Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik
Eine unter sieben: Alexandra Burghardt mit Medaillen im Sommer und Winter
Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) hat durch Bronze mit der deutschen Sprint-Staffel ein Stück Olympia-Geschichte geschrieben. Denn der 30-Jährigen ist damit das Kunststück gelungen, Medaillen bei Winter- und Sommerspielen zu gewinnen. Bei den Winterspielen von Peking 2022 gewann Burghardt als Anschieberin im Bob von Mariama Jamanka Silber. Bis dato konnte aus deutscher Sicht nur Christa Luding-Rothenburger Plaketten von beiden Spielen vorweisen. Die einst erfolgreiche Eisschnellläuferin holte 1988 in Seoul Silber im Bahnradsport, nachdem sie wenige Monate zuvor in Calgary auf dem Eis – wie vier Jahre zuvor in Sarajevo – zu Gold gesprintet war. Offiziellen Angaben zufolge gelang das vor Alexandra Burghardt weltweit nur sechs anderen Athletinnen und Athleten. dpa
Astrid Kumbernuss über Yemisi Ogunleye: „Da kommt noch ganz viel“
Kugelstoß-Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss ist von Goldmedaillengewinnerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) begeistert. „Ich war bei meinem Olympiasieg 26 und kann aus eigener Erfahrung sagen: Da kommt noch ganz viel. Nächstes Jahr ist wieder eine WM und die nächsten Olympischen Spiele kommen schneller als, man denkt. Sie ist noch jung“, sagte die frühere Weltklasse-Leichtathletin der Deutschen Presse-Agentur. „Sie hat das bravourös gemacht. Es hat riesig Spaß gemacht, ihr zuzuschauen. Ein sensationeller Abend. Sie hat die Chance gehabt – und sie ergriffen“, sagte die 54-Jährige. Yemisi Ogunleye ist die erste deutsche Kugelstoß-Olympiasiegerin seit Astrid Kumbernuss im Jahr 1996. „Sie hat eine tolle Ausstrahlung und sieht sympathisch aus. Etwas Besseres kann dem Kugelstoßen in Deutschland nicht passieren.“ dpa
Laura Lindemann und Max Rendschmidt tragen deutsche Fahne bei Schlussfeier
Laura Lindemann und Max Rendschmidt tragen bei der Schlussfeier der Olympischen Spiele in Paris am Sonntag die deutsche Fahne. Die Olympiasiegerin in der Triathlon-Mixed-Staffel und der Olympiasieger im Vierer-Kajak wurden von der Delegationsleitung des Deutschen Olympischen Sportbundes aufgrund ihrer herausragenden sportlichen Auftritte ausgewählt. Die 28 Jahre alte Lindemann und der 30 Jahre alte Rendschmidt erleben in Paris bereits ihre jeweils dritten Olympischen Spiele. „Laura und Max haben stellvertretend für das gesamte Team Deutschland. Sie sind hervorragende Botschafter für unsere deutsche Mannschaft“, begründete DOSB-Präsident Thomas Weikert die Entscheidung. dpa
Letzte Übertragung für Leichtathletik-Legende Norbert König
Norbert König hat sich mit Gold verabschiedet. Der langjährige Leichtathletik-Reporter des ZDF beendete am Freitagabend in Paris seine Laufbahn und durfte zum Abschluss die Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye interviewen, die bei den Olympischen Spielen in Paris sensationell Gold gewann. Der 65-Jährige geht demnächst in den Ruhestand und hatte seinen letzten Leichtathletik-Einsatz. Norbert König gehört Jahrzehnte zu den prominentesten Sport-Journalisten des ZDF. „Das ist ein bewegender Abend“, sagte Olympia-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein zum Abschied. Norbert Königs Antwort: „Heute ist wie gemalt.“ dpa
Thomas Bach tritt 2025 als IOC-Präsident ab
Thomas Bach tritt im kommenden Jahr am Ende seiner zweiten Amtszeit als IOC-Präsident ab. Er wolle keiner Änderung der olympischen Charta zur Aufhebung der Amtszeitbegrenzung zustimmen, sagte der 70-Jährige bei der Generalversammlung des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag in Paris. „Unserer Organisation hilft ein Führungswechsel am meisten“, erklärte er. Es sei in seinem Alter nicht mehr der „beste Kapitän. Neue Zeiten brauchen neue Anführer“, so der Ex-Fechter. Thomas Bach hatte seinen Verbleib im Amt bis zuletzt nicht ausgeschlossen, zugleich aber versichert, dass er loyal zur olympischen Charta stehe. Der gebürtige Würzburger hatte den Chefposten beim IOC 2013 als Nachfolger des Belgiers Jacques Rogge übernommen. dpa
Weltklassezeiten reichen nicht zum Finale
Über 800 Meter der Männer und 100 Meter Hürden der Frauen haben Weltklassezeiten im Halbfinale nicht zum Finaleinzug gereicht. So verpasste Eliot Crestan (Belgien) trotz 1:43,72 Minuten den olympischen 800-Meter-Endlauf. Gleiches widerfuhr Tobi Amusan (Nigeria) und Pia Skrzyszowska (Polen) mit 12,50 Sekunden über 100 Meter Hürden. Bei allen Olympischen Spielen zuvor hätten diese Ergebnisse für das Finale ausgereicht. eme/aj
Bronze-Sprinterinnen zu Gast beim Re-Start auf dem Göldner
Von Paris auf den Göldner: Kurz nach den Olympischen Spielen wird ein Trio der deutschen Sprintstaffel, Rebekka Haase, Lisa Mayer (beide Sprintteam Wetzlar) und Sophia Junk (LG Rhein-Wied), nach ihrem Bronze-Coup am 17. August in Sondershausen erwartet. Beim Neustart des Internationalen Nordthüringer Leichtathletik-Meetings stehen dazu weitere deutsche Olympia-Starter wie Alica Schmidt (SSC Berlin), Mikaelle Assani (SC Heel Baden-Baden), Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), Imke Onnen (Hannover 96), Julian Weber (USC Mainz), Julian Wagner (LC Top Team Thüringen), Yannick Wolf (LG Stadtwerke München), Manuel Mordi (Hamburger SV), Karl Bebendorf (Dresdner SC) und Marius Probst (TV Wattenscheid 01) auf der Meldeliste. Weitere Informationen zum Meeting. sam
Femke Bol: „Eins meiner schlechtesten Rennen der Karriere“
Langhürden-Europarekordlerin Femke Bol hat das olympische Finale am Donnerstag als „eines der schlechtesten Rennen meiner Karriere“ bezeichnet. „Ich bin nach Paris gekommen, um das beste Rennen meines Lebens zu laufen. Und ich bin eines meiner schlechtesten Rennen gelaufen. Ich verstehe es wirklich nicht. Nach 250 Metern hat es wirklich nicht mehr geklappt. Es war ein zusätzlicher Schlag, dass mich dann auch noch jemand überholt hat. Aber dass ich hier nicht die beste Femke zeigen konnte, ist vielleicht noch schlimmer“, sagte die Europarekordlerin nach dem für sie enttäuschenden dritten Platz in 52,15 Sekunden. Das Rennen gewann Sydney McLaughlin-Levrone (USA) mit neuem Weltrekord (50,37 sec). eme/aj
Organisatoren versprechen „autofreie Spiele“ in Los Angeles
Die Organisatoren der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles setzen für die Fortbewegung während der Wettkämpfe auf den öffentlichen Nahverkehr. „Wir wollen autofreie Spiele, obwohl wir verliebt in unsere Autos sind“, sagte Bürgermeisterin Karen Bass in Paris. Die 70-Jährige wird bei der Schlusszeremonie der Spiele 2024 am Sonntag die olympische Flagge von ihrer Pariser Kollegin Anne Hidalgo übernehmen. „Man wird den öffentlichen Nahverkehr benutzen müssen, um zu den Wettkampfstätten zu kommen“, kündigte sie an. Ziel sei es, ein „grüneres Los Angeles“ zu bauen. dpa
Olympische Spiele 2024
Die Welt des Sports zu Gast in Paris