Am kommenden Wochenende werden in Wesel in der U16, U18, U20 und U23 sowie bei den Männern und Frauen die deutschen Titel im Siebenkampf, Neunkampf und Zehnkampf vergeben. Die besten deutschen Allrounder fehlen – Gelegenheit für die Herausforderer, sich einen Namen zu machen.
Die Mehrkampf-Highlights des Jahres 2018 liegen hinter uns. Die Helden der internationalen Titelkämpfe sind müde. Von den insgesamt 13 deutschen Mehrkämpfern, die im Sommer bei internationalen Meisterschaften das Nationaltrikot trugen, haben lediglich zwei für die Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften am kommenden Wochenende (24. bis 26. August) in Wesel gemeldet: die U18-Siebenkämpferinnen Lara Kohlenbach (Königsteiner LV) und Annkathrin Hoven (ART Düsseldorf).
Sie stellen sich Herausforderinnen wie Lara Siemer (Rukeli Trollmann), die in diesem Jahr ebenfalls die U18-EM-Norm von 5.300 Punkten überbieten konnte. Auch Jenna-Fee Feyerabend (TV Groß-Gerau) ist gemeldet, könnte ihren Blick aber schon in Richtung Buenos Aires (Argentinien) richten, wo sie im Oktober im Hochsprung an den Olympischen Jugendspielen teilnehmen darf.
Anna Maiwald die Gejagte
In allen anderen Mehrkämpfen heißt es: Bühne frei für die Herausforderer, die bei den Saison-Höhepunkten zusehen mussten und nun schon eine Kampfansage für das kommende Jahr liefern könnten. So zum Beispiel Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen), die im Siebenkampf der Frauen mit 6.116 Punkten die Meldeliste anführt und der weniger als 50 Zähler zur EM-Nominierung fehlten. Starke Konkurrenz wartet in Person von U23-Athletin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause), die im Vorjahr erstmals die 6.000-Punkte-Marke überbieten konnte, in diesem Jahr aber bisher aufgrund von gesundheitlichen Problemen kürzer treten musste.
Auch die besten Männer werden von aufstrebenden U23-Athleten gefordert. Niklas Ransiek (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte sich beim Thorpe Cup in Knoxville, Tennessee auf 7.463 Punkte steigern und führt das Männer-Feld an. Noch besser waren in diesem Jahr aber sein Trainingspartner Lennard Biere (7.550 Pkt) und Marvin Bollinger (7.547 Pkt), die für die U23 gemeldet haben.
Dass von den sechs Zehnkämpfern des SSV Ulm 1846, die sich in den Top 16 der DLV-Bestenliste wiederfinden, kein einziger für Wesel gemeldet hat, hat einen besonderen Grund: 8.126-Punkte-Athlet Manuel Eitel heiratet am Samstag seine Freundin Lydia und feiert mit der gesamten Trainingsgruppe.
Dreikampf in der männlichen U20
Ohne die U20-WM-Teilnehmer Manuel Wagner (USC Mainz) und Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt), aber dafür mit drei weiteren Normerfüllern für Tampere (Finnland) findet der Zehnkampf der männlichen U20 statt. Zu erwarten ist ein spannender Dreikampf zwischen Tom-Lucas Greiner (LAC Erfurt), Maximilian Kluth (ART Düsseldorf) und Leo Neugebauer (LG Leinfelden-Echterdingen).
Die Gladbeckerin Neele Schuten kann trotz einer starken Saison als Pechvogel bezeichnet werden. Denn gleich in mehreren Disziplinen hatte sie teils trotz erfüllter Norm bei der U20-WM-Nominierung knapp das Nachsehen. Bringt sie ihre gute Form mit nach Wesel, sind die 5.400 Punkte in Reichweite, die sie Anfang Juni noch um weniger als 100 Punkte verpasst hatte. Die U20-EM-Teilnehmerin von 2017 Janika Baarck (SC Neubrandenburg), die aufgrund von Verletzungsproblemen in diesem Jahr noch keinen Siebenkampf bestritten hat, könnte für ein hochklassiges Duell sorgen.
In der weiblichen und männlichen U16 gibt es ein Wiedersehen mit mehreren Titelträgern der Deutschen U16-Einzelmeisterschaften vom vergangenen Wochenende in Wattenscheid. Für Weitsprung-Siegerin Alyssa Tagbo (OSC 04 Rheinhausen), 300-Meter-Siegerin Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg), Hochsprung-Sieger David Frank (LG Steinlach-Zollern) oder Stabhochsprung-Sieger Luke Zenker (ART Düsseldorf) gilt es, den Rückenwind mit in die Mehrkämpfe zu nehmen, wo ausgeglichene Allrounder auf ihre Chance lauern.
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