| Sprint-Meeting

Aleixo-Platini Menga zündet in Clermont den Turbo

Der Abschluss des Trainingslagers in Clermont endete für die deutschen Sprinter am Samstag mit drei weiteren Olympia- und zwei EM-Normen, einem starken Hürden-Auftritt von Alexander John und viel Optimismus für die kommenden Aufgaben im Olympia-Jahr.
Silke Morrissey

Endlich konnte Aleixo-Platini Menga wieder einmal zeigen, was in ihm steckt! Der Sprinter vom TSV Bayer 04 Leverkusen gewann am Samstag den hochklassig besetzten 200-Meter-Wettbewerb des „NTC Athletics Pure Elite Meet“ in herausragenden 20,27 Sekunden. Nie war er zuvor schneller unterwegs, zum deutschen Rekord von Tobias Unger fehlten nur sieben Hundertstel.

„Ich bin so unfassbar glücklich“, lautete seine erste Reaktion auf <link https: www.facebook.com photos a.317304064972728.37015.187993467903789 _blank link zum facebook-auftritt von aleixo-platini>Facebook. Denn hinter dieser Zeit steckt ein langer Kampf fürs Comeback nach einer schweren Knieverletzung kurz vor dem Start bei den Europameisterschaften 2012 in Helsinki (Finnland). Aus diesem Jahr stammt auch die bisherige Bestzeit des 28-Jährigen, der damals mit 20,33 Sekunden sein Potenzial angedeutet hatte.

„Das war wirklich ein super Rennen“, lobte Bundestrainer Ronald Stein. „Auch wenn sich die gute Form im Training angedeutet hat: Dass er so schnell rennen würde, hätte ich nicht gedacht! Aber wir hatten auch wirklich Top-Bedingungen.“

Julian Reus: zwei Normen zum Saison-Einstieg

Der Deutsche Meister Julian Reus machte auf derselben Strecke in 20,41 Sekunden ebenfalls die Olympia-Norm klar. „War schon sehr, sehr gut“, urteilte der Wattenscheider, „natürlich habe ich mit dem Wind Glück gehabt, der auf den Punkt gepasst hat. Mein oberstes Ziel war aber, das Trainingslager hier gesund abzuschließen, das habe ich geschafft.“

Vorausgegangen waren für Julian Reus 10,25 Sekunden über 100 Meter – Punktlandung auf dem Richtwert für die Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli). Diesen unterbot auf der halben Stadionrunde auch der Leipziger Robert Hering (20,55 sec). „Über 200 Meter haben die Jungs richtig einen abgefackelt“, freute sich Ronald Stein.

Rebekka Haase mit Top-Zeit und Luft nach oben

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) kam in ihrem 200-Meter-Rennen viel zu spät aus den Blöcken – sie hatte das Kommando überhört. Dennoch empfahl sie sich in 23,16 Sekunden für einen Startplatz in Rio. Die Norm über 100 Meter war schon zwei Wochen zuvor gefallen, dieses Mal rüttelte die 23-Jährige sogar am Hausrekord: Platz drei in 11,22 Sekunden.

Weitere starke Zeiten wie 10,15 und 10,25 Sekunden über 100 Meter von Aleixo-Platini Menga (+2,5 m/sec) und Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01; +2,1 m/sec) waren in Clermont vom Winde verweht.

Alexander John steigert sich auf 13,38 Sekunden

Für den perfekten Motivationsschub für seine Mitstreiter hatte gleich zu Beginn des Meetings Hürdensprinter Alexander John (SC DHfK Leipzig) gesorgt. In 13,38 Sekunden legte er die schnellste Vorlauf-Zeit aller Athleten auf die Bahn und untermauerte damit seinen Anspruch auf einen Olympia-Startplatz. Nur zweimal war er in seiner Karriere schneller unterwegs.

Dabei hatte sein Start vorher sogar auf der Kippe gestanden: „Alex hatte in dieser Woche einen Autounfall“, berichtete Ronald Stein. Eine andere Fahrerin hatte ihm an einer Kreuzung die Vorfahrt genommen, er war mit seinem Wagen in ihren hineingekracht. „Er hat sich nicht schwer verletzt, sich aber anschließend mit Kopfschmerzen herumgeplagt.“ So verzichtete der Hürdensprinter auf einen Auftritt im Finale.

Erster Staffel-Test in Regensburg

Am Sonntag bricht die deutscher Sprinter-Gruppe nun ihre Zelte in Clermont ab und kehrt mit viel Motivation und Selbstvertrauen zurück in die Heimat. „Ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte Bundestrainer Ronald Stein nach dem mehrwöchigen Trainingslager.

Die nächsten Meetings gestalten die Athleten individuell, einige haben Dessau (27. Mai), andere Weinheim (28. Mai) und wieder andere Jena (29. Mai) auf dem Programm. Gemeinsam werden die Sprinter wieder bei der Sparkassen-Gala in Regensburg (5. Juni) auflaufen, wenn es darum geht, die schnellen Einzelzeiten in rasante Staffel-Ergebnisse umzumünzen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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