Im Anschluss an die Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund hat Dr. Jörg Bügner, Vorstand Leistungssport im DLV, Bilanz gezogen. Sein Fazit: In einigen Disziplinen haben die deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten starke Leistungen gezeigt. In anderen Disziplinen gebe es noch viel zu tun.
Am Sonntag sind in Dortmund die Deutschen Hallenmeisterschaften zu Ende gegangen. Leistungsträger des dritten DM-Tages waren in den Augen von Dr. Jörg Bügner, Vorstand Leistungssport im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Robin Ganter (MTG Mannheim). Die eigentliche 800-Meter-Spezialistin hatte sich mit einem starken Finish den Titel über 1.500 Meter geschnappt, der Sprinter mit dem Sieg über 200 Meter das Double klargemacht – und das nach einer Verletzungspause, die ihn im vergangenen Jahr nach der EM in Rom (Italien) zum vorzeitigen Saisonende gezwungen hatte.
Wie Dr. Jörg Bügner bei der Abschluss-Pressekonferenz bilanzierte, gibt es jedoch auch in einigen Disziplinen Nachholbedarf. „Es gibt Disziplinen, in denen es in der Spitze dünn wird. Gerade der Hochsprung war heute in der Breite nicht so stark.“ Zugleich bestehe in einigen Disziplinen ein deutlicher Abstand zur internationalen Konkurrenz, mit der sich das DLV-Team bei der Hallen-EM in Apeldoorn (Niederlande; 6. bis 9. März) messen wird. „Es gibt eine überschaubare Anzahl an Athletinnen und Athleten, die zur absoluten Spitze zählen.“
Es gebe weiterhin viel zu tun. „Wir sind alle gefragt, den Nachwuchs zu entwickeln, damit wir noch lange viel Freude an unseren Leichtathleten haben.“ Dr. Jörg Bügner betonte aber auch, dass es noch früh im Jahr ist und im Sommer weitere internationale Höhepunkte anstehen. Mit 22 (Männer) beziehungsweise 27 (Frauen) persönlichen Bestleistungen bei der Hallen-DM ist der Grundstein schon einmal gelegt.
Hallen-EM-Aufgebot wächst
Als sehr positiv bewertete der Sportvorstand die Tatsache, dass voraussichtlich ein etwas größeres Team zur Hallen-EM reisen wird als gedacht. „Wir kommen auf ungefähr 36 Athletinnen und Athleten.“ Die Top Zwei der Hallen-DM werden bei erfüllter Norm vorrangig für Apeldoorn nominiert, das Aufgebot wird am Donnerstag verkündet. Anschließend stehen vom 21. bis 23. März die Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing (China) an, jedoch wird der DLV dort voraussichtlich nur mit etwa zehn Athletinnen und Athleten vertreten sein.
Viele Top-Athletinnen und -Athleten werden den weiten Weg nach China nicht auf sich nehmen. „Einige werden nach der Hallen-EM aussteigen, um sich konzentriert auf die Freiluftsaison vorzubereiten.“ Für die Sprinterinnen und Sprinter steht immerhin am 10./11. Mai bereits der nächste internationale Wettkampf an: die World Relays in Guangzhou (China), wo sich die deutschen Staffeln auf die WM in Tokio (Japan; 13. bis 21. September) qualifizieren wollen – und davor ein Vorbereitungscamp in Kuala Lumpur (Malaysia).