Leipzig im D-Zug-Tempo absolviert. Lediglich ein Quintett war am Start, einige Top-Springerinnen wie die Hallen-Vize-Europameisterin Sosthene Moguenara (LG LAZ Saar 05 Saarbrücken) und die U23-Europameisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) konzentrieren sich auf den Sommer und verzichten auf Hallenstarts. Die Deutsche Meisterin Lena Malkus (SC Preußen Münster) musste kurzfristig aufgrund einer gereizten Sehne am Oberschenkelbeuger absagen. Doch die Weitspringerin dieses Winters war natürlich dabei: Alexandra Wester (ASV Köln).

Die 21-Jährige ließ nach ihrem 6,95-Meter-Flug in die absolute Weltspitze vor zwei Wochen beim ISTAF Indoor keinen Zweifel daran, dass nur über sie der Titel vergeben wird. Die Nummer eins der Weltjahresbestenliste legte im zweiten Versuch 6,66 Meter vor und steigerte sich über 6,74 Meter im fünften auf 6,75 Meter im sechsten Sprung. Damit war die ehemalige Mehrkämpferin nicht zu gefährden. Bei ihrem ersten Hallen-DM-Start überhaupt nahm die Kölnerin gleich die Goldmedaille mit nach Hause. „Mein Ziel war, über 6,70 Meter zu springen. Darum ist das Ergebnis top“, sagte die Deutsche Hallenmeisterin.

Für eine Überraschung sorgte Maryse Luzolo (Königsteiner LV). Die Dritte der U20-WM von 2014 steigerte im vierten Versuch ihre Bestleistung um vier Zentimeter auf 6,51 Meter. Den neuen Hausrekord feierte die 20-Jährige zusammen mit Alexandra Wester mit einem spontanen Tänzchen an der Bande. Bronze sicherte sich Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin). Die Deutsche Hallenmeisterin von 2008 sprang 6,42 Meter und verwies die Deutsche Hallenmeisterin von 2012, Xenia Stolz (Wiesebadener LV), um einen Zentimeter auf Rang vier. mbn

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