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Finale beim BMW Berlin Marathon: Große Talentschau am Brandenburger Tor

© Norbert Wilhelmi
Große Bühne für den Laufnachwuchs: Berlin ist am großen Marathon-Wochenende auch Schauplatz des Finales der R5K-Tour für Lauftalente in Deutschland. Das Fünf-Kilometer Rennen bildet am Samstag den Abschluss einer Rennserie in fünf deutschen Städten, die 2024 die R5K-Tour gebildet haben: Dresden, Paderborn, Hannover, Hamburg und am Ende das große Finale beim BMW Berlin Marathon.
Christian Ermert

Am Start sind beim Fünf-Kilometer-Rennen der R5K-Tour 2024 Talente zwischen 16 und 22 Jahren. In den Klassen U23 (Jahrgänge 2002 bis 2004) und U20 (Jahrgänge 2005 bis 2008) geht es in der Gesamtwertung der fünf Rennen um Preisgelder und um die Zuschüsse zu Trainingslagern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Serie wurde von DLV und German Road Races (GRR) gemeinsam initiiert, um neue Talente zu entdecken. GRR ist als Vereinigung der großen Lauf-events im deutschsprachigen Raum die Interessenvertretung für den Laufsport auf der Straße.

Am Vortag des 50. BMW Berlin Marathon wird den jungen Talenten die größte Bühne eröffnet, die der deutsche Laufsport zu bieten hat: Auf den letzten fünf Kilometern des Original-Marathonkurses zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor werden einige vielversprechende deutsche Läuferinnen und Läufer starten – zum Beispiel Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach). Im Jahr 2022 machte er mit einer neuen deutschen U18-Bestleistung über 10 Kilometer auf sich aufmerksam. Mittlerweile läuft er in der U20 und hat sich im März in 29:41 Minuten auch den deutschen U20-Rekord auf dieser Strecke geschnappt. Er kommt als Titelverteidiger und Gesamtführender der R5K-Tour nach Berlin.

Vanessa Mikitenko voller Vorfreude

In der weiblichen U20 trägt die Nummer eins des aktuellen R5K-Rankings einen ganz großen Namen: Vanessa Mikitenko ist nach ihren R5K-Siegen in Paderborn und Hannover die Favoritin auf den Gesamtsieg. Die Tochter von Marathon-Legende Irina Mikitenko war zuvor bei der U20-WM im peruanischen Lima für Deutschland am Start, wo sie sich mit einem starken Vorlauf souverän für das Finale qualifizierte. Auf den Endlauf musste sie dann allerdings aufgrund einer Corona-Infektion verzichten.

Umso mehr freut sie sich jetzt auf das R5K-Finale beim BMW Berlin Marathon. „Ich verbinde mit dieser Veranstaltung so viel Gutes, auch weil ich dort als Kind schon meiner Mutter beim Laufen zugeschaut habe“, erklärt die 19-Jährige. Ihre Mutter ist Irina Mikitenko, die einzige Deutsche, die mit 2:19:19 Stunden jemals einen Marathon unter 2:20 Stunden gelaufen ist. Der Rekord, den sie 2008 beim Berlin Marathon aufstellte, überdauert bis heute. Damals war Vanessa Mikitenko drei Jahre alt.

16 Jahre später hat sie die Chance, am selben Ort die Gesamtwertung der R5K-Tour zu gewinnen und so ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro zu ergattern. Plus einen Zuschuss zu einem Trainingslager in Höhe von 1.000 Euro. Wer in der R5K-Gesamtwertung ganz vorn landen will, muss in Berlin antreten – das gilt auch für alle, die in der insgesamt vier Fünf-Kilometer-Rennen umfassenden Serie bereits drei Ergebnisse abgeliefert haben. Denn am Ende gewinnt, wer in der Addition des Ergebnisses von Berlin mit den beiden schnellsten Zeiten bei den vorhergehenden R5K-Läufen vorne liegt (2+1-Regel).

Viel Dynamik in der U23

In der U23 wurde beim vorletzten R5K-Rennen 2024 im Rahmen des Barmer Alsterlaufs in Hamburg die Gesamtwertung vor dem Finale noch einmal kräftig durcheinandergewirbelt: Mit Christoph Schrick vom Königsteiner LV und Carolina Schäfer von der TG Schwalbach gewannen zwei Talente aus dem Taunus, die damit auch als Gesamtführende nach Berlin reisen. Christoph Schrick übernahm in Hamburg mit 14:55 Minuten für die fünf Kilometer die Pole Position vor dem bisher führenden Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB), der in 15:00 Minuten auf Rang zwei lief.

Einen Führungswechsel in der Gesamtwertung gab es auch bei den Juniorinnen: U23-Favoritin Carolina Schäfer untermauerte mit einem rasanten ersten Kilometer in 3:10 Minuten ihre Siegambitionen und keine andere Läuferin konnte die Lücke schließen. Am Ende gewann die Hessin in 16:17 Minuten und übernahm die Spitze der R5K-Tour von Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg), die in Hamburg mit 17:03 Minuten auf Rang drei lief. Auch die Vorjahressiegerin der R5K-Tour Kiara Nahen (LC Paderborn) schob sich in Hamburg als Zweitplatzierte in 16:38 Minuten noch an Sonja Lindemann vorbei.

Die Gesamtwertung vor dem Finale in Berlin

U23 männlich

Christoph Schrick (Königsteiner LV) | 29:19 min
14:24 in Paderborn | 14:55 in Hamburg
Jonas Kulgemeyer (Osnabrücker TB) | 29:47 min
14:47 in Paderborn | 15:00 in Hamburg
Philipp Tabert (Laufteam Kassel) | 30:29 min
15:01 in Paderborn | 14:28 in Hannover

U23 weiblich

Carolina Schäfer (TG Schwalbach) | 32:22 min
16:05 in Paderborn | 16:17 in Hamburg
Kiara Nahen (LC Paderborn) | 32:48 min
16:10 in Paderborn | 16:38 in Hamburg
Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg) | 33:45
16:50 in Paderborn | 16:55 in Hannover

U20 männlich

Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) | 29:41 min
14:21 in Paderborn | 15:20 in Hannover
Viktor Plümacher (LG Olympia Dortmund) | 30:13 min
14:50 in Paderborn | 15:23 in Hannover
Christopher Dahlmeyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) | 30:15 min
15:44 in Hannover | 15:14 in Hamburg

U20 weiblich

Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) | 32:32 min
16:05 in Paderborn | 16:29 in Hannover
Johanna Ewert (Hannover 96) | 35:46 min
17:33 in Hannover | 18:13 in Hamburg
Annika Klezath (Osnabrücker TB) | 36:09 min
18:21 in Paderborn | 17:48 in Hamburg

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