Hindernisläuferin Lea Meyer hat am Dienstag in einem pfeilschnellen olympischen Finale Rang zehn belegt. Ihre Bestzeit aus dem Vorlauf schraubte sie um gleich fünf Sekunden nach unten. Gesa Krause wurde in ihrem vierten olympischen Finale 14.
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Ein olympischer Rekord, ein Europarekord und gleich mehrere Landesrekorde – das Finale über 3.000 Meter Hindernis bei den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich) wies eine bemerkenswerte Leistungsdichte auf. Mittendrin: zwei deutsche Athletinnen, die sich mit starken Vorlauf-Auftritten einen Platz im Finalfeld gesichert hatten. Für die pfeilschnellen Zeiten sorgten am Dienstagabend zunächst die Favoritinnen um Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia), Titelverteidigerin Peruth Chemutai (Uganda) und Weltmeisterin Winfred Yavi (Bahrain).
Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) hielten sich lange gemeinsam mit der französischen Europameisterin Alice Finot im Pulk der Verfolgerinnen auf. Auf dem letzten Kilometer hatte Gesa Krause, die sich mit der fünftbesten Zeit ihrer langen Karriere für das Finale qualifiziert hatte, dann sichtlich zu kämpfen und musste abreißen lassen.
Vier Läuferinnen unterbieten olympischen Rekord
Team-Kollegin Lea Meyer lieferte sich auf der Schlussrunde mit der Spanierin Irene Sanchez-Escribano ein Duell um den Top-Ten-Platz, das die Leverkusenerin für sich entscheiden konnte: In 9:09,59 Minuten verbesserte sie ihren Hausrekord aus dem Vorlauf (9:14,85 min) um fünf Sekunden.
Wie hoch das Niveau im Finale war, zeigt folgende Statistik: Vor drei Jahren in Tokio (Japan) hatten Gesa Krause 9:14,00 Minuten zu Rang fünf gereicht. Diesmal kämpfte sich die 32-Jährige, die in Paris ihr viertes olympisches Finale bestritt, in 9:26,96 Minuten ins Ziel. Damit belegte sie Rang 14. Alice Finot wuchsen auf den letzten Runden noch einmal Flügel: Die Französin startete eine furiose Aufholjagd und knackte mit 8:58,67 Minuten den Europarekord der Russin Gulnara Samitova-Galkina, die 2008 in Peking (China) mit 8:58,81 Minuten – damals Weltrekord – Olympiasiegerin geworden war.
Diesen olympischen Rekord pulverisierte die Siegerin Winfred Mutile Yavi, die wie bei der WM in Budapest (Ungarn) am Ende das beste Finish hatte. In 8:52,76 Minuten setzte sie sich vor Titelverteidigerin Peruth Chemutai (8:53,34 min) und der Kenianerin Faith Cherotich (8:55,15 min) durch, Finot blieb Rang vier. Stark präsentierte sich als Siebte und zweitbeste Europäerin auch die Britin Elizabeth Bird (9:04,35 min).
Stimmen zum Wettbewerb
Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Es hat super viel Spaß gemacht, auch wenn es hintenraus echt hart wurde. Aber das darf auch so sein in einem olympischen Finale. Ich habe es zu 100 Prozent genossen. Innerlich hatte ich bis zum Schluss ein Lächeln auf den Lippen. Ich habe das aufgesogen und mich tragen lassen. Es war zu erwarten, dass es so schnell wird. Ich habe das auch gehofft, das sind die Rennen, die ich mag.Wir Europäerinnen kennen uns ganz gut, wir wissen, wie die anderen drauf sind, da kann man sich auch ein bisschen Rückhalt geben. Das Ergebnis ist für mich eine riesige Bestätigung für den Weg, den ich gewählt habe. Dass ich alles hinter mir gelassen habe. Es ist noch einiges mehr möglich, vielleicht sind dieses Jahr noch ein paar Sekunden drin. Den deutschen Rekord habe ich auf jeden Fall ins Auge gefasst.
Gesa Krause (Silvesterlauf Trier)
Man merkt, es ist deutsches Publikum da. Ich weiß ja selbst, wie viele Leute hier sind, die ich kenne. Umso bitterer, wenn man denen auch etwas geben möchte und es einfach nicht kann. Man merkt das von Anfang an, wenn es nicht läuft. Man hat ja eine gewisse Lockerheit im Schritt oder nicht. Ich habe versucht, mich an die Verfolgergruppe ranzuhalten, aber eigentlich schon an der Atmung und Kraft gemerkt, dass es nicht geht. Die Spannung wird immer größer, die Hindernisse werden gefühlt immer höher. Manchmal konzentriert man sich darauf, dass man da überhaupt noch drüber kommt. Egal wie oft ich das Rennen jetzt noch analysiere, heute ist es für mich ein frustrierendes Ergebnis.