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Dortmund beschert vielen DLV-Assen einen Auftakt nach Maß

© Stefan Mayer
Das Sparkassen Indoor Meeting in Dortmund eröffnete die Hallensaison mit einem Feuerwerk an Spitzenleistungen. Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye beeindruckte im Kugelstoßen, während Malaika Mihambo bei ihrem Weitsprung-Comeback glänzte. Auf den Sprintstrecken purzeln für Jessica-Bianca Wessolly und Joshua Hartmann die Meetingrekorde. Mit deutschen Athleten in Topform zeigte sich die Leichtathletik in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle von ihrer besten Seite.
Anna Fröhlich

Zum Auftakt der internationalen Hallensaison gehörte die Bühne beim Sparkassen Indoor Meeting in Dortmund am Samstag zunächst allein den Kugelstoßerinnen. Unter tosendem Applaus empfing das Publikum der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle allen voran die Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim). Mit einem Einstand nach Maß setzte sich die Mannheimerin mit 18,98 Metern unangefochten an die Spitze und verfehlte die 19-Meter-Marke nur knapp.

„Dortmund hat es mir erleichtert, wieder in die Wettkampfatmosphäre einzusteigen, das Publikum und die Atmosphäre waren sehr wertschätzend“, zeigte sich die frischgekürte „Leichtathletin des Jahres“ 2024 anschließend zufrieden. Alina Kenzel (VfB Stuttgart) freute sich auf Platz zwei zum Abschluss einer konstanten Serie über 18,16 Meter im letzten Versuch. Die Niederländerin Jorinde van Klinken blieb auf Platz drei mit 17,46 Metern deutlich unter ihren Erwartungen.

Nächste Bestzeit von Jessica-Bianca Wessolly

Dass nach ihrem starken Einstieg in die Hallensaison über 60 Meter weiter mit ihr zu rechnen ist, bewies Jessica-Bianca Wessoly (Vfl Sindelfingen) über die 200 Meter. In 23,02 Sekunden sprintete die Deutsche Meisterin aus 2024 unangefochten zum Sieg, und dass mit Meetingrekord schneller als je eine Frau zuvor unter dem Dach der Helmut-Körnig-Halle. „Ich bin sehr happy, persönliche Bestzeit in der Halle“, freute sich die 28-Jährige und fügt mit einem Schmunzeln hinzu, „Ich hoffe, dass es nächstes Mal noch drei Hundertstel schneller geht“.

Ein weiterer Meetingrekord war über 60 Meter der Männer fällig: Nachdem Joshua Hartmann (ASV Köln) diesen bereits im Vorlauf egalisierte, legte der Deutsche 200-Meter-Rekordler im Finale mit 6,56 Sekunden noch eine Schippe drauf. „Für den Einstieg war es ein guter Tag, aber ich wäre gerne mit dem deutschen Rekord in die Hallensaison gestartet. Ich habe heute an ein, zwei Punkten etwas liegengelassen und hoffe, beim nächsten Mal noch etwas drauflegen zu können“, sagte der Kölner. Auf Platz zwei steigerte sich der Kubaner Reynier Mena auf 6,57 Sekunden. Henrik Larsson (Schweden) komplementierte das Podium in 6,58 Sekunden.

Rundenchaos über die 1.500 Meter

Eine einsame, aber starke Vorstellung zeigte Patricia Silva (Portugal), die in 4:12,26 Minuten das 1.500-Meter-Rennen für sich entschied. Angeführt von Lise Thimon (Frankreich; 4:16,37 min) und Jetske van Kampen (Niederlande; 4:16,50 min) purzelten im Verfolgerfeld insgesamt sieben neue Bestleistungen. Über 800 Meter der Männer setzte sich der Pole Patryk Sieradzki knapp vor dem Keniaer Noah Kibet in 1:47,52 Minuten durch.

Für reichlich Verwirrung sorgten die 1.500 Meter der Männer: Abdulkerim Teki Abdurahman (Äthiopien) und Domenic Krop (Uganda) feierten sich bereits als Erst- und Zweitplatzierte – allerdings eine Runde zu früh. Und so war es Marius Probst (TV Wattenscheid 01), der sich von der fehlerhaften Rundenanzeige nicht beirren ließ und in 3:38,77 Minuten zum Sieg lief.

Malaika Mihambo zurück in Bestform

Als wäre sie nie weggewesen, präsentierte sich einmal mehr Ausnahmeathletin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Bei ihrem ersten Start seit den Olympischen Spielen und schwierigen Monaten aufgrund den langwierigen Folgen ihrer Corona-Infektion, gelang ihr im vierten Versuch der Siegsprung auf 6,79 Meter.

Weiter kam in diesem Jahr noch keine Athletin, auch die Olympiasiegerin von 2021 selbst war zum Einstieg in eine Hallensaison bisher nur wenige Zentimeter weiter gekommen. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Saisoneinstieg. Ich bin erst Montagnacht aus dem Trainingslager gekommen, weswegen die Beine heute noch etwas müde sind“, resümierte die 30-Jährige. Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) machte mit 6,67 Metern und einer stabilen Weiten-Serie den deutschen Doppelsieg perfekt.

Deutsche bei Broeders-Sieg auf dem Podium

Das Stabhochsprung-Highlight entschied Ben Broeders (Belgien) in 5,72 Metern für sich. Erst die Egalisierung seiner persönlichen Bestleistung und zugleich belgischer Landesrekord von 5,85 Metern waren an diesem Tag zu hoch für den Sechsten der Hallen-Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres. Auf Platz zwei landete Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,62 m), der dieses Mal an einer neuen Saisonbestleistung von 5,72 Metern scheiterte. Oleg Zernikel (ASV Landau) überflog auf Platz drei 5,50 Meter.

Bestleistungen in Serie gab es für die Läuferinnen auf dem 800-Meter-Podest: Siegerin Malin Nyfors (Norwegen) entschied das Rennen in 2:04,14 Minuten vor der Griechin Georgia-Maria (2:04,19 min) und der Französin Maeliss Trapeau (2:04,55 min) für sich. Zu Bestleistung aufgelegt präsentierte sich auch 400-Meter-Läufer Fabian Dammermann (LG Osnabrück), der in 46,71 Sekunden den Meetingsieg perfekt machte.

Nach einer persönlicher Bestleistung im Vorlauf (7,30 sec), verfehlte die Australierin Sam Geddes im 60-Meter-Finale zwar eine weitere Bestleistung, sicherte sich aber in 7,31 Sekunden den Meetingsieg. Rafailia Spanoudaki-Hatziriga (Griechendland; 7,35 sec) und Aleksandra Pietrowska (Polen; 7,37 sec) machten das Podium perfekt, als schnellste Deutsche konte sich Viola John (LG Brillux Münster; 7,40 sec) über eine Bestleistung freuen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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