In Mainz-Gonsenheim wurden am Wochenende die Deutschen Meister der U16-Altersklassen im Siebenkampf und Neunkampf ermittelt. In engen und spannenden Wettbewerben der M/W15 setzten sich Marec Metzger und Kajsa Zimmermann durch.
Die abschließenden 1.000 Meter wirbelten die Medaillenränge der M15 im Neunkampf noch einmal gehörig durcheinander. An der Spitze wandelte Marec Metzger (TSV Gomaringen; 2:41,92 min) einen 59-Punkte-Rückstand auf Jonas Perner (LG Fichtelgebirge; 3:01,09 min) noch in 50 Punkte Vorsprung um. So ging DM-Gold mit 5.599 Punkten an den Württemberger, der auf dieser Strecke sechs Sekunden schneller war als der Rest der Konkurrenz und darüber hinaus auch im Hochsprung (1,86 m) viele Punkte sammelte.
Dahinter tauschten nach den 1.000 Metern auch der zuvor Dritt- und Viertplatzierte noch die Plätze: Luca Haug (LAV Stadtwerke Tübingen), der besonders im Kugelstoßen mit 16,62 Metern eine überragende Einzelleistung gezeigt hatte, holte sich mit 5.454 Punkten Bronze vor Moritz Eisold (LG Tuttlingen-Fridingen; 5.437 Pkt).
Die Nachfolge von Luca Haug als Deutscher M14-Meister im Neunkampf trat mit deutlichem Vorsprung ebenfalls ein Athlet aus Württemberg an. Bruce Khieosavath (Spvgg Holzgerlingen) überbot mit 5.037 Punkten als einziger Mehrkämpfer die 5.000-Punkte-Marke. Unter anderem mit den besten Zeiten über 100 Meter (11,52 sec) und über 80 Meter Hürden (11,25 sec) erarbeitete er sich ein komfortables Polster, Silber und Bronze gingen an seinen Vereinskollegen Maik Nold (4.885 Pkt) und Amadeus Gräber (SV Leonardo-da-Vinci Nauen; 4.816 Pkt).
Kajsa Zimmermann schiebt sich an Sandrina Sprengel vorbei
Im Siebenkampf der W15 siegte jene Athletin, die sich keine Schwäche erlaubte und dazu mit 13,97 Metern im Kugelstoßen überragte: Kajsa Zimmermann. Die Athletin vom SV Halle, deren älterer Bruder Lennart im Juni in Bernhausen im Zehnkampf die U20-EM-Norm überboten hatte, schob sich als zweitschnellste 800 Meter-Läuferin (2:23,10 min) noch an der bis dahin führenden Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) vorbei. Das Spitzen-Duo sorgte in Mainz für die ersten deutschen 4.000 Punkte-Resultate des Jahres: 4.082 und 4.062 Zähler waren Gold und Silber wert – und fast genau im Bereich der Siegerleistung des Vorjahres von Alyssa Tagbo (4.084 Pkt).
Auf dem Bronzerang landete die Deutsche W14-Meisterin von 2018 Libby Buder (SG Gaselan-Fürstenwalde). Sie hatte mit 3.991 Punkten die beste Meldeleistung mit zu den Titelkämpfen gebracht und konnte diese Leistung mit 3.993 Punkten noch einmal bestätigen. Unter anderem der beste Speerwurf von 40,23 Metern trug zu Platz vier für Marisa Jurtz (LC Überlingen; 3.943 Pkt) bei. Dahinter platzierte sich die Deutsche W15-Meisterin über 100 Meter Laura Raquel Müller (Unterländer LG; 3.850 Pkt), die zwar erneut im Sprint (12,10 sec) glänzen konnte, am Ende aber über 800 Meter (3:08,22 min) an Boden verlor.
Mannschaftstitel für Leverkusen und Halle
Die Goldmedaille im Siebenkampf der W14 ging nach Bayern an die LG Sempt: In einem spannenden Duell mit Fortuna Ornella Nkengue (MTV Wittmund; 3.773 Pkt) hatte Sofie Gröninger (3.781 Pkt) knapp die Nase vorn. Auch hier fiel die Entscheidung erst über 800 Meter, wo Sofie Gröninger (2:36,25 min) gegenüber der Niedersächsin (2:41,42 min) die entscheidenden Punkte gutmachte. Luise Beutel (3.679 Pkt) holte als Drittplatzierte eine weitere Medaille für den SV Halle.
Der Sportverein aus der Saale-Stadt hatte auch in der Summe die besten Siebenkämpferinnen am Start: Neben Kajsa Zimmermann und Luise Beutel zeigte auch Jule-Elisabeth Döring (3.577 Pkt) als Zehnte der W15 einen guten Wettkampf. Gemeinsam holte das Trio mit deutlichem Vorsprung und 11.338 Punkten Gold in der Mannschaftswertung. Der Mannschaftstitel der männlichen U16 ging an den TSV Bayer 04 Leverkusen (14.956 Pkt) mit Luca Edy Breidenbach, Nino Zirkel und Silvan Leonhard Priebe.
Zu den Zuschauern, die sich vor Ort selbst ein Bild vom Potenzial des deutschen Nachwuchses machen konnten, zählte auch der frischgebackene U23-Europameister Niklas Kaul (USC Mainz). Bundestrainer Christopher Hallmann hielt Ausschau nach Talenten für den Zehnkampf-Kader. "Wir freuen uns sehr, dass sich Mainz kurzfristig dazu bereit erklärt hat, die für uns so wichtigen Meisterschaften auszurichten", sagte er. "Sie haben den Talenten hier beste Bedingungen geboten und dazu beigetragen, dass wir hoffentlich auch in Zukunft international erfolgreiche deutsche Mehrkämpfer sehen werden."
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