Punktlandung in Valencia: Mit 57:30 Minuten hat Yomif Kejelcha am Sonntag den Halbmarathon-Weltrekord um eine Sekunde verbessert. In einem Weltklassefeld jubelten Eva Dieterich und Aaron Bienenfeld über neue Bestzeiten, während sich Konstanze Klosterhalfen stark zurückmeldete.
Die Straßenrennen in Valencia (Spanien) sind seit einigen Jahren für Top-Zeiten gut. Und sogar für Weltrekorde. Das zeigte mal wieder der Halbmarathon am Sonntagvormittag. Mit 57:30 Minuten gelang Yomif Kejelcha eine Punktlandung nach 21,0975 Kilometern. Denn der Äthiopier steigerte auf regennasser Straße den Weltrekord von Jacob Kiplimo (Uganda) um exakt eine Sekunde (vorbehaltlich Ratifizierung).
Yomif Kejelcha setzte sich nach der 15-Kilometer-Marke (40:56 min) vom kenianischen Duo Daniel Mateiko und Isaia Kipkoech ab und stürmte als Solist zum Weltrekord. Schon die Zwischenzeiten über 5 Kilometer (13:38 min) und 10 Kilometer (27:12 min) hatten auf eine Top-Zeit hingewiesen. Daniel Mateiko (58:17 min) und Isaia Kipkoech (58:21 min) liefen auf den Plätzen zwei und drei ebenfalls Weltklassezeiten. Insgesamt blieben acht Läufer unter der prestigeträchtigen 60-Minuten-Marke, darunter der Spanier Thierry Ndikumwenayo (59:42 min) und der Franzose Etienne Daguinos (59:46 min).
61:45 Minuten: Bestzeit für Aaron Bienenfeld
In dem Top-Feld waren auch einige starke deutsche Läufer vertreten. Auf Platz 21 steigerte Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach) seine Bestzeit um vier Sekunden auf 61:45 Minuten. Nach 62:01 Minuten belegte Marathon-Europameister Richard Ringer (LC Rehlingen) Rang 27. Hinter ihm blieben noch weitere 17 Läufer unter 63 Minuten.
Nur wenige Sekunden später folgte Agnes Ngetich. Mit 63:03 Minuten lief die Kenianerin die zweitschnellste Zeit der Geschichte. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel sah es sogar so aus, als könnte sie den Weltrekord von Letesenbet Gidey (Äthiopien; 62:52 min) unterbieten. Die 10-Kilometer-Marke passierte Agnes Ngetich nach 29:18 Minuten und lag damit 30 Sekunden unter der Weltrekord-Zwischenzeit. Fotyen Tesfay (Äthiopien; 63:21 min) und Lilian Kasait (Kenia; 63:32 min) belegten die Ränge zwei und drei und sortierten sich in der ewigen Bestenliste auf den Plätzen drei und vier ein.
Konstanze Klosterhalfen und Eva Dieterich überzeugen
Zwei Jahre nach ihrem Sieg in Valencia (65:41 min) ging Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) mutig ins Rennen. Die 5.000-Meter-Europameisterin von München legte die ersten 10-Kilometer in 31:37 Minuten zurück und wurde im zweiten Streckenabschnitt kaum langsamer. Am Ende lief sie nach 67:07 Minuten auf Rang neun ins Ziel. Dies ist die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere.
Einen Platz dahinter pulverisierte Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen) ihre Bestzeit. Mit 68:26 Minuten steigerte sich die 25-Jährige um fast drei Minuten und schob sich damit auf Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste. Nur Melat Kejeta (Laufteam Kassel; 65:18 min), Konstanze Klosterhalfen (65:41 min) und Uta Pippig (SCC Berlin; 67:58 min) waren jemals schneller. Ihre Top-Form hatte Eva Dieterich bereits bei ihrem Sieg über 10-Kilometer vor zwei Wochen in Berlin in 31:48 Minuten unter Beweis gestellt.
Entwicklung Halbmarathon-Weltrekord seit 1998
57:30 I Yomif Kejelcha (ETH), Valencia (ESP) 27.10.2024
57:31 I Jacob Kiplimo (UGA), Lissabon (POR) 21.11.2021
57:32 I Kibiwott Kandie (KEN), Valencia (ESP) 6.12.2020
58:01 I Geoffrey Kamworor (KEN), Kopenhagen (DEN) 15.9.2019
58:23 I Zersenay Tadese (ERI), Lissabon (POR) 21.3.2010
58:33 I Samuel Wanjiru (KEN), Den Haag (NED) 17.3.2007
58:55 I Haile Gebrselassie (ETH), Tempe (USA) 15.1.2006
59:16 I Samuel Wanjiru (KEN), Rotterdam (NED) 11.9.2005
59:17 I Paul Tergat (KEN), Mailand (ITA) 4.4.1998
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...