Bevor es um Gold, Silber und Bronze geht, gilt es bei den Europameisterschaften in Berlin (6. bis 12. August) Vorläufe und Qualifikationen zu überstehen. Welche DLV-Athletinnen haben es in die Finals oder die nächste Runde geschafft?
200 Meter Vorlauf |
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Vorlauf-Siege für Laura Müller und Rebekka Haase
Die deutschen Sprinterinnen boten eine souveräne Vorstellung: Den ersten Vorlauf gewann in 23,06 Sekunden Laura Müller (LC Rehlingen). Im zweiten Vorlauf lag Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) in 23,44 Sekunden vorne. Damit sind drei DLV-Athletinnen im 200-Meter-Halbfinale. Denn die deutsche Jahresschnellste Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) stand aufgrund ihrer Top-Zwölf-Platzierung in der europäischen Bestenliste schon ohne Rennen im Semifinale. Die zweitschnellste Zeit der Vorläufe sprintete die Siegerin des zweiten Vorlaufs Krystsina Tsimanouskaya aus Weißrussland mit 23,07 Sekunden.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Laura Müller (LC Rehlingen):
Ich bin echt zufrieden für den Vorlauf. Das große "Q" und den Lauf gewonnen, das ist das, was ich mir erhofft habe. Ich bin happy, die Stimmung im Stadion war super, schon jetzt am Morgen. In der Kurve wollte ich schon Gas geben, um mich zu positionieren. Bei 150 Metern habe ich gemerkt, dass ich vorne dabei bin. Die letzten Meter habe ich dann an Tempo rausgenommen, weil in den nächsten Tagen noch viel ansteht, auch der Endlauf mit der Staffel. Der Traum vom 200-Meter-Finale ist da, das würde dann am Samstag ein hartes Programm werden, aber ich denke, wir haben uns im Training gut darauf vorbereitet.
Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge):
Ich weiß nicht mehr so viel von dem Lauf, am Ende war es doch relativ entspannt, weil ich gemerkt habe, dass es ganz gut durchläuft. Ich bin schon sehr zufrieden. Jetzt kommt das Halbfinale. Ich denke von Rennen zu Rennen. Ich habe immer nur den nächsten Lauf im Kopf, sonst kann man das gar nicht verarbeiten. Unkonzentriertheit kann schnell zu Verletzungen führen und das brauche ich gerade gar nicht. Ob ich in der Staffel laufen werde, weiß ich noch nicht. Es wird das beste Team an den Start gehen.
200 Meter Halbfinale |
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Richtige Strecke ausgesucht: Laura Müller im Finale
Laura Müller (LC Rehlingen) hatte vor der EM die Wahl: 200 Meter oder 400 Meter? Die 22-Jährige entschied sich für die kürzere Strecke, weil sie sich dort die größeren Chancen aufs Finale ausrechnete, und behielt mit dieser Wahl Recht. In 22,87 Sekunden legte die Deutsche Meisterin des Vorjahres zum richtigen Zeitpunkt Saisonbestzeit auf die Bahn und zog als zweite Zeitschnellste ins Finale am Samstag (11. August) ein. Dabei hatte sie auch das Glück auf ihrer Seite, denn mit der Schweizerin Sarah Atcho (22,88 sec) war eine Läuferin nur eine Hundertstel langsamer, die damit das Finale verfehlte.
Die ersten beiden der EM von Amsterdam (Niederlande) holten sich in dem Rennen mit den Plätzen eins und zwei die direkte Final-Qualifikation: Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,33 sec), die in Berlin schon die 100 Meter für sich entschieden hatte und zur Sprintkönigin der EM werden könnte, und die Bulgarin Ivet Lalova-Collio (22,65 sec).
Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,69 sec) dominierte ihr Halbfinale und ließ auf den letzten Metern austrudeln. Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) beendete dieses Rennen als Sechste (23,42 sec), sie war erst kurzfristig für Tatjana Pinto (LC Paderborn) ins Aufgebot für einen Einzelstart gerückt. Im dritten Halbfinale lief Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim) in 23,26 Sekunden auf Rang vier. Für die Deutsche Meisterin war es der erste Auftritt bei einer internationalen Meisterschaft. Siegerin Jamile Samuel (Niederlande) holte sich in 22,58 Sekunden nicht nur das große „Q“, sondern meldete auch Medaillenansprüche an.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Laura Müller (LC Rehlingen)
Dass es mit einer Hundertstel gereicht hat, ist krass. Ich hatte eine Saison mit Aufs und Abs. Mein Rücken ist immer noch nicht ganz gesund, es ist ein Kampf. Morgen noch einmal in diesem Stadion laufen zu dürfen, ist die schönste Belohnung. Der Lauf war sehr schnell. Ich wusste, dass es schwer wird, mich zu positionieren. Ich habe alles reingegeben. An der Zeit sieht man, dass ich meine Kräfte bündeln konnte. Morgen werde ich auch die 4x400-Meter-Saffel laufen. Ich habe nach meinem Finale genau eine Stunde Zeit. Die Mädels brauchen meine Unterstützung und ich möchte das tun. Mental wird es eine Herausforderung, aber das Publikum wird eine große Unterstützung sein. In meinem 200-Meter-Finale werde ich eine ungünstige Bahn haben, vielleicht sogar Bahn eins. Da muss ich sehen, was möglich ist. Aber 200 Meter sind 200 Meter. Ich werde alles geben, versuchen, meine Stärke hinten raus auszuspielen und die Zeit zu bestätigen.
Jessica-Bianca Wessolly (MTG Mannheim)
Es sollte heute nicht sein. Wenn ich überlege, wie schnell ich bei den Deutschen gelaufen bin, wäre das Finale nur um zwei Hundertstel weggewesen. Es hat die nötige Spritzigkeit gefehlt. Ich kam nicht ins Rennen. Der Start war okay. Ausgangs der Kurve habe ich nicht genug Gas gegeben. Der Kontakt hat gefehlt. Ich konnte meine Stärken nicht ausspielen, weil ich nicht locker geblieben bin. Ich habe mir schon Chancen aufs Finale ausgerechnet, es hat aber heute nicht gepasst. Vor einer so großen Kulisse zu laufen, war super. Das möchte ich auf jeden Fall noch einmal haben und es dann besser machen. Ein Vorlauf wäre dann gut, um reinzuschnuppern. Auch hier wäre es schön gewesen, einen Lauf zu haben, wo es noch nicht um alles geht. Insgesamt war es eine coole Erfahrung, dabei gewesen zu sein.
Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge)
Die Atmosphäre war krasser als heute Morgen im Vorlauf. Ich habe mich wie zu Hause gefühlt. Umso mehr ärgert es mich, dass ich nicht schneller rennen konnte. Das ist frustrierend, weil sich der Vorlauf so locker angehört hat. Die Zeit ist jetzt ähnlich, obwohl ich alles gegeben habe. Es ist schade. In den letzten Wochen habe ich viel richtig gemacht und bin wieder in einer besseren Form. Das hätte ich hier gerne gezeigt.
1.500 Meter Vorlauf |
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DLV-Läuferinnen verpassen Finale
Hanna Klein (SG Schorndorf) hatte ihren Start über 1.500 Meter zurückgezogen, um sich ganz auf die 5.000 Meter zu konzentrieren. So war es an Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) und Caterina Granz (LG Nord Berlin), die deutschen Farben im Olympiastadion zu vertreten. Beide hatten sich bestimmt mehr erhofft. Sujew hatte sich im ersten Vorlauf lange gut im vorderen Feld behauptet, doch im entscheidenden Finish musste sie die Konkurrenz ziehen lassen. Platz zehn in 4:12,08 Minuten beim Sieg von Hallen-Europameisterin Laura Muir (Großbritannien; 4:09,12 min). Im zweiten Lauf erging es der Berlinerin Caterina Granz ähnlich, am Ende wurde es in 4:11,46 Minuten der neunte Platz. Das Rennen gewann die Hallen-EM-Dritte Sofia Ennaoui (Polen; 4:08,60 min).
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Diane Sujew (LG Eintracht Frankfurt):
Ich habe mir nichts vorzuwerfen, es war sehr windig heute. Ich habe versucht vorne mitzulaufen und mich eigentlich ganz gut gefühlt. Aber die letzten 400 Meter gingen meine Beine zu und ich wurde müde. Bei dem Tempo darf man bei 1.000 Metern eigentlich nicht müde werde. Woran es lag kann ich nicht sagen. Ich habe alles gegeben, was ich konnte, mehr war heute nicht drin. Ich bin schon enttäuscht.
Caterina Granz (LG Nord Berlin):
Bis 150 Meter vor Schluss habe ich mich noch gut gefühlt, aber dann bin ich nicht locker genug geblieben. Das kam schon öfter vor, daran arbeite ich. Es ist ein Muster, in das ich immer verfalle, wenn ich denke, ich muss mehr machen, dann werde ich fest. Im Training mache ich extra Antritte über die letzten 150 Meter. Ich mache auch mentales Training, aber das hat sich über die letzten Jahre ein bisschen eingeschlichen, wenn es darauf ankommt. Das ist ein längerer Prozess, das wieder rauszukriegen. Schade, dass ich meine Chance nicht nutzen konnte. Es kann nur besser werden.
3.000 Meter Hindernis Vorlauf |
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Gesa Krause und Elena Burkard qualfizieren sich fürs Finale
Im ersten Vorlauf schaffte Neu-Hindernisläuferin Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) mit einem engagierten Endspurt noch den vierten Platz, der den direkten Final-Einzug wert war. Dafür lief sie in 9:34,63 Minuten bis zwölf Hundertstel an ihre Bestzeit heran. Es gewann Europas Jahresschnellste aus Norwegen Karoline Bjerkeli Grovdal (9:34,23 min). Die Europameisterin von 2014 Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus; 9:52,79 min) konnte im Jahr ihres Comebacks nach Babypause gesundheitlich angeschlagen dem Tempo nicht so ganz folgen und kam auf Rang 14 ins Ziel.
Aufgrund des EM-Titels 2016 von Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) konnte der DLV vier Athletinnen ins Rennen schicken. Die Titelverteidigern kam direkt aus dem Höhentrainingslager in der Schweiz und schien Kräfte fürs Finale sparen zu wollen. Kontrolliert brachte sie das Rennen in 9:33,51 Minuten als Dritte hinter der Schweizerin Fabienne Schlumpf (9:32,32 min) und Luiza Gega (9:33,11 min) ins Ziel. Nicht fürs Finale reichte es bei Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg; 9:41,18 min). Sie wurde im gleichen Lauf Neunte. Um noch über die Zeit weiterzukommen, hätte sie fünf Sekunden schneller sein müssen. Eine neue Bestzeit wäre also nötig gewesen.
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Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier):
Ich fühle mich sehr gute, das ist immer die erste große Aufgabe die Vorläufe zu überstehen. Ich hatte keine Zweifel, aber man sieht bei anderen Athleten, dass das auch immer mal schiefgehen kann. Ich bin froh, dass ich diese erste Hürde mit Saisonbestleistung kontrolliert gemeistert habe. Das zeigt mir, dass noch mehr in mir steckt. Ich hoffe, dass ich das dann im Finale auspacken kann. Ich denke, ich kann auf jeden Fall schneller laufen. Im Finale kommt es nicht auf eine bestimmte Zeit an, sondern darauf, genug Kraft zu haben, wenn man reagieren muss. Ich möchte nicht ohne Medaille nach Hause fahren, welche Farbe diese haben wird, kann ich noch nicht sagen. Die Vorbereitung in der Schweiz hat wunderbar funktioniert. Ich bin gestern angekommen, dafür hat das heute erstaunlich gut geklappt.
Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald):
Ich habe gar nicht so auf die Zeit geachtet, sondern nur versucht vorne dranzubleiben und die erste Hürde zu meistern. Für mich ist es eine riesen Sache im Finale laufen zu dürfen. Ich liebe Meisterschaftsrennen und werde kämpfen bis zum Schluss. Was dabei rauskommt, wird sich zeigen. Die Hindernisse machen mir total Spaß, ich liebe auch den Cross und 3.000 Meter ist eine schöne Distanz.
Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus):
Dafür, dass ich eigentlich nicht an der Startlinie stehen wollte, weil ich mir Husten von meiner Tochter eingefangen habe, ging es noch. Aber das hat man leider auch im Rennen gemerkt, dass nicht so viel möglich war. Aber auf der Paradestrecke steigt man nicht aus, daher habe ich zumindest versucht, das bis zum Ende durchzuziehen. Ich bin ja erst seit zehn Monaten wieder im Training, von daher bin ich schon zufrieden, dass ich überhaupt hier laufen konnte.
Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg):
Ich war sehr schnell und konnte deshalb die Hindernisse gut überqueren. Entweder Bestzeit oder Endlauf war mein Ziel. Jetzt hat beides nicht geklappt. Aber ich bin so schnell gelaufen wie ich konnte, ich kann mir also nichts vorwerfen. Ich habe schon auf mehr gehofft.
4x400 Meter Vorlauf |
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DLV-Langsprinterinnen sichern sich das große "Q"
Jeweils die Top Drei der zwei Vorläufe und weitere zwei Zeitschnellste qualifizierten sich fürs Finale. Die deutsche 4x400 Meter-Staffel sicherte sich im ersten Rennen mit dem dritten Platz das große "Q" und darf am Samstag im Finale alles geben. Nadine Gonska (MTG Mannheim), Corinna Schwab (TV 1861 Amberg), Karolina Pahlitzsch (SV Preußen Berlin) und Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) drehten die vier Runden in 3:31,77 Minuten. Die beste Vorrunden-Leistung zeigten die Italienerinnen (3:27,63 min) und Britinnen (3:28,12 min). Fünf Staffeln waren insgesamt schneller als das DLV-Team.
STIMME ZUM WETTKAMPF
Nadine Gonska (MTG Mannheim):
Im Vordergrund stand heute das große "Q" und wir freuen uns jetzt auf das Finale, wo wir hoffentlich noch zulegen können. Wir wollen die Zeit nochmal steigern und dann werden wir sehen, für was das reicht.
Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim):
400 Meter kann man nie auf Sparflamme laufen. Das Laufen vor dem Publikum habe ich genossen. Wir sind ein Team, auch mit den Ersatzläuferinnen und den Trainern. Wir verstehen uns untereinander alle sehr gut.
Hammerwurf Qualifikation |
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Kathrin Klaas beendet ihre Karriere im Finale
Es ist der Herbst ihrer Karriere. Kathrin Klaas musste bei ihrer letzten internationalen Meisterschaft nach ihrer Gruppe A zunächst um das Finale zittern. Nach 66,12 Metern im ersten Versuch steigerte sich die 34-Jährige, die in Leverkusen trainiert, aber für Frankfurt startet, auf gute 68,64 Meter, die schlussendlich auch zum Einzug ins Finale schafften. Es wird gleichzeitig auch das Finale ihrer Karriere, absolviert die 34-Jährige, die zuletzt wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte, hier doch ihren allerletzten Wettkampf. Den besten Eindruck hinterließ erwartungsgemäß Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen) mit 75,10 Metern.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt):
Es ist etwas anderes als ein normaler Wettkampf. Die Stimmung war auch heute morgen schon gut. Ich gehe davon aus, dass diese Weite zum Finaleinzug reicht. Im Finale hoffe ich auf eine volle Hütte. Im Hammerwurf gibt es nicht so viele Wettkämpfe, daher gehe ich davon aus, dass ich hier meinen letzten Wurf machen werden. Es ist schon ein schönes Gefühl, hier nochmal starten zu können. Es kommt etwas nach im Hammerwurf der Frauen, wir sind im Aufbau. Es dauert lange, um die Technik im Hammerwurf zu entwickeln, da muss vieles stimmen, du kannst halt nicht einfach draufhauen mit dem Hammer. Es ist eine schwierige Disziplin.
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