| Diamond League Rabat

Gina Lückenkemper startet solide – kurioser Zieleinlauf von Omar McLeod

Beim Diamond League-Meeting in Rabat ist Gina Lückenkemper bei ihrem Saisoneinstand über 100 Meter am Sonntagabend in 11,36 Sekunden Sechste geworden. Nadine Müller und Martin Wierig belegten im Diskuswerfen jeweils Rang fünf.
Jan-Henner Reitze

Es war ihr erstes 100-Meter-Rennen seit dem ISTAF Anfang September 2018 und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) stellte sich gleich wieder der Weltelite. Beim Diamond League-Meeting in Rabat (Marokko) startete die Vize-Europameisterin als Sechste in 11,36 Sekunden in den WM-Sommer. Zur Norm (11,24 sec) für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) reichte es zwar noch nicht, der Vergleich mit der Konkurrenz liefert aber einen Anhaltspunkt über den aktuellen Stand der Form.

Diese ist ganz sicher besser, als das reine Ergebnis vermuten lässt, denn der Start verlief mehr als holprig: "Beim ersten Startversuch hat man uns [...] wieder aufstehen lassen, weil es zu laut war. Beim zweiten Versuch hat man uns starten lassen. Und das, obwohl es lauter war als beim ersten Versuch. Dementsprechend verwirrt war ich über den Schuss. Ich hatte damit gerechnet, dass sie uns wieder aufstehen lassen", berichtet Lückenkemper auf <link https: www.instagram.com p byyim-pcmox _blank>Instagram.

Die Nigerianerin Blessing Okagbare (11,05 sec) und Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 11,09 sec) waren ein Stück voraus. Es folgten die Kanadierin Crystal Emmanuel (11,30 sec), die EM-Achte Orlann Ombissa-Dzangue (Frankreich; 11,32 sec) und die EM-Dritte Dafne Schippers (Niederlande; 11,32 sec). Die besten Europäerinnen im Rennen waren also nicht weit weg. Ihren nächsten Start plant Gina Lückenkemper schon am Freitag (21. Juni) beim Midsommar-Sportfest des SCC Berlin, wo wieder ein 100-Meter-Start geplant ist.

Nadine Müller und Kristin Pudenz mit gelungenem Diamond League-Auftakt

Bei ihrem Saisoneinstand in der Diamond League bestätigte Diskuswerferin Nadine Müller (SV Halle) ihre 64-Meter-Form aus Schönebeck und Halle. Mit 64,01 Metern belegte die Vize-Europameisterin Rang fünf. Einen gelungenen und vor allem konstanten Einstand in der aktuell höchsten Meetingserie weltweit legte Kristin Pudenz (SC Potsdam) hin, mit vier 62-Meter-Würfen. Ihre Tagesbestweite von 62,82 Metern brachte Rang sieben. Für Claudine Vita (SV Neubrandenburg; 60,59 m) war der Wettbewerb nach drei Durchgängen und Rang neun beendet.

An der Spitze dominierte diesmal die kubanische WM-Vierte Yaimé Perez, die schon nach zwei 66-Meter-Würfen als Siegerin feststand und zum Abschluss mit 68,28 Metern die drittbeste Weite ihrer Karriere hinlegte. Landsfrau Denia Caballero (65,94 m) wurde Zweite. Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien; 64,77 m) ist noch nicht zurück auf ihrer gewohnten Siegposition, konnte nach Rang fünf in Stockholm (Schweden) aber immerhin wieder das Podest erklimmen.

Bei den Männern führte Daniel Stahl (Schweden; 69,94 m) ein starkes Trio vor Fedrick Dacres (Jamaika; 69,50 m) und Lukas Weißhaidinger (Österreich; 68,14 m) an – bevor der dritte Versuch von Fedrick Dacres nachträglich doch gültig gegeben und gemessen wurde. Er war 70,78 Meter weit. Sieg, Weltjahresbestleistung, Diamond League-Rekord und Landesrekord! Martin Wierig (SC Magdeburg) konnte sich im sechsten Durchgang auf seine Tagesbestweite von 64,65 Meter und Rang fünf steigern. Christoph Harting (SCC Berlin; 61,02 m) musste sich mit Rang zehn zufrieden geben.

Omar McLeod mit dem Hintern zuerst ins Ziel

Über 110 Meter Hürden produzierten Omar McLeod und Sergey Shubenkov ein äußerst interessantes <link https: pbs.twimg.com media d9qphkwx4aaqmsu.jpg:large _blank>Zielfoto. Der Olympiasieger aus Jamaika führte bis zur letzten Hürden, an der er strauchelte und stürzte. Dabei geriet er auf die Nebenbahn und schubste den unter neutraler Flagge startenden Europameister ins Ziel. Sergey Shubenkov „flog“ in 13,12 Sekunden als Sieger in über die Ziellinie. Obwohl Omar McLeod auf der falschen Bahn und mit dem Hintern zuerst die Ziellinie überquerte, wurde er nicht disqualifiziert und kam als Fünfter (13,48 sec) in die Wertung (<link https: video.eurosport.de leichtathletik rabat sergey-shubenkov-und-omar-mcleod-sturzen-in-rabat-uber-110m-hurden-shubenkov-siegt-trotzdem_vid1210542 video.shtml _blank>zum Eurosport-Video).

Über 1.500 Meter blieben gleich sieben Athletinnen unter vier Minuten. Ganz vorne lieferte sich Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) einen harten Kampf mit der WM-Dritten Sifan Hassan (Niederlande), die zuletzt eher über die längeren Strecken unterwegs war. Die Äthiopierin setzte sich in 3:55,47 Minuten mit der drittbesten Freiluft-Zeit ihrer Karriere durch. Die gebürtige Äthiopierin im Trikot der Niederlande lief in 3:55,93 Minuten Landesrekord und bewies, dass sie sich auch über diese Strecke noch steigern kann. Weitere Landesrekorde stellten Rababe Arafi als Vierte (3:58,84 min) für Marokko und Winnie Nanyondo als Sechste (3:59,56 min) für Uganda auf.

Hallen-Weltmeister Juan Miguel Echevarria (Kuba; 8,34 m) entschied den Weitsprung vor Freiluft-Weltmeister Luvo Manyonga (Südafrika; 8,21 m) für sich. Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart; 7,56 m) haderte mit seinem Anlauf. Er blieb einen Zentimeter unter seiner Saisonbestleistung aus Turku (Finnland) und wurde Siebter. Hallen-Weltmeisterin Sandi Morris (USA) gewann den Stabhochsprung mit 4,82 Metern.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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