Am ersten Tag der Hallen-DM in Dortmund sind vier Entscheidungen gefallen. Wir haben mit den Protagonistinnen und Protagonisten des Tages gesprochen.
Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd)
Sieger 3.000 Meter; 7:51,03 min
"Man weiß nie, wie ein Rennen abläuft. Flo ist natürlich unheimlich stark. Er hat es sich in den letzten 1,5 Jahren verdient, dass viel über seinen Kick am Ende geredet worden ist. Vor zwei Jahren bei der DM hat er mich ganz knapp an der Linie bekommen und heute wusste ich einfach, dass ich das genauso kann. Wir sind von der Schnelligkeit her fast identisch und ich wollte alles daran setzen, mal vor ihm zu sein und den Leuten zu zeigen, dass ich auch spurten kann. Morgen stehen jetzt noch die 1.500 Meter an, die ich jetzt mit super viel Rückenwind angehen kann. Es wird sicher super viel Spaß machen. Das Hauptziel war es, hier einfach vor Freunden und Familie nochmal richtig Freude zu haben. In Apeldoorn plane ich mit Vorlauf und Finale. Unser Ziel muss es sein, mit zwei Deutschen dort ins Finale zu kommen. Da will ich natürlich vorangehen. Ich hoffe einfach, dass wir da besser abliefern können, als das bei der EM in Rom der Fall war, da haben wir definitv noch etwas wieder gutzumachen."
Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch)
Zweiter 3.000 Meter; 7:51,13 min
"Als Titelverteidiger ist es schwer, sich ein Ziel zu setzen, das eben nicht der Sieg ist. Von daher bin ich erstmal enttäuscht, vor allem weil ich heute genau da verloren habe, wo eigentlich meine Stärke liegt, nämlich im Schlussspurt. Aber ich habe einfach gemerkt, dass ich einige Fehler gemacht habe und viel Energie verbraucht habe. Das hat mich dann wohl den Sieg gekostet. Es war ein taktisches Rennen und hat dennoch Spaß gemacht. Die Hallen-EM in Apeldoorn bleibt weiterhin der Höhepunkt, daraufhin habe ich alles ausgerichtet. Jetzt erhole ich mich gut und dann möchte ich dort zwei gute Rennen zeigen. Da freue ich mich schon drauf!"
Sam Parsons (SCC Berlin)
Dritter 3.000 Meter; 7:52,32 min
"Ich bin nicht zufrieden. Ich bin hier, um zu gewinnen, der dritte Platz war nicht mein Ziel heute. Florian und Max waren wirklich stark. Ich habe in den letzten Wochen viel Krafttraining gemacht, von daher war ich vielleicht der Stärkste im Feld heute, aber leider nicht der Schnellste. Es war ein taktisches Rennen. Eigentlich wollte ich nach 800 Metern vorne sein, ich habe keine Ahnung, warum das nicht geklappt hat. Es war ein schönes Rennen, um dem Publikum hier eine gute Show zu bieten, aber es war leider nicht genug für eine bessere Platzierung. Vielleicht habe ich noch ein bisschen Jetlag in den Beinen, ich habe auch nicht so viel geschlafen letzte Nacht. Es war das erste Mal, dass mein Papa aus Amerika heute in der Halle war, um mir zuzuschauen, also auch ein sehr emotionaler Abend für mich."
Lea Meyer (VfL Löningen)
Siegerin 3.000 Meter; 8:53,82 min
"Ich habe hier heute mit meinem Sieg das Maximum erzielt, was überhaupt drin war, von daher bin ich natürlich sehr zufrieden. Meine Zeit ist auch ganz in Ordnung. Es ist jetzt nicht so, dass es mich umhaut, beziehungsweise das Rennen mich heute bis aufs Letzte gefordert hat, aber das sollte auch nicht so sein. Von daher bin ich happy damit. Ich habe eigentlich für die Halle gar nichts weiter geplant und mir da im Vorfeld keine großen Gedanken gemacht. Jetzt ist es aber so, dass mein Trainer gesagt hat, er war noch nicht in den Niederlanden und er fände es ganz cool, wenn wir für die Hallen-EM dahin fahren. Damit hat er so ein bisschen die Entscheidung getroffen, das zu machen. Das Highlight kommt dann natürlich im September, die Norm habe ich da ja auch schon, von daher denke ich kann man in der Halle jetzt auch ruhig noch zwei Wochen dranhängen."
Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald)
Zweite 3.000 Meter; 8:58,26 min
"Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Meine Zeit habe ich mir noch gar nicht so genau anschauen können, um ehrlich zu sein. Das Rennen lief ungefähr so, wie ich es mir vorgestellt habe, und ich bin vor allem froh, dass ich die letzten fünf Runden so durchgekommen bin, wie ich es mir vorgenommen hatte. Von daher: absolut happy mit dem Rennen."
Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach)
Dritte 3.000 Meter; 9:04,49 min
"Ich bin mit der Platzierung super zufrieden. Ich bin heute das erste Mal bei den Aktiven so richtig dabei, da freut es mich, das direkt erreichen zu können. Ich hatte erstmal gar kein Gefühl, wie schnell ich wirklich bin. Ich weiß, dass der erste Kilometer nicht so schnell war, von daher war es kein gleichmäßiges Rennen, das heißt, es geht definitv in Zukunft noch schneller. Aber ich bin für heute einfach super glücklich mit diesem dritten Platz."
Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim)
Siegerin Kugelstoßen; 20,27 m
"Ich habe mir eigentlich vorgenommen, einfach in Ruhe zu stoßen, und habe dann aber beim Einstoßen schon gemerkt, dass ich fit auf den Füßen bin. Ich habe mir das in jedem Fall zugetraut, aber man muss es dann auch erstmal abrufen und umsetzen können. Die Stimmung war natürlich einfach mega, die trägt einen durch den Ring. Es hat super viel Spaß gemacht. Und mit einer PB heute hier rauszugehen, gibt natürlich auch super viel Rückenwind für die Höhepunkte, die anstehen. Mit Blick auf die internationalen Wettkämpfe, die jetzt noch kommen, bin ich sehr entspannt. Ich kann darauf vertrauen, dass ich mich sehr gut vorbereitet habe. Einfach das Vertrauen des heutigen Wettkampfs mitnehmen, das Niveau beibehalten, genauso wie die Ruhe und die Freude, und dann bin ich mir sicher dass ich auch in Apeldoorn weit stoßen werde."
Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge)
Zweite Kugelstoßen; 19,10 m
"Ich bin definitiv zufrieden mit dem Wettkampf heute. Dass es gleich im ersten Versuch mit dieser Weite geklappt hat, ist einfach bombastisch. Ich bin einfach nur sprachlos und weiß gar nicht, was ich sagen soll. Die Hallen-EM steht jetzt mit der A-Norm natürlich erst recht fest auf dem Plan, das ist einfach mega, dass das jetzt so geklappt hat."
Alina Kenzel (VfB Stuttgart)
Dritte Kugelstoßen; 18,36 m
Ich bin generell schwer ins Jahr gekommen und tue mich dahingehend auch leider immer noch etwas schwer, von daher bin ich auch nicht ganz so zufrieden mit dem Resultat heute. Wir haben das Training in den vergangenen Wochen umgestellt, den Schwerpunkt wieder etwas mehr auf die Technik gelegt, und damit komme ich jetzt aktuell noch nicht ganz so gut zurecht. Die Saisonbestleistung im heutigen Wettkampf macht natürlich Mut, dass es in den nächsten Wochen noch an die 18,50 Meter herangeht, das Ursprungsziel waren aber eher die 19 Meter. Ich denke, wenn es mit der Hallen-EM klappen sollte, werde ich auch daran teilnehmen. Ansonsten mal abwarten, was die Hallensaison noch zu bieten hat.
Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen)
Sieger Kugelstoßen; 20,37 m
"Ich fand es einen klasse Wettkampf. Ich wollte genau das zeigen, über die 20 Meter stoßen. Dass dann natürlich eine solche persönliche Bestleistung dabei rumkommt, ist umso besser. Vor den Deutschen Meisterschaften war die Hallen-EM in Apeldoorn gar kein Thema für mich. Nach diesem Wettkampf und mit der Weite von heute sieht das natürlich auf einmal ganz anders aus. Mal schauen, was das World Ranking sagt und dann gucken wir mal, ob das was wird."
Silas Ristl (VfL Sindelfingen)
Zweiter Kugelstoßen; 19,68 m
"Zweiter Platz ist in Deutschland natürlich gut, auch wenn ich meinen Titel aus dem letzten Jahr gerne verteidigt hätte. Die Weite war heute leider nicht, was ich mir erhofft hatte, und technisch war es auch nicht ganz so rund. Aber den zweiten Platz nehme ich natürlich trotzdem an."
Dennis Lukas (LG Idar-Oberstein)
Dritter Kugelstoßen; 19,11 m
"Ich sag mal so, Halle ist bei mir immer etwas tricky, von daher bin ich mit der Saisonbestleistung und dem dritten Platz super zufrieden. Ich bin ehrlich gesagt gar nicht mit Medaillenambitionen angereist, weil ich dachte, die ersten drei Plätze sind weg, aber umso zufriedener bin ich jetzt."