Langstreckenläuferin Sabrina Mockenhaupt hat am Samstag bei der 10.000-Meter-DM in Celle die EM-Norm für Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) geknackt. 32:40,80 Minuten bedeuteten Meistertitel Nummer 42. Die Siegerländerin wurde bereits als eine von sechs Läuferinnen für den EM-Halbmarathon nominiert. In der U20 lief Alina Reh zur U20-WM-Norm über 5.000 Meter.
Sabrina Mockenhaupt war am Samstag an der Spitze des Feldes unschlagbar und holte sich in Celle EM-Norm Nummer zwei. Mit 32:40,80 Minuten blieb die 35-Jährige knapp zehn Sekunden unter dem Richtwert für Amsterdam (32:50 min). „Es war sehr, sehr hart“, bilanzierte sie nach dem Gewinn ihres 42. deutschen Meistertitels.
An der Konkurrenz lag das nicht, eher an den äußeren Bedingungen. Die Hauptläufe wurden wegen der Hitze um eine Stunde nach hinten verlegt. „Die Sonne stand trotzdem noch sehr hoch, es war auch recht windig. Da war es schwer, alleine zu laufen“, erzählte die Seriensiegerin, die sich nach der Verletzungspause durch ihren Fußbruch mit dem Erreichen der EM-Norm sehr zufrieden zeigte.
Erster Einzeltitel für Franziska Reng
Auf den Silberrang lief in 33:34,41 Minuten Laura Hottenrot von der GSV Eintracht Baunatal, die sich gegen die außer Wertung laufende Martina Strähl aus der Schweiz durchsetzen konnte. Drittschnellste Frau war in ihrem ersten Aktivenjahr Franziska Reng, die in 34:23,93 Minuten gleichzeitig die U23-Wertung gewann. Die Regensburgerin führte zunächst die Verfolgergruppe an, dann wehrte sie erfolgreich einige Angriffe von der Viertplatzierten Mayada Al-Sayad (1. VfL Fortuna Marzahn) ab.
„Ich habe seit einer Woche starke Zahnschmerzen, weil ich meine Weisheitszähne bekomme. Deswegen bin ich froh, dass ich so gut durchgekommen bin. Auch bei dem Wind bekomme ich manchmal Probleme mit der Atmung. Mit dem ersten Einzeltitel muss man zufrieden sein“, freute sich Franziska Reng nach dem Wettkampf. Auf den U23-Silberrang kam Inga Hundeborn (Solinger LC; 36:03,50 min). Die weiteren Juniorinnen waren aus dem Rennen ausgestiegen.
Nächster DM-Titel für Mitku Seboka
Bei den Männern holte Titelverteidiger Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) zwei Wochen nach seinem Sieg bei der Halbmarathon-DM auch den Titel über 10.000 Meter. In einer zunächst fünfköpfigen Spitzengruppe konnte er die entscheidenden Tempoverschärfungen setzen, denen die Konkurrenz nicht mehr folgen konnte. Rund fünf Runden vor Schluss fiel die Gruppe aufgrund des hohen Tempos auseinander und Seboka siegte in 29:23,57 Minuten. "Ich bin in letzter Zeit viele Kilometer gelaufen, deswegen bin ich glücklich, dass ich hier gewinnen konnte", sagte der alte und neue Meister.
Auf dem zweiten Platz und als U23-Sieger folgte Amanal Petros (SV Brackwede), der sich in 29:35,47 Minuten gegen Dominik Notz (LAV Stadtwerke Tübingen; 29:42,04 min) durchsetzte. Silber bei den Junioren holte hinter ihm der Regensburger Tim Ramdane Cherif (30:41,02 min) vor Leif Gunkel (LG Olympia Dortmund; 30:57,95 min), der vergangenes Jahr in der U20 ebenfalls Bronze geholt hatte.
Mit im Lauf waren auch die U20-Athleten. Ungefährdet zum Sieg lief der Dortmunder David Valentin (31:42,19 min). Aufgrund der schwierigen Bedingungen blieb die U20-WM-Norm (30:10 min) aber außer Reichweite. Silber und Bronze gingen an Julius Scherr (LG Dorsten; 32:10,94 min) und Lukas Lembcke (SV Kali Wolmirstedt; 32:50,45 min).
Alina Reh im Alleingang zur U20-WM-Norm
In der weiblichen U20 zeigte Alina Reh ein Rennen, wie man es von ihr kennt. Die Doppel-U20-Europameisterin drückte über die 5.000-Meter-Distanz schon von den ersten Metern an aufs Tempo und ließ das Feld schnell hinter sich. Die Athletin vom SSV Ulm 1948 lief ein gleichmäßig schnelles Rennen und schaffte im Alleingang in 16:11,53 Minuten die Norm für die U20-Weltmeisterschaften (16:20 min) in Bydgoszcz (Polen). Zufrieden war die 19-Jährige mit ihrem Lauf dennoch nicht.
"Ich wollte nicht nur die Norm, sondern auch Bestzeit laufen. Die Trainingsergebnisse hatten das angedeutet", so die neue Deutsche U20-Meisterin, deren persönliche Bestmarke von 15:51,48 Minuten der deutsche Jugendrekord ist. "An den äußeren Umständen lag das nicht. Ich bin einfach nicht ins Rollen gekommen. Es war nicht mein Tag."
Auf den zweiten Platz und damit zu Silber lief Marina Rappold (LG Sempt) in 16:57,43 Minuten. Die Bronzemedaille gewann Hindernis-Spezialistin Lea Meyer (VfL Löningen) in 17:26,42 Minuten.
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