Mit einer Tausendstel-Entscheidung im 100-Meter-Finale ist der vierte Tag der Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Olympischen Spielen zu Ende gegangen. Weltmeister Noah Lyles lag am Ende einen Hauch vor dem Jamaikaner Kishane Thompson. Die beste deutsche Platzierung erreichte Christina Honsel, die als Sechste im Hochsprung ihre Bestleistung einstellte.
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Im 100-Meter-Finale der Olympischen Spiele in Paris (Frankreich) spielte sich am Sonntagabend ein wahrer Tausendstel-Krimi ab: Vier Athleten warfen sich Schulter an Schulter über die Ziellinie. Und die Anzeigetafel enthüllte schließlich einen Athleten als Sieger, der weder seinen Vorlauf noch sein Halbfinale gewonnen hatte: Weltmeister Noah Lyles (USA). Der 27-Jährige, der bei der Hälfte des Rennens noch an Position sieben gelegen hatte, sprintete in 9,79 Sekunden neue Bestzeit – und lag damit einen Wimpernschlag vor dem Jamaikaner Kishane Thompson, der zeitgleich Silber holte.
Das Podium komplettierte mit 9,81 Sekunden der zweite US-Amerikaner Fred Kerley, der Südafrikaner Akani Simbine hatte trotz Landesrekords in 9,82 Sekunden knapp das Nachsehen. Dass er damit die beste Zeit eines Viertplatzierten in der olympischen Geschichte rannte, dürfte ein schwacher Trost sein. Zum ersten Mal blieben acht Athleten in einem Rennen unter zehn Sekunden, der Abstand zwischen dem Ersten und Achten war mit 0,12 Sekunden so gering wie nie zuvor bei Olympischen Spielen.
Mahuchikh triumphiert, Katzberg dominiert
Knapp fiel die Entscheidung um die Medaillen auch im Hochsprung aus. Zwischen der neuen Olympiasiegerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) und Nicola Olyslagers (Australien) mussten bei übersprungenen zwei Metern die Fehlversuche zugunsten der ukrainischen Weltrekordlerin entscheiden. An Iryna Gerashchenko (Ukraine) und Eleanor Patterson (Australien) wurden zwei Bronzemedaillen für 1,95 Meter vergeben. Diese Höhe überquerte auch Christina Honsel (TV Wattenscheid 01), die mit der Einstellung ihrer Freiluft-Bestleistung Sechste wurde.
Rang zehn belegte in seinem ersten Finale auf Weltebene Hammerwerfer Merlin Hummel (UAC Kulmbach). Sein Wurfgerät flog beim Favoritensieg von Weltmeister Ethan Katzberg (Kanada; 84,12 m) auf 76,03 Meter. Silber und Bronze schnappten sich Bence Halasz (Ungarn; 79,97 m) und Mykhaylo Kokhan (Ukraine; 79,39 m).
PBs für DLV-Läuferinnen
In den Vorrunden präsentierten sich die deutschen Läuferinnen und Läufer stark. Allen voran Gesa Krause (Silvesterlauf Trier), die mit der drittbesten Zeit aller Athletinnen (9:10,68 min) in ihr viertes Olympia-Finale über 3.000 Meter Hindernis einzog. Mit neuer Bestzeit (9:14,85 min) folgte ihr Lea Meyer (TSV Bayer 04 Leverkusen) in den Endlauf, Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier; 9:16,47 min) schied trotz Hausrekord knapp aus.
Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) verbuchte im 800-Meter-Halbfinale eine neue Bestzeit von 1:58,52 Minuten, die jedoch nicht fürs Finale reichte. Robert Farken (SC DHfK Leipzig) hielt mit 3:33,35 Minuten im 1.500-Meter-Halbfinale gut mit und verfehlte das Finale nur um einen Platz. Über den Finaleinzug jubeln durfte hingegen Weitspringer Simon Batz (MTG Mannheim).