| Diamond League

Renaud Lavillenie bleibt König – Gelingt Thomas Röhler der Gesamtsieg?

In acht der 32 Diamond League-Disziplinen ist der Kampf um den Gesamtsieg vor den Finals in Zürich (1. September) und Brüssel (9. September) vorzeitig entschieden. Renaud Lavillenie steht vor seinem siebten Jackpot-Streich. Aus DLV-Sicht hat es Thomas Röhler in der Hand, sich im Speerwurf 40.000 US-Dollar und einen Startplatz für die WM 2017 zu sichern.
Diamond League

Mit der laufenden Saison sind die Regeln der Diamond League geändert worden. Nicht mehr nur die ersten Drei sammeln Punkte, sondern die ersten Sechs. Das sollte mehr Spannung bringen und mehr Athleten die Chance, im Kampf um den Gesamtsieg mitzumischen, der mit 40.000 US-Dollar belohnt wird.

Das ist zumindest teilweise gelungen. Besonders bei den Männern über 100 Meter, im Hochsprung und Weitsprung gibt es gleich eine Handvoll Kandidaten, die bei den Finals der Meeting-Serie in Zürich (Schweiz; 1. September) und Brüssel (Belgien; 9. September) um den Jackpot kämpfen.

Die Punktzahlen für die jeweiligen Platzierungen werden verdoppelt, so dass der Sieger 20 Punkte gutgeschrieben bekommt. Um den Jackpot abzugreifen, ist ein Start im Finale verpflichtend. Neben dem Preisgeld gibt es für den Sieger im Diamond Race auch einen Startplatz für die WM 2017 in London (Großbritannien). Diese Wild Card gilt zusätzlich zu den drei Startplätzen, die einer Nation zur Verfügung stehen. In acht der 32 Disziplinen kann die Punktzahl des Führenden schon jetzt nicht mehr getoppt werden.

Renaud Lavillenie vor siebtem Streich

Der einzige Athlet, der bisher in allen sechs Jahren der Diamond League den Jackpot abgeräumt hat, ist Stabhochspringer Renaud Lavillenie (Frankreich). Er wird diese Serie fortsetzen: Der Olympia-Zweite hat vor seinem Finale in Brüssel 52 Punkte auf dem Konto, der US-Amerikaner Sam Kendricks als Zweiter 30 Punkte. Der Franzose muss für die 40.000-Dollar-Prämie also nur noch die Voraussetzung erfüllen, bei der abschließenden Station an den Start zu gehen.

Alle bisherigen sechs Stationen des Sommers zu gewinnen, ist nur einer Athletin gelungen: Diskus-Olympiasiegerin Sandra Perkovic. Beim ersten der beiden Finals in Zürich wird die Kroatin ihren fünften Gesamtsieg nacheinander perfekt machen.

Jeweils nur eine Niederlage haben sich bisher Dreispringerin Caterine Ibarguen (Kolumbien) und Ivana Spanovic (Serbien) geleistet, daneben stehen fünf Siege. Sie können auch schon überlegen, was sie mit ihrem Preisgeld anfangen wollen. Nach einer Unterbrechung im vergangenen Jahr, als Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) gewann, ist Valerie Adams (Neuseeland) zurück auf dem Diamond League-Thron im Kugelstoßen.

Auch Dafne Schippers und Kendra Harrison uneinholbar vorne

Die ersten fünf Diamond League-Rennen über 3.000 Meter Hindernis hat Olympiasieger Conseslus Kipruto (Kenia) für sich entschieden. Da konnte er sich in Lausanne (Schweiz) eine Pause gönnen. Trotzdem bleiben 27 Punkte Vorsprung auf Landsmann Jairus Kipchoge Birech.

Über 200 Meter der Frauen ist Dafne Schippers nicht mehr einzuholen, die sich den Jackpot in Zürich abholen wird, genauso wie Hürden-Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA).

Nur noch Formsache ist der Gesamtsieg für Alonso Edward (Panama) über 200 Meter der Männer, der vor allem deshalb mit genau 20 Punkten vorne liegt, weil er bei allen sechs bisherigen Stationen am Start war und dabei immer in die Punkte lief. Unter anderem Siege in Rabat (Marokko) und Monaco (Monte Carlo) haben ihm die Gesamtführung beschert. Wenn er also auch zum Abschluss punktet, ist der Sieg sicher. Das gilt auch für Stabhochsprung-Olympiasiegerin Ekaterini Stefanidi. Die Griechin liegt ebenfalls mit genau 20 Punkten in Front.

Thomas Röhler gegen Jakub Vadlejch

Aus DLV-Sicht hat Thomas Röhler (LC Jena) beste Chancen, zum zweiten Mal nach 2014 als Gesamtsieger vom Platz zu gehen. Er führt die Wertung vor dem Finale in Zürich mit 34 Punkten an. Allerdings ist ihm Jakub Vadlejch mit 30 Punkten ganz dicht auf den Fersen. Der Tscheche hatte die vergangenen beiden Stationen in London (Großbritannien) und Paris (Frankreich) für sich entschieden.

Die Marschroute für den Olympiasieger aus Jena ist eindeutig: Fliegt sein Speer weiter als der seines Verfolgers, ist der Jackpot geknackt. Mit dem Gesamtsieg würde der 24-Jährige nicht nur für sich selbst den Startplatz bei der WM in London (Großbritannien) klarmachen, er würde auch seinen DLV-Kollegen einen Dienst erweisen. Denn ein vierter Startplatz würde einem weiteren der starken Athleten dieser Disziplin die Möglichkeit geben, bei der WM anzutreten. Die Olympia-Norm (83,00 m) hatten in diesem Sommer gleich fünf deutsche Speerwerfer übertroffen.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024