| Continental Cup

Europa stellt das beste Team – Schwanitz stark

Die Auswahl Europas hat am Wochenende den Vergleich der Kontinente gewonnen. Mit 447,5 Punkten setzten sich die Europäer in Marrakesch (Marokko) gegen Amerika (390), Afrika (339) und Asien-Pazifik (257,5) durch. Nach dem Kugelstoß-Sieg von David Storl am Samstag kam am Sonntag auch die beste Kugelstoßerin aus Deutschland: Europameisterin Christina Schwanitz ließ die Kugel auf starke 20,02 Meter segeln.
Silke Morrissey

Richtig Spannung kam am zweiten Tag in Marrakesch nicht mehr auf. Zu groß war der Vorsprung Europas schon nach Tag eins gewesen, zu solide waren die Leistungen an Tag zwei, als dass Amerika noch zur Aufholjagd hätte ansetzen können. So holte Europa sich bei der zweiten Auflage des Continental Cups den Titel zurück.

Zum Erfolg Europas trugen maßgeblich zwei deutsche Kugelstoßer bei. David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) hatte sich am Samstag mit 21,55 Metern durchgesetzt, am Sonntag folgte der zweite Schützling von Trainer Sven Lang: Olympiasiegerin und Weltmeisterin Valerie Adams (Neuseeland), Kapitänin der Auswahl aus Asien-Pazifik, hatte sich beim Warmmachen verletzt und so war der Weg frei für Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge).

Die Europameisterin konnte sich darauf aber keineswegs ausruhen, denn die WM-Vierte Michelle Carter (USA; 19,84 m) präsentierte sich in starker Form. Christina Schwanitz absolvierte – wie im übrigen am Vortag auch David Storl - ihren fünftbesten Wettkampf der Saison und kassierte dafür 30.000 US-Dollar Preisgeld ab (rund 23.000 Euro). Mit „WAAHHNNNSINN!“ und „Ich bin überglücklich“ kommentierte sie ihren Sieg anschließend auf <link https: www.facebook.com schwanitzchristina _blank link zur facebook-fanpage von christina>Facebook und verabschiedete sich in den Urlaub.

Pfeilschnelle Hürdensprinterinnen

Dawn Harper Nelson (USA) bestätigte in  Marrakesch noch einmal ihre Stellung als derzeit beste Hürdensprinterin der Welt: In Meisterschaftsrekord von 12,47 Sekunden siegte sie vor der Britin Tiffany Porter, die in 12,51 Sekunden einen neuen Landesrekord aufstellte. Nur Harper Nelson selbst und ihre Landsfrau Queen Harrison (12,46 sec) waren in diesem Jahr schneller gewesen.

Auf Rang drei gelang der EM-Dritten Cindy Roleder (LAZ Leipzig) in 13,02 Sekunden ein gelungener Saisonabschluss, der mit einer Prämie von 10.000 US-Dollar (rund 7.700 Euro) versüßt wurde.

Auch der EM-Vierte über 5.000 Meter Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) durfte zum Saisonende noch einmal ran. Gegen hochklassige Konkurrenz konnte er aber nicht um einen der vorderen Plätze mitkämpfen und landete über 3.000 Meter in 8:02,87 Minuten auf Rang sieben. Der Sieg ging an den Hallen-Weltmeister aus Kenia Caleb Ndiku (7:52,64 min).

Renaud Lavillenie braucht einen Sprung

Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) hatte bereits nach einem einzigen Sprung den Sieg in der Tasche: 5,65 Meter reichten, um den Rest der Konkurrenz hinter sich zu lassen. 5,80 Meter im dritten Versuch waren für die Galerie und die Geschichtsbücher, bei 5,90 Metern fiel die Latte anschließend dreimal.

Starke Nerven bewies im Weitsprung seine Landsfrau Eloyse Lesueur. Nach drei ungültigen Versuchen sprang die Französin in der vierten und letzten Runde noch auf die Siegweite von 6,66 Meter.

Am höchsten hinaus ging es im Hochsprung der Frauen für die Russin Mariya Kuchina, die mit einem blitzsauberen zweiten Versuch über 1,99 Meter glänzte. Dahinter floppte die zweifache Mutter Chaunte Lowe (USA) mit 1,97 Meter zu einer neuen Saison-Bestmarke.

Dreispringer in Topform

Im Dreisprung der Männer gab es Bestleistungen auf hohem Niveau. Europameister Benjamin Compaoré flog auf starke 17,48 Meter, dahinter steigerte der Südafrikaner Godfrey Khotso Mokoena den Landesrekord auf 17,35 Meter, auch Will Claye (USA; 17,21 m) landete jenseits der 17-Meter-Marke.

800-Meter-Europameister Adam Kszczot (Polen; 1:45,72 min) konnte auf den zwei Stadionrunden einen Doppelsieg für Afrika nicht verhindern. In einem stark besetzten Rennen legte der Olympia-Zweite Nijel Amos (Botswana; 1:44,88 min) den besten Schlussspurt hin, dahinter kam Weltmeister Mohammed Aman (Äthiopien; 1:45,34 min) ein.

Gar nicht in den Speerwurf-Wettbewerb fand am Sonntag Europameister Antti Ruuskanen, der mit 77,78 Metern nur Achter und damit Letzter wurde. Am weitesten flog das Wurfgerät des Weltjahresbesten Ihab Abdelrahman el Sayed (Ägypten), der mit 85,44 Metern zum Saisonende noch einmal zahlreiche Topathleten wie den Weltmeister Viteszlav Vesely (Tschechische Republik; 83,77 m) hinter sich ließ.

Dafne Schippers siegt über 200 Meter

Am Vortag hatte sie über 100 Meter noch zwei Sprinterinnen den Vortritt lassen müssen. Über 200 Meter ging der Sieg an die Europameisterin: Dafne Schnippers (Niederlande) war in 22,28 Sekunden noch einmal rasant unterwegs. Bei den Männern blieben Alonso Edward (Panama) und Rasheed Dwyer (Jamaika) in 19,98 Sekunden unter der 20-Sekunden-Marke.

Kurios verlief das Rennen über 3.000 Meter Hindernis der Männer. Diamond-Race-Sieger Jairus Kipchoge Birech (Kenia) sorgte erst für Tempo, ließ sich dann wieder zurückfallen, um mit seinem Afrika-Teamkollegen Chala Beyo (Äthiopien) zu sprechen, setzte wenig später zum Zwischenspurt an, um anschließend wieder Tempo rauszunehmen. Zum Sieg reichte es nach diesem Tempo-Wechsel-Lauf dennoch: Birech ließ in 8:13,18 Minuten den frischgebackenen Landesrekord-Halter der USA Evan Jager (8:14,08 min) hinter sich.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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