Am Wochenende entscheidet sich in Ratingen, welche deutschen Mehrkämpfer zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro reisen. Die DLV-Mehrkämpfer treffen auf starke internationale Konkurrenz. Hier können Sie die Entscheidung im Zehnkampf von Disziplin zu Disziplin mitverfolgen.
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110 Meter Hürden |
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Arhur Abele trotz Sieg nicht zufrieden
Dass der Hürdensprint eine seiner Paradedisziplinen ist, stellte Arthur Abele auch in Ratingen unter Beweis. Bei frischen 14 Grad stürmte der Ulmer in 14,07 Sekunden zum Sieg. Zufrieden war der Ulmer mit dem unrunden Lauf aber nicht. „Dreimal hat es mich fast hingelegt. Aber Hauptsache die Punkte sind auf dem Konto. Von der Form her, hätte es deutlich schneller werden müssen“, sagte der Hallen-EM-Zweite.
Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) lieferte dahinter in 14,40 Sekunden ein solides Rennen ab und verteidigte mit 5.315 Punkten die Führung im Gesamtklassement. 74 Zähler dahinter liegt Arthur Abele in Lauerstellung. Auf Rang drei über 110 Meter Hürden lief mit 14,72 Sekunden Patrick Scherfose. Der Niedersache von der LG Weserbergland sammelte bisher 4.731 Punkte und belegt damit Platz drei in der Zehnkampfwertung.
Diskuswurf |
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Arthur Abele wirft Bestleistung und übernimmt Führung
Gleich im ersten Versuch traf Artur Abele den Diskus optimal und schickte die Zwei-Kilo-Scheibe auf eine weite Reise. 46,20 Meter wurden gemessen, 1,51 Meter weiter als jemals zuvor für den Ulmer. Nach einem ungültigen zweiten Versuch, der links aus dem Sektor flog, verzichtete der 29-Jährige auf den dritten. Das konnte er auch: Denn mit 6.023 Punkten übernahm er zum zweiten Mal die Führung im Rahmen des Zehnkampfs.
Kai Kazmirek blieb mit dem Diskus unter seinen Möglichkeiten. Nach 40,59 Metern zum Auftakt konnte sich der 25-Jährige nicht mehr steigern. Zwar übertraf er seine Götzis-Leistung um rund einen Meter. Zufrieden war er trotzdem nicht. Schließlich hatte der WM-Sechste den Diskus in diesem Jahr schon auf 44,79 Meter geschleudert. Er liegt in der Gesamtwertung mit 5.992 Punkten nun 31 Zähler hinter Arthur Abele.
Besser lief es für Patrick Scherfose. Der 24-Jährige kam als zweitbester Diskuswerfer auf 43,30 Meter und verfehlte seine Bestleistung nur um zwei Zentimeter. Marvin Bollinger (LAZ Saar) jubelte über den vermeintlich ersten 40-Meter-Wurf seiner Karriere. Doch bei aller Freude vergaß der 19-Jährige, den Ring in der hinteren Hälfte zu verlassen und sah dafür die rote Fahne des Kampfrichters. Trotzdem verließ er die Diskusanlage mit einer neuen Bestleistung: 38,26 Meter aus dem ersten Versuch.
Stabhochsprung |
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Kazmirek gewinnt, Abele nimmt Kurs auf Gesamtsieg
Nach acht Disziplinen trennt die beiden Führenden im Zehnkampf nur ein Punkt. Kai Kazmirek meisterte als einziger Stabhochspringer 5,00 Meter und holte damit 30 Zähler auf Arthur Abele auf, der für ihn gute 4,90 Meter überflog. Zu gern hätte der Ulmer auch die 5,00 Meter noch genommen und ärgerte sich nach den drei ungültigen Versuchen. Auch Kai Kazmirek war bei 5,10 Metern nicht chancenlos. Speziell der dritte Versuch war knapp.
In der Gesamtwertung sammelte Arthur Abele bisher 6.903 Zähler. Zum Vergleich: Bei seiner Bestleistung von 8.477 Punkten bei der EM 2014 waren es zum selben Zeitpunkt zehn Punkte weniger. Vor zwei Jahren in Zürich ließ er mit dem Speer 62,45 Meter und 4:20,37 Minuten über 1.500 Meter zwei starke Ergebnisse folgen.
Die beiden finalen Disziplinen gehören hingegen nicht zu den Lieblingsübungen von Kai Kazmirek. Der 25-Jährige liegt nach dem Speerwurf aber noch immer auf Kurs Richtung 8.300 Punkte. Läuft es normal, wird er Arthur Abele aber nicht mehr den Gesamtsieg streitig machen können. Auf Rang drei mit 6312 Punkten rangiert nach 4,80 Metern im Stabhochsprung Patrick Scherfose.
Speerwurf |
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Arthur Abele brilliert mit 71,89 Metern
Pelle Rietveld hatte vorgelegt. Der bekannt starke Speerwerfer aus den Niederlanden steigerte bei seinem letzten Zehnkampf den Meetingrekord von Jan Felix Knobel (Königsteiner LV) um fünf Zentimeter auf 71,66 Meter. Eine Niederlage in einer Wurfdisziplin wollte Arthur Abele aber auf keinen Fall hinnehmen. Nach einem ungültigen ersten Versuch warf der Ulmer das 800-Gramm-Gerät auf 71,89 Meter. Der zweite Meetingrekord binnen drei Minuten und mehr als zwei Meter weiter als je zuvor in seiner Karriere.
Nach neun Disziplinen liegt der 29-Jährige nun bei 7.821 Punkten. Damit könnte der bekannt starke 1.500-Meter-Läufer nicht nur eine neue Bestmarke aufstellen (bisher 8.477 Punkte), sondern erstmals die 8.500-Punkte-Marke übertreffen. Für 8.600 Punkte braucht der Ratingen-Sieger von 2007 eine Zeit von knapp unter 4:25,00 Minuten. Die Weltjahresbestleistung des Götzis-Siegers Damian Warner (Kanada) liegt (noch) bei 8.523 Punkten „Das war ein krasser Wurf. Ich habe die Weite zunächst gar nicht realisiert“, sagte Arthur Abele.
Hinter dem Finnen Juuso Hassi (61,28 m) liefert Kai Kazmirek als Vierter 59,54 Meter ab. Mit einem soliden 1.500-Meter-Rennen wird der Rheinland-Pfälzer immer noch die 8.300-Punkte-Marke und auch seinen Götzis-Wert von 8.318 Zählern übertreffen.
1.500 Meter |
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8.605 Punkte: „König Arthur“ macht Weltjahresbestleistung perfekt
Arthur Abele konnte im Ziel seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Der Ulmer lief als Zweiter hinter Felix Hepperle (LG Neckar-Enz; 4:22,77 min) starke 4:24,12 Minuten und kam damit in der Gesamtwertung auf 8.605 Punkte. Die Weltjahresbestleistung des Kanadiers Damian Warner steigerte er damit bei nicht optimalen Bedingungen um 83 Zähler, seinen Hausrekord sogar um 128 Punkte. Nach dem Rennen nahmen ihn seine Zehnkampf-Kameraden auf die Schultern und präsentierten „König Arthur“ den 2.500 Fans auf der Haupttribüne.
Kai Kazmirek beendete die 1.500 Meter nach 4:38,52 Minuten. Das machte umgerechnet 690 Punkte, womit er in der Endabrechnung auf 8.323 Punkte kam. Er wird Arthur Abele zu den Olympischen Spielen in Rio begleiten. Im letzten Zehnkampf seiner Karriere kam Pele Rietveld nach 4:49,46 Minuten ins Ziel. Der Niederländer sammelte noch einmal 7.659 Punkte, was zu Platz drei in der Endabrechnung reichte. Platz vier ging an Patrick Scherfose. Er beendete den Zehnkampf nach 4:42,20 Minuten über 1.500 Meter und kam insgesamt auf 7.561 Zähler.
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